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AggerEnergie wird jetzt Öko und bezieht Strom aus oberbergischem Gewässer
(ch/6.5.2008-21:10) Engelskirchen - Aus sieben Wasserkraftwerken gewinnt der Energieversorger ab sofort Teile seines Stroms - Neuer Tarif AggerStrom Natur für Juli angekündigt - Weitere Projekte geplant.
[Bilder: Christian Herse --- Max von Stockhausen (Geschäftsführer Aggerkette) (v.l.n.r.), Renate Wigger, Frank Röttger (Geschäftsführer AggerEnergie), Klaus-Dieter Scholz (Technikwart Anlage Ehreshoven) und Bernhard van Dyk (Vertriebsleiter AggerEnergie) präsentierten ihr neues Öko- Konzept.]
Seit 1932 ist das Wasserkraft Ehreshoven I in Loope in Betrieb. Mit seiner Lage 100 Meter über Normalnull liegt es an einem der tiefsten Punkte im oberbergischen Land. Gerade wegen dieser niedrigen Position ist es die ideale Stelle zur Produktion von Strom, da die Geschwindigkeit der Agger hier besonders hoch ist. Die Zeichen der Zeit hat nun auch die AggerEnergie erkannt und speist seit Anfang April den Strom aus den sieben Kraftwerken in Oberberg in sein eigenes Netz ein.
[Seit 1932 ist die Anlage in Loope im Dienst und wurde zuletzt in den 80er Jahren modernisiert.]
Damit steigt der Anteil von Strom aus regenerativen Ressourcen im AggerEnergie-Netz von 17 auf 22 Prozent. Damit wird der Wasserkraftstrom aus der Agger die Grundversorgung ökologisch aufwerten, ohne dass der Kunden irgendwie benachteiligt wird, erklärte Geschäftsführer Frank Röttger. Über 5.200 Tonnen Kohlenstoffdioxid Emissionen werden demnächst pro Jahr in der Obergischen Region durch den Strom aus regionaler Wasserkraft eingespart. Die Öko- Energiegewinnung soll auch den Bürgern näher gebracht werden, weswegen mit dem Standort "Ehreshoven I" eine ideale Stätte für Führungen und Informationsveranstaltungen gefunden wurde. Die Vergrößerung des Marktes überhaupt erst möglich gemacht, hat die Firma Aggerkette um einen der drei Vorsitzenden Max von Stockhausen, die bislang für die Wartung der sieben Wasserkraftanlagen, die jährlich bis zu 13,5 Millionen Kilowatt Stunden Strom produzieren, verantwortlich war.
Den grünen Daumen möchte die AggerEnergie auch an die Kunden weitergeben. Ab dem 1. Juli bieten wir den Sondertarif AggerEnergie Natur an. Das Besondere an diesem ist, dass der gelieferte Strom zu 100 Prozent aus regenerativen Ressourcen gewonnen wurde., beschreibt Röttger das neue Angebot. Dieses wurde vom TÜV zertifiziert und kostet im Monat zwei Euro mehr, als der bekannte Grundpreis. Dafür erklärt sich der Energieversorger bereit, für jeden abgeschlossenen Vertrag 24 Euro in einen Fördertopf zu spenden, um damit sein Öko- Netzwerk auszubauen.
[Ehreshoven I ist mit 100 Meter über Normalnull der niedrigste Punkt in Oberberg und damit hervorragend für die Energiegewinnung geeignet.]
Röttger versprach, dass die Preise der AggerEnergie in diesem Jahr nicht mehr angehoben werden. Wer jedoch hofft, mit dem neuen Ökostrom auf langfristiger Basis zu sparen, wird enttäuscht: Der Bedarf für Energie aus regenerativen Materialien ist zurzeit enorm. Jeder, der sich so etwas wünscht, muss auch für den Neubau der entsprechenden Anlagen bezahlen, was sich natürlich im Preis und in der Rechnung niederschlägt.
Dass die AggerEnergie in der Gewinnung von regenerativen Energien auf neuen Wegen ist, zeigt sie auch in der Forschungsarbeit. Demnächst ist auf der Leppedeponie ein Pilotprojekt geplant, bei dem, in einer entsprechenden Anlage, der Müll in Bioerdgas umgewandelt werden soll. Die gewonnene Energie könne dann in der Region, beispielsweise auf dem neuen Steinmüllergelände, in Blockheitskraftanlagen verfeuert werden.
