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SPD Oberberg: Gisela Lehwald übernimmt Geschäftsführung

lo; 12. Apr 2008, 00:00 Uhr
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SPD Oberberg: Gisela Lehwald übernimmt Geschäftsführung

lo; 12. Apr 2008, 00:00 Uhr
(lo/28.3.2008-12:15) Oberberg - Olperin löst Frank Mederlet ab - Partei will Nachwuchsarbeit mit Jugendkonferenz stärken - MdL Karthaus zog Jahresbilanz.
[Bild: Björn Loos --- Frank Mederlet gibt die Geschäftsführung an Gisela Lehwald ab; Dr. Gero Karthaus, Michaela Engelmeier-Heite, Ralf Wurth und Thorsten Konzelmann vom SPD-Unterbezirksvorstand (hinten v.l.).]

Der SPD-Unterbezirk Oberberg hat seit März eine neue Geschäftsführerin: Gisela Lehwald aus Olpe löst Frank Mederlet ab. Die Umbesetzung erfolgte im Rahmen einer personellen Umstrukturierung des Landesverbandes, der in den vergangenen Jahren einen Stellenabbau bei den hauptamtlichen Kräften vollführte. Lehwald ist seit 1988 hauptamtlich in der SPD tätig und fungierte zuletzt als Büroleiterin bei Landesfraktionschefin Hannelore Kraft in Düsseldorf. „Ich freue mich, wieder Politik vor Ort zu machen und will meinen Teil dazu beitragen, dass die SPD wieder stärkste Fraktion in NRW wird“, erklärte die 57-Jährige, die auch familiäre Gründe für den Wechsel angab.

Mederlet, der seit 1992 die Geschäfte der oberbergischen Sozialdemokraten führte, ist ab sofort bei der SPD am Mittelrhein tätig, behält allerdings sowohl sein Kreistagsmandat als auch den Fraktionsvorsitz im Wipperfürther Rat. „Man kann sagen: Gisela Lehwald ist da und Frank Mederlet nicht ganz weg“, sagte Unterbezirkchef Thorsten Konzelmann. Lehwald verfüge über große politische Erfahrung, die im Jahr 2009 mit drei Wahlkämpfen sehr hilfreich sei.

Den Stabwechsel in der Geschäftsführung nahm der SPD-Unterbezirksvorstand zum Anlass, auf die politische Arbeit des vergangenen Jahres zurückzublicken und zukünftige Themenfelder zu beleuchten. Ganz oben auf der Prioritätenliste steht eine verstärke Nachwuchsarbeit. „Den automatischen Zustrom an Mitgliedern wie in den Siebzigern gibt es nicht mehr. Wir müssen engagierte und aktive Mitglieder gewinnen“, sagte Konzelmann. Zu diesem Zweck ist Ende des Jahres eine Jugendkonferenz geplant, die gemeinsam mit den Unterbezirken Rhein-Sieg und Rhein-Berg koordiniert werden soll.

Die aktuelle Diskussion um die Linkspartei und die Nachwehen der Landtagswahl in Hessen hätten keine direkte Auswirkung auf Oberbergs SPD gehabt, zumal die Linke in Oberberg eine nicht wahrnehmbare Größe darstelle. „Mir sind weder Personen noch Inhalte bekannt. Und einen Zulauf von der SPD zur Linken gab es vor Ort auch nicht“, betonte Ralf Wurth, Fraktionsvorsitzender im Kreistag.

Auf Kreisebene möchte sich die SPD unter anderem der Wirtschaftsförderung (Wurth: „In diesem Bereich gibt es kaum Fortschritte“), einem Qualifizierungsnetzwerk, der Modernisierung der Kreisverwaltung (Abbau einer Hierarchieebene) sowie sozial- und familienpolitischen Themen (Neues Kinderbildungsgesetz, Kindergartenbeträge, Bündnis für Familie, integrierte Altenhilfe) widmen und Kritikpunkte verschärft angehen. Auf die Arbeit im Kreistag zurückblickend, erklärte Wurth: „Wir haben eine gute Mischung aus Opposition und Kooperation an den Tag gelegt.“

Dr. Gero Karthaus zog nach einem Jahr im Landtag ebenfalls ein Zwischenfazit. „Die Arbeit ist aufwändiger, als ich es mit vorgestellt hatte. Aber ich bin mit der Bilanz sehr zufrieden“, erklärte Karthaus. Er wolle sich für einen runden Tisch aller Beteiligten im Streitfall Wiehltalbahn stark machen. „So etwas ist wahrscheinlich die bessere Lösung, als auf langwierige Verfahren zu warten.“ Um den Wissenschaftsstandort Oberberg mit der Fachhochschule Gummersbach als zentralen Standort zu stärken, sprach er sich für die Einrichtung einer Professur für Entrepreneurship und die Ansiedlung des Gründer- und TechnologieCentrums Oberberg unmittelbar am Campus aus.

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