Archiv

Aufstiegsinterview mit Norbert Scheider: "Sind stark genug für die Landesliga“

bl; 21. Jun 2008, 00:00 Uhr
Oberberg Aktuell
ARCHIV

Aufstiegsinterview mit Norbert Scheider: "Sind stark genug für die Landesliga“

bl; 21. Jun 2008, 00:00 Uhr
(bl/6.6.2008-16:30)
Von Björn Lange

Wipperfürth - Fünf Tagen nach dem vollbrachten Aufstieg in die Landesliga, kehrt der VfR langsam wieder zur Normalität zurück - Oberberg-Aktuell sprach mit Erfolgscoach Norbert Scheider über die Aufstiegssaison sowie die Zukunft der Mannschaft und des Vereins.
Sonntag, 1. Juni, 16:46 Uhr, Kunstrasenplatz Marialinden. Schiedsrichter Benjamin Höller pfeift die Bezirksligapartie zwischen dem TuS Marialinden und dem VfR Wipperfürth ab, und Sekunden später lagen sich die Gäste bereits in den Armen. Es war vollbracht. Am Ende einer kräftezehrenden Saison hat der VfR als zweites Team nach dem SV Siegburg 04 den Aufstieg geschafft und kann damit nach dem Jahre 2005 ein weiteres Mal einen Klassenwechsel bejubeln. Gleichwohl ist es auch der zweite Aufstieg von Trainer Norbert Scheider, der dem Team über Jahre seinen Stempel aufgedrückt hat und für seinen tollen Job belohnt wurde. Im Gespräch mit Oberberg-Aktuell lässt Scheider die Saison Revue passieren und spricht über die Zukunftsaussichten.

Oberberg-Aktuell: Seit Sonntag ist es vollbracht. Wie groß war die Freude in der Mannschaft und im Umfeld?

Scheider: Die Begeisterung war einfach riesig. Wir sind am Sonntag gebührend in der Heimat empfangen worden, und nach einer Planwagenfahrt durch die Stadt haben wir noch bis in die frühen oder auch späten Morgenstunden gefeiert. Am gestrigen Abend hatten wir dann noch einen geselligen Mannschaftsabend. Es war eine runde Sache, und nun erholen wir uns erst einmal von der Saison und den Feierlichkeiten.


Oberberg-Aktuell: Nach dem Aufstieg in die Bezirksliga konnten Sie in jedem Jahr oben mitspielen. Nun hat es im dritten Anlauf geklappt. Was hat den Ausschlag gegeben?

Scheider: Im zweiten Jahr haben wir in der Rückrunde alles verspielt. Das ist uns zum Glück diese Saison nicht passiert, auch wenn die Gefahr da war. Insgesamt hat die Mannschaft in allen Teilen überzeugt und sich kontinuierlich weiterentwickelt. Der Kader war sicherlich auch etwas ausgeglichener besetzt, und die Winterzugänge haben uns auch noch einmal geholfen. Wir hatten den zweitbesten Angriff, die zweitbeste Abwehr und sind als Zweiter aufgestiegen. Es hat also in allen Bereichen gepasst. In der Offensive haben wir die Verantwortung auf mehrere Schultern verteilt, und auch die Defensive hat immer besser gearbeitet und harmoniert.

Oberberg-Aktuell: Wie beurteilen Sie den Saisonverlauf?

Scheider: Die Hinrunde verlief nahezu perfekt. Wir haben zwölf von 15 Spielen gewonnen und fast alle engen Partien für uns entschieden. Nach der Winterpause sind wir dann ebenfalls gut aus den Startlöchern gekommen, ehe es dann noch einmal eng wurde. Die Schwächephase haben wir zum Glück rechtzeitig beendet und den knappen Vorsprung ins Ziel gerettet. Die Mannschaft hat alle Kräfte gebündelt, und so konnten auch längere Ausfälle von Leistungsträgern wie Patrick Althoff oder Pasquale Probo kompensiert werden. Und man darf ja auch nicht vergessen, dass Franco Lemke bis zu seiner Sperre gegen Bergheim Ende November mit seinen Toren maßgeblichen Anteil am Erfolg hatte.

Oberberg-Aktuell: Benjamin Butter, Murat Yorganci und Torben Lamsfuß kommen hinzu, Christian Keller und Oliver Schmitz werden den Club verlassen. Sind damit ihre personellen Planungen damit abgeschlossen und reicht das Potenzial für die höhere Klasse?

Scheider: Davon bin ich überzeugt. Wir haben ja bereits im Winter mit Christopher Dreiner und Daniel Eimermacher nachlegen können, und wir hatten ja auch vorher schon viele Spieler mit höheren Ansprüchen im Kader. Wir gehen unseren Weg weiter und schenken der eingespielten und spielstarken Truppe das Vertrauen. Weitere Verstärkungen sind nicht erforderlich, es sei denn es läuft uns noch ein Klassespieler über den Weg.

Oberberg-Aktuell: Wie sehen Ihre Saisonziele für die Landesliga aus und wie schätzen Sie die Klasse?

Scheider: Wir kennen die Klasse nicht, und umgekehrt ist es genauso. Das muss aber kein Nachteil für uns sein. Wir müssen weiter an uns arbeiten und dann werden wir unser Ziel, den Klassenerhalt, auch erreichen. Wenn es gut läuft, könnte ein einstelliger Tabellenplatz dabei herausspringen. Das wäre schon ein großer Erfolg.

Oberberg-Aktuell: Beim VfR ist eine große Aufbruchstimmung erkennbar. Der Aufstieg, das Großprojekt „Zukunft Ohler Wiesen“ im nächsten Jahr. Es gibt also viel zu tun. Wo sehen Sie die sportlichen Baustellen?

Scheider: Zunächst einmal wollen wir uns natürlich in der Landesliga etablieren. Darüber hinaus hoffe ich, dass die Reserve den Sprung in die Kreisliga B schafft. Noch wichtiger ist aber die Jugendarbeit. In dieser Saison konnten wir mit den eingesetzten Jugendspielern Michael Brandt, Alessandro Bernardo und Metan Dalboy bereits von der tollen Arbeit der Jungs um Norbert Becker profitieren. Die Arbeit muss aber weiter gehen, auch weiter unten. Wir müssen sehen, dass wir die B- und A-Jugend auf jeden Fall in der Bezirksliga etablieren können und durchgehend starke Jugendteams stellen.


Nicht erst seit dem Aufstieg bereitet der VfR Wipperfürth seinen Anhängern und den fußballinteressierten Oberbergern viel Freude. Durch kontinuierlich gute Arbeit stellten und stellen sich auch die Erfolge ein. Ein riesiger Arbeitsabschnitt folgt allerdings erst noch im nächsten Jahr, denn dann sollen die groß angelegten Umbauarbeiten der Ohler Wiesen starten. „Da freuen wir uns jetzt schon drauf“, erklären Scheider und Co-Trainer Norbert Becker, die beide im Organisationsstab vertreten sind, unisono. Auf der Vereinshomepage (www.vfr-wipperfuerth.de) können Sie ein Bild von dem beeindruckenden Projekt machen.

WERBUNG