[Bilder: Michael Kleinjung --- Alexis Alvanos (links) und Gudjon Valur Sigurdsson hatten gut Lachen: Zusammen erzielten die beiden VfLer 17 Tore.]

Der VfL Gummersbach hat seinen sechsten Tabellenplatz am Abend durch einen ungefährdeten Erfolg über die MT Melsungen gefestigt. Damit baute die Truppe von Trainer Alfred Gislason den Vorsprung auf Verfolger Lemgo auf drei (Plus-)Punkte aus, während sich der Rückstand auf die Rhein-Neckar Löwen bis auf drei Zähler verringerte. Vor der enttäuschenden Kulisse von nur 2.131 Zuschauern in der Kölnarena waren Alexis Alvanos und Gudjon Valur Sigurdsson die erfolgreichsten Torschützen für den VfL.

VfL Gummersbach - MT Melsungen 42:33 (20:17)

[Der siebenfache Torschütze Momir Ilic im Clinch mit zwei Melsunger Abwehrspielern.]

Noch gestern nach dem Training schwante Alfred Gislason wenig Gutes für die Begegnung heute Abend. „Das war wohl das schlechteste Abschlusstraining seit ich hier Trainer bin“, erzählte der Isländer nach der Partie und gab zu, dementsprechend überrascht gewesen zu sein von der ansprechenden Leistung seiner Mannschaft. Angeführt vom starken Alexis Alvanos, der sich aus dem Rückraum immer wieder gekonnt in Szene setzen konnte, brachten die Blau-Weißen schließlich den von Gislason im Vorfeld geforderten Pflichtsieg ohne Probleme unter Dach und Fach.

In der ersten Hälfte hatten sich die Oberbergischen allerdings durchaus schwer getan gegen die von Robert Hedin gut eingestellten Nordhessen, die sogar mit 5:3 und 6:4 (9. Minute) in Führung gehen konnten. Bereits zu diesem frühen Zeitpunkt zeichnete sich ab, auf wen die VfLer an diesem Abend besonders würden achten müssen. Denn die ersten vier Treffer der Gäste gingen allesamt auf das Konto von Rechtsaußen Savas Karapidis. Der Grieche war am Ende mit insgesamt elf Treffern erfolgreichster Torschütze bei Melsungen.

[Roman Pungartnik erzielt eines seiner insgesamt sieben Tore.]

Was folgte, war allerdings ein erstes Ausrufezeichen der Gislason-Truppe, die durch Tore von Alexis Alvanos, Robert Gunnarsson und je zweimal Roman Pungartnik sowie Gudjon Valur Sigurdsson den Spieß umdrehte und aus dem frühen Rückstand eine 10:6-Führung für den VfL machte. Robert Hedin zeigte sich beeindruckt und reagierte mit einer Team-Timeout. Seine Mannschaft fing sich daraufhin, hielt den Rückstand bis zum 13:10 (20.) konstant und schaffte kurz vor dem Wechsel ein letztes Mal den Ausgleich (14:14). Ein erneuter Zwischenspurt ließ die Blau-Weißen aber auf 20:15 davonziehen, zur Pause hieß es nach zwei Gegentreffern in der Schlussminute 20:17.

Gleich zu Beginn der zweiten dreißig Minuten bereiteten die Gummersbacher dann aber den Boden für den letztlich ungefährdeten Erfolg in eigener Halle. In der 37. Minute führte der VfL mit 25:20 und beim 31:25 eine Viertelstunde vor dem Ende glaubte in den spärlich besetzten Zuschauerreihen längst niemand mehr an eine Wende zugunsten des Underdogs. Gislason wechselte munter durch und gab auch seiner zweiten Garde Einsatzzeit. Adrian Wagner, Kevin Jahn und Ole Rahmel bedankten sich standesgemäß bei ihrem Coach und trugen in den Schlussminuten mit ihren Treffern zum eindeutigen 42:33-Endstand bei.

[Die anfängliche Skepsis bei VfL-Trainer Alfred Gislason legte sich mit fortschreitendem Spielverlauf.]

Trainerstimmen

Alfred Gislason (Gummersbach): „Riesenkompliment an meine Mannschaft. Ich bin sehr zufrieden, abgesehen von einigen Aktionen in der ersten Halbzeit, als wir zu überhastet abgeschlossen und uns zu viele Konter gefangen haben. Aber wenn man bedenkt, wie gestern das Abschlusstraining verlief - es war wohl das schlechteste, seit ich hier Trainer bin -, war ich doch positiv überrascht. Man muss bedenken, dass Melsungen eine gute Mannschaft geworden ist, die in dieser Saison auch auswärts schon einige starke Teams geschlagen hat. Wir wussten vorher, dass wir richtig gut spielen mussten, um hier heute zu gewinnen.”

Robert Hedin (Melsungen): „Wir haben heute gegen die bessere Mannschaft verloren. Ich bin aber trotzdem zufrieden. Hätten wir es geschafft, über 60 Minuten so konstant zu spielen wie Gummersbach, dann wäre vielleicht mehr drin gewesen. Aber wir hatten Riesenprobleme in der Abwehr, vor allem in der zweiten Halbzeit.“


VfL Gummersbach

Nándor Fazekas, Goran Stojanovic (je 7 Paraden)

Alexis Alvanos (9)
Gudjon Valur Sigurdsson (8/1)
Roman Pungartnik (7)
Momir Ilic (7/1)
Robert Gunnarsson (6)
Geoffroy Krantz (2)
Kevin Jahn (1)
Ole Rahmel (1)
Adrian Wagner (1)
Kenneth Klev
Sverre A. Jakobsson
Oleg Kuleshov
Denis Zakharov


MT Melsungen

Mario Kelendric

Savas Karipidis (11/5)
Daniel Valo (7)
Vladica Stojanovic (6)
Grigoris Sanikis (3)
Thomas Klitgaard (2)
Michal Kraus (2)
Spyros Balomenos (1)
Daniel Tellander (1)

Zuschauer: . 2.131

Schiedsrichter: Matthias Dang, Thorsten Zacharias.

Siebenmeter: 2/6 - 5/6 (Sigurdsson und Ilic scheitern je zweimal - Brouko verwirft einmal).

Zeitstrafen: 6:2 Minuten (Alvanos, Gunnarsson, Klev - Karipidis).

Beste Spieler: Alvanos - Karipidis

Spielfilm: 4:6 (9.), 10:6 (12.), 14:14 (23.), 20:15 (29.), 29:17 (Halbzeit) - 24:19 (35.), 27:21 (39.), 30:24 (44.), 36:28 (51.), 42:33 (Endstand).

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