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HB-Landesliga: Wallefeld kann für die Kreisliga planen - TVS verliert erneut - CVJM Sieger im kleinen Derby

pn; 10. Mar 2008, 00:00 Uhr
Oberberg Aktuell
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HB-Landesliga: Wallefeld kann für die Kreisliga planen - TVS verliert erneut - CVJM Sieger im kleinen Derby

pn; 10. Mar 2008, 00:00 Uhr
(pn/24.2.2008-20:30) Oberberg - Der Wahlscheider Dennis Kux schießt Wallefeld mit seinem Tor zum 17:18 drei Sekunden vor Ende wohl endgültig eine Liga tiefer - Oberwiehl befreit sich gegen Nümbrecht aus seinem Tief - Strombach holt sich konzeptlos die nächste Niederlage ab.
[Bilder: Michael Kleinjung ---- Tim Hartmann zeigte sowohl im kleinen als auch im großen Derby eine ganz starke Leistung.]

CVJM Oberwiehl II – SSV Nümbrecht II 34:28 (13:12).

Während das 'große' Südkreisderby klar an den SSV Nümbrecht ging, holte sich bei den Reservemannschaften der CVJM Oberwiehl souverän den Sieg. Zwar boten sich beide Teams lange Zeit einen offenen Schlagabtausch, ab der 40. Minute ließen die Kräfte bei den Gästen jedoch merklich nach. Dies war insbesondere der frühen Verletzung von Nico Keyser geschuldet, der ohne Fremdeinwirkung nach einer Viertelstunde umgeknickt war und anschließend zur Untersuchung ins Krankenhaus musste. Zwar verloren auch die Hausherren bereits früh Florian Friedrichs, der sich das Knie verdrehte, der CVJM steckte dies jedoch besser weg. Die Führung wechselte im ersten Durchgang indes ständig und keinem Team gelang es sich bis zum Pausenpfiff der souveränen Schiedsrichter entscheidend abzusetzen. Bemerkenswert war dabei allerdings, dass die Nümbrechter Schützen Timo Poetzsch im CVJM-Kasten völlig entnervten, so dass Jan Hühn bereits früh zu seinem Einsatz kam.

[Gregor Henze war nach dem Ausfall von Nico Keyser im Rückraum zu sehr auf sich allein gestellt. Seine Tore markierte er meist nach Freiwürfen.]

Anfang der zweiten Hälfte hatte CVJM-Coach Marcus Toelstede allerdings ein Déjà Vue der ungeliebten Art: "Wir haben direkt zwei Gegenstöße und einen Siebenmeter verworfen. Da dachte ich schon, dass wir mal wieder den Faden verlieren." Nümbrecht machte aus den sich gebenden Chancen aber nichts und ging beim 15:16 (34.) letztmalig in Führung. "Danach fehlten uns einfach die Alternativen", musste SSV-Sprecher Markus Dormagen eingestehen. Ein Sonderlob hatte er aber auch für einen Oberwiehler Spieler übrig: "Mit Tim Hartmann hatte der CVJM wirklich einen klasse Schützen", zollte Dormagen dem 17-Jährigen seinen Respekt. Gerade durch seine Tore bauten die Gastgeber ihren Vorsprung peu à peu über 25:21 (45.) auf 30:25 (55.) aus. Für Toelstede war der Sieg indes Balsam auf die geschundene CVJM-Seele: "Wir haben endlich mal wieder gezeigt, dass wir es noch können."

Tore CVJM Oberwiehl II: Tim Hartmann (7), Peter Madel (7/2), Sebastian Maassen (5), Florian Friedrichs (3), Fabian Mathies (3), Kersten Kopietz (3), Michael Theßmann (3/1), Mischa Peters (1), Marc Krüger (1), Sven Barf (1).

Tore SSV Nümbrecht II: Gregor Henze (9/1), Christian Heß (3), Nico Keyser (3), Matthias Wetzler (3), Linus Biegale (3), Jörg Weber (2), Michael Heß (2), Christian Neermann (1), Marcus Schwemke (1), Marcus Laegner (1/1).


TV Wallefeld – TV Wahlscheid 17:18 (9:11).

[Fabian Mathies setzt sich hier gegen die Nümbrechter Deckung durch.]

Durch die Heimniederlage gegen den Aufsteiger aus Wahlscheid dürften für den TV Wallefeld endgültig alle Züge Richtung Klassenerhalt abgefahren sein. Die allerletzte (und auch nur noch äußerst theoretische) Chance besteht für die bisher unabsteigbaren Wallefelder in einer eher unwahrscheinlichen Relegation. Am Ende war es Dennix Kux, der drei Sekunden vor dem Schlusspfiff den Gastgebern alle Hoffnungen zunichte machte. Die Partie hatten bis dahon vor allem von ihrer Spannung gelebt. Denn das spielerische Niveau blieb von Anfang an auf der Strecke. Wahlscheid überraschte die Hausherren mit einer offensiven Deckungsformation und nahm Andreas Eulenhöfer in Manndeckung. Zwar gingen die Wölfe auch schnell in Führung, doch hinten wurde das Team von Stefan Thomm nicht für die gute Deckungsarbeit belohnt. "Die Schiedsrichter haben teilweise Drei-Minuten-Angriffe von Wallefeld zugelassen", ärgerte sich Thomm über die schwachen Unparteiischen. Wahlscheid musste sich allerdings auch den Vorwurf gefallen lassen aus einer 9:6-Führung nicht mehr gemacht zu haben.

"Wir hätten zur Pause schon mit sechs Toren führen müssen", so Thomm. Sein Gegenüber Klaus Küsters monierte dagegen die geringe Laufbereitschaft seiner Mannschaft. Dies änderte sich allerdings nach dem Seitenwechsel. Wahlscheid deckte wieder defensiver und Wallefeld kämpfte sich zurück in die Partie. Als sich die Gäste kurz vor Schluss durch zwei Zeitstrafen auch noch selbst dezimierten, schien die Wende geschafft. Eulenhöfer und Gerhardt trafen zur 16:15-Führung (56.). Der folgende TVW-Angriff wurde allerdings vom starken Marcel Mathea pariert. Udo Stein brachte Wahlscheid nun mit zwei Treffern zurück auf die Siegerstraße, ehe Kux zum gefeierten Helden wurde. "Am Ende hat nicht die bessere, sondern die glücklichere Mannschaft gewonnen", so ein enttäuschter Küsters, der mit der Chancenverwertung seines Teams haderte. Thomm, dem nach dem Schlusspfiff sichtbar Zentnerlasten von den Schultern fielen, sprach hingegen von einem absolut verdienten Erfolg.

Tore TV Wallefeld: Andreas Eulenhöfer (8/5), Andree Gerhardt (4), Markus Deubel (3/2), Dirk Deubel (2).

Tore TV Wahlscheid: Udo Stein (5/1), Marc Mylenbusch (5/1), Tino Heinen (3/1), Markus Pasemann (2), Markus Heinen (1), Dennis Kux (1), Oliver Gilles (1).

[Auf Christian Heß konnte SSV-Trainer Klaus Hiltmann erst in der zweiten Hälfte zurückgreifen.]

TV Strombach – SG MTVD Köln II 34:35 (21:18).

25 Minuten ordentlicher Handball reichten am Ende gegen den Kölner Aufsteiger bei weitem nicht aus. Besonders das mangelhafte Zusammenspiel bemängelte TVS-Sprecher Mirko Müller, der sich zu allem Überfluss beim Aufwärmen auch noch erneut verletzte: „Wir haben total konzeptlos gespielt und die Tore fast nur aus Einzelaktionen gemacht.“ Die Kritik Müllers ging sogar noch weiter: „Teilweise hatte man das Gefühl, dass manche Spieler nicht zu 100 Prozent mit ihren Gedanken beim Spiel waren.“ Denn ab der 25. Minute brach die Mannschaft von Trainer Andreas Rösmann vollkommen ein. Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase, in der Strombach bis zum 10:9 (15.) meist vorlegte, zogen die Oberberger das Tempo an und bauten ihren Vorsprung über 16:10 (20.) auf ein deutliches 20:13 (25.) aus. Nun schlichen sich aber zahlreiche technische Fehler und Fehlwürfe ins Spiel der Hausherren ein.

[Während sich Michael Theßmann (links) durchsetzt, war CVJM-Coach Marcus Toelstede froh endlich mal wieder ein gutes Spiel seiner Mannschaft gesehen zu haben.]

So gelang es MTVD bereits zur Pause auf drei Treffer zu verkürzen. Nach dem Wiederanpfiff gelang es Strombach aber immerhin die Fehler wieder etwas zu minimieren und den Vorsprung zehn Minuten konstant zu halten. Allerdings bekam man in der Defensive den starken Markus Lehro immer weniger in den Griff, der entweder selbst leichte Tore erzielte, oder Kreisläufer Robert Gonsior mustergültig in Szene setzte. Folglich gelang den Gästen nicht nur der 27:27-Ausgleich (42.), sondern beim 29:30 (49.) auch die erste Führung seit dem 1:2. Strombach rannte diesem Rückstand nun bis zum Schlusspfiff hinterher. Zwar gelang eine Minute vor Schluss der 33:34-Anschlusstreffer, doch das 33:35 bedeutete fast schon den Genickbruch. Der TVS kam nach dem 34:35 zwar eine Sekunde vor Ende sogar noch mal in Ballbesitz, hatte allerdings bei einem direkten Freiwurf von der Mittellinie keine Chance mehr. „Das war ein kollektives Versagen“, so Müller, „wenn wir uns in den nächsten Spielen nicht deutlich steigern, stehen wir nicht mehr lange auf dem zweiten Platz.“ Der ehemals komfortable Vorsprung des TVS ist indes nach dem Königsdorfer Sieg gegen Spitzenreiter Fortuna Köln auf nur noch einen Punkt zusammengeschmolzen.

Tore TV Strombach: Dominik Debus (7/1), Kai Samen (6), André Heinrich (5), Ilja Schattner (4), Tim Sauermann (4), Stefan Hildebrandt (3), Robert Fischer (2), Eduard Debnar, Alex Müller, Dominik Wellhäuser (1).

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