[Bild: Elena Schröder --- Bemühen sich um Bewegungskindergärten in Oberberg: Janine Rothe, Friedhelm Ortlieb, Heike Höller-Mohamed, Anja Lepperhoff, Susanne Moke und Silvia Schwarz-Hollasch (v.li.).]

Seit 1999 verleiht der Landesportbund Nordrhein-Westfalen das Zertifikat "anerkannter Bewegungskindergarten". Es geht dabei um Kindergarteneinrichtungen, in denen Bewegung ganz oben auf der Tagesordnung steht. Mittlerweile gebe es nach Auskunft des Teams des Kreissportbundes landesweit 160 Bewegungskindergärten. Heike Höller-Mohamed, eine der Leiterinnen des Projekts, berichtete, dass im Oberbergischen Kreis die Kindertagesstätte "Kleine Riesen" und die Elterninitiative "Spatzennest" (OA berichtete), beide aus Lindlar, das Zertifikat besäßen. Zwei weitere Einrichtungen aus Waldbröl, das DRK Familienzentrum und der Alte Gutshof, hätten sich auch auf den Weg gemacht, Bewegungskindergarten zu werden.

Der Bedarf an solchen Einrichtungen sei enorm, betonte Höller-Mohamed in ihrem Grußwort an die anwesenden Träger von Kindergärten. Die ausgebildete Erzieherin belegte das statistisch. Laut Wissenschaftler bewegt sich ein durchschnittliches Kind nicht mehr als eine Stunde pro Tag. Auch im Bereich der Ernährung ist die Situation ähnlich. Fastfood und kalorienreiche Lebensmittel plus wenig Bewegung haben zur Folge, dass immer mehr Kinder übergewichtig werden. So schleppen beispielsweise neun Prozent der Kindergartenkinder zu viel Gewicht mit sich herum, unter Schulanfängern sind es etwa 11,5 Prozent, bei Erwachsenen liegt die Zahl sogar bei 50 Prozent. Das Fundament zu einer dauerhaft gesundheitsbewussten Lebensweise solle laut Silvia Schwarz-Hollasch, einer weiteren Projektleiterin, schon im Kindergarten gesetzt werden.

Das Team des Kreissportbundes für das Projekt "Bewegung mit dem Plus Ernährung" informierte die anwesenden Vertreter von Kindergärten über die Wege, wie man sich als Bewegungskindergarten qualifizieren kann. Das zentrale pädagogische Konzept des Projekts sei laut Organisatoren "Bewegungserziehung" und "Ernährungserziehung". Zu den wichtigen Kriterien zur Vergabe des Zertifikats gehören unter anderem Elternarbeit, um Eltern zu sensibilisieren, sowie die Kooperation mit ortsansässigen Sportvereinen. Nach der Zertifizierung sollen die Erzieher mindestens alle zwei Jahre an Fortbildungen teilnehmen.