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Elf Kindergärten in Oberberg auf dem Weg zum Familienzentrum

ch; 14. Jun 2008, 00:00 Uhr
Oberberg Aktuell
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Elf Kindergärten in Oberberg auf dem Weg zum Familienzentrum

ch; 14. Jun 2008, 00:00 Uhr
(ch/30.5.2008-15:50) Engelskirchen - Vor einem Jahr haben sich die ersten Kindergärten aufgemacht, um das begehrte NRW-Gütesiegel zu erhalten - Heute wurden die ersten Erzieher bereits ausgezeichnet.
[Bilder: Christian Herse --- Der stellvertretende Landrat Hans-Otto Gries zeichnete heute alle Erzieher aus, die sich schon im Vorfeld zu der "Familienzentrums"-Zertifizierung entsprechend fortgebildet haben.]

Eine lustige Runde traf sich heute in Ründeroth in den Arbeitsräumen des AWO Altenzentrums. Von Anspannung, wie sie wohl während der Fortbildung herrschte, war heute bei den Erziehern der elf Kindertagesstätten aus ganz Oberberg allerdings nichts mehr zu spüren. „Immer mehr Eltern stoßen in ihrer Erziehung vielfach an ihre Grenzen und benötigen frühzeitig die Hilfe von Außenstehenden.“, teilte der stellvertretende Landrat Hans-Otto Gries mit. Umso erfreulicher sei es, dass sich die Kindergärten in Oberberg darüber Gedanken machen würden, wie sie individuell auf die Situation in der einzelnen Familie reagieren können, um deren Lage zu verbessern.

[Birgitt Günther vom Jugendamt lobte die Arbeit der Kindergärten als einen wichtigen Anteil für die Gesellschaft.]

Im November 2007 bekamen nun elf Kindertagesstätten vom Jugendhilfeausschuss grünes Licht, sich für das angesehene NRW-Gütezertifikat zu bewerben und damit den Status eines Familienzentrums zu erhalten. Bereits im Jahr zuvor konnten zwei oberbergische Einrichtungen die kontrollierende Kommission überzeugen und dürfen sich fortan mit dieser Auszeichnung schmücken. „Viele Kitas erfüllten die Kriterien bereits zuvor und haben jetzt nur noch ihre Angebote abgestimmt und gegebenenfalls erweitert. Durch Bedarfsbefragungen in den Kommunen konnten sie sich ein klares Bild davon machen, was sich die Menschen in ihrem Einzugsgebiet noch wünschen“, verdeutlichte Monika Brunsberg, die als Referentin die Fortbildungen geleitet hat. So bieten die Hückeswagener AWO-Kindergärten „Margarete-Starrmann“ und „Johanna Heymann“ in Kooperation mit einer Tagesmutter Betreuungsmöglichkeiten außerhalb der regulären Öffnungszeiten an, um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu erleichtern. Auf dem Hackenberg in Bergneustadt haben der Kindergarten „Krümelkiste“ des Vereins für Soziale Dienste und die Johanniter-Kindertagesstätte „Sonnenschein“ ein Mütter-Väter-Frühstück und ein Elterncafé ins Leben gerufen.

[Gries stellte langfristig mehr Fördergeld für die Einrichtungen in Aussicht.]

Einen besonderen Schwerpunkt setzt die katholische Kindertagesstätte „Regenbogen“ in Morsbach, die für Kinder mit Sprachproblemen entsprechende Patenschaften in deutschen Familien anbietet. Mit Leseförderung, Beratungsangebote ab dem Säuglingsalter und andere Aktivitäten wollen die Einrichtungen Familien unterstützen. Vielen Müttern mit Immigrationshintergrund wurde zudem die Möglichkeit geboten, in ihrem Heimatort in 960 Stunden die deutsche Sprache besser kennenzulernen. Mit dem NRW-Gütesiegel kommt den einzelnen Einrichtungen auch jeweils Fördersumme von 12.000 € zugute. „Das wird auf Dauer allerdings nicht ausreichen und ist mehr ein Tropfen auf den heißen Stein“, warnte Birgit Günther vom Kreisjugendamt. Unterstützung erhielt sie dabei von Gries, der versprach, dass die Fördermittel langfristig steigen werden. Heute zeichnete er in einem ersten Schritt alle Erzieher, die an den Fortbildungsmaßnahmen teilgenommen haben, mit einer Urkunde aus. Positiv hob er dabei hervor, wie sehr sich auch die Träger der einzelnen Kitas an dem Projekt beteiligt und die Mitarbeiter fortlaufend unterstützt haben.

Als nächstes erwartet die Tagesstätten hoher Besuch. Eine Untersuchungsgruppe wird sich vor Ort ein Bild von dem Betreuungsangebot machen und danach entscheiden, ob sich die elf Kindergärten demnächst offiziell als „Familienzentrum“ bezeichnen dürfen. Dazu müssen sie bei der Überprüfung mindestens 24 von 48 möglichen Punkten erreichen. Mit einer endgültigen Entscheidung ist dabei allerdings erst im Herbst zu rechnen.

[Jeder der elf Kindergärten hatte heute die Möglichkeit, sich zu präsentieren und besondere Projekte vorzustellen, wie es auch die DRK-Kindertagesstätte aus Wipperfürth machte.]

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