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NRW- Minister Uhlenberg warnt vor Zerstörung der Natur durch Urbanisierung auf dem Land

ch; 28. Apr 2008, 00:00 Uhr
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NRW- Minister Uhlenberg warnt vor Zerstörung der Natur durch Urbanisierung auf dem Land

ch; 28. Apr 2008, 00:00 Uhr
(ch/13.4.2008-19:50) Lindlar - Zur Auftaktwanderung der Frühlingsspaziergänge des Landes NRW sprach Umweltminister Eckhard Uhlenberg über die Erhaltung von Tier- und Pflanzenarten im Bergischen.
[Bilder: Christian Herse - Nordrhein- Westfalens Minister für Umwelt und Naturschutz, Eckhard Uhlenberg (links), informierte sich bei seinem Besuch über die Bergische Gartenarche und warnte vor der Zerstörung der ländlichen Region.]

Bei herrlichem Sonnenschein und mit Wanderschuhen ausgerüstet, war gestern NRW- Umweltminister Eckhard Uhlenberg im Bergischen Freilichtmuseum in Lindlar zu Gast. Anlass für sein Erscheinen war die Auftaktwanderung zu den landesweiten Frühlingsspaziergängen. Außerdem ließ er es sich nicht nehmen, sich über das Bergische Land zu informieren und selbst mitzulaufen.

[NRW droht einen Teil seines Gesichtes zu verlieren.]

Zu Beginn warnte er allerdings vor der weiteren Flächenbebauung auf dem Land: „Wir müssen uns fragen, was wir schon alles auf den Weg gebracht haben, um den Reichtum der Natur erhalten zu können.“ Es müsse jetzt Schluss mit dem Städteausbau sein, der auch schon die Bergische Landschaft erreicht habe. „Wenn wir alles zubauen und nicht mehr städtische Siedlungen von ländlichen Regionen unterscheiden können, dann verlieren wir einen Teil von NRW.“, ermahnte Uhlenberg. Unterstützung erhielt er dabei auch von der stellvertretenden Vorsitzenden der Landschaftsversammlung Rheinland Ursula Schiefer: „Hier im ökologischen Freilichtmuseum ist die biologische Vielfalt vorbildlich ins Werk gesetzt. Sowohl Wildtiere und –pflanzen als auch Haustierrassen und Kulturpflanzen sind zahlreich zu finden.“ Der Sinn der Frühlingsspaziergänge sei es, ein Bewusstsein für die Natur zu schaffen und entsprechendes Wissen insbesondere Kindern und Jugendlichen zu vermitteln.

Im Anschluss wanderte Uhlenberg mit vielen Gästen durch das Museum und ließ sich von Marianne Frielingsdorf über die Bergische Gartenarche informieren: „Wir suchen altertümliche Pflanzen aus dem Bergischen Land, um ihnen hier ein neues, sicheres zu Hause zu geben.“ Uhlenberg hielt es für lobenswert, dass es Menschen gebe, die sich noch so sehr für ihre Natur einsetzen würden und pflanzte eine alte Bauernrose.


[Angela Kern (rechts) hat Sorge, dass die Bauern auf dem Land den Anschluss an die moderne Welt verlieren.]

Ganz andere Sorgen hatte Angela Kern vom „Rheinischen Landesfrauenverband“, die sich darüber beklagte, dass die Verfügbarkeit von Breitbandinternet auf dem Land noch äußerst spärlich vorhanden sei. „Viele wissen gar nicht, wie sehr die Bauern heutzutage auf das Internet angewiesen sind. Man darf nicht nur an die Blumen denken, sondern auch an die Technologie, die wir heute alle benötigen.“, erklärte Kern und stieß dabei auf offene Ohren beim Minister: „Ich kann die Probleme durchaus nachvollziehen und verspreche, mit den entsprechenden Personen zu reden. Bereits jetzt kann ich schon positiv vermelden, dass die Fördermittel in Nordrhein- Westfalen in diesem Jahr von 500.000 € auf eine Millionen Euro angehoben wurden.“



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