Auf der Sondersynode des Evangelischen Kirchenkreises An der Agger am 7. Juni in Nümbrecht werden die Delegierten aus den 27 Kirchengemeinden außerplanmäßig einen neuen stellvertretenden Superintendenten wählen. Der bisherige Assessor Pfarrer Uwe Seelbach aus Gummersbach, der sein Amt vor vier Jahren angetreten hat, hatte Superintendent Jürgen Knabe bereits zum Jahreswechsel über seinen Rücktritt zum August 2008 in Kenntnis gesetzt.

Als Grund nannte Selbach zu viele terminliche Überschneidungen zwischen dem Amt des stellvertretenden Superintendenten und der Gemeindearbeit. Selbachs Gummersbacher Gemeindebezirk war aufgrund von Umstrukturierungen infolge der Streichung einer Pfarrstelle von 2.600 auf 3.200 Gemeindemitglieder gewachsen. Er habe die Arbeitsbelastung bei seiner Kandidatur vielleicht nicht richtig vorhergesehen, erklärte Selbach, der Vater von fünf Kindern ist, für die er „nicht immer ausreichend Zeit gehabt habe“.

Grundsätzlich sei festzustellen, dass die Arbeit auf der Ebene des Kirchenkreises immer mehr Zeit in Anspruch nehme: „Überall wird die wachsende Arbeit auf immer weniger Schultern verteilt. Das erleben ja auch die Ehrenamtlichen in den Gemeinden“, meinte Selbach. Auf der Synode wird er eine Erklärung für seinen Rücktritt abgeben.

Die Ergebnisse einer Beratung durch externe Fachleute, mit der die Arbeit in der Leitung des Kirchenkreises und des Verwaltungsamtes optimiert werden soll, wollte Selbach nicht abwarten. „Mein Entschluss stand bereits fest, ehe die Beratung kam“, so Selbach. Mit Jochen Gran (Waldbröl), Gisbert von Spankeren (Hülsenbusch) und Heiner Karnstein (Holpe) stehen am Freitag drei Kandidaten für das auf acht Jahre angelegte Amt des Assessors zur Wahl.