Archiv

Musical-Feeling im Schau-Spiel-Studio Oberberg

nh; 8. Apr 2008, 00:00 Uhr
Oberberg Aktuell
ARCHIV

Musical-Feeling im Schau-Spiel-Studio Oberberg

nh; 8. Apr 2008, 00:00 Uhr
(nh/13.1.2008-21:10) Von Nils Hühn
Wiehl - Alles andere als ihr Waterloo erlebten die Künstler und Zuschauer bei der Premiere der Komödie 'Geiz - ABBA - Geil' am vergangenen Freitag.
[Bilder: Dirk Zurawski --- Mit viel Tanz und Gesang besticht die Komödie 'Geiz - ABBA - Geil', die unter der Leitung von Raimund Binder und Angela Harrock gespielt wird.]

Die Geschichte der frischen und spritzigen Satire, die auf dem Stück „Der Geizige“ von Jean Baptiste Molière beruht, erzählt sich folgendermaßen: In dem heruntergewirtschafteten Haushalt des Geizhalses Harpagon - sensationell von Sepp Kliewe gespielt - geht es drunter und drüber. Sein Sohn Cleante liebt die aus einfachen Verhältnissen stammende Mariane (Helena Santana Losada). Doch Harpagon möchte für seinen Sohn lieber eine reiche, alte Witwe finden und sich Mariane selbst zur Frau nehmen. Seine Tochter Elise (Theresa Peeters) hat sich indes mit Valère (Martin Heuer) verlobt, obwohl ihr Vater sie lieber mit dem reichen, alten Witwer Anselm (Ferdinand Feldmann) verheiraten will.



Aufgrund der verzwickten Situation beginnt ein dauerhaftes Intrigenspiel, bei dem ein Jeder für seine Vorteile den anderen belügt. Valére möchte sich bei Harpagon einschmeicheln, um dessen Gunst zu erlangen. Doch zu allem Übel bekräftigt er Harpagon nur darin, Elise mit Anselm zu verheiraten. Cleante versucht derweil mit der Hilfe seines Dieners La Fléche (Mukdanin Daniel Phongpachith) von einem Wucherer 15.000 Geldstücke zu leihen, um mit Mariane zu fliehen. Der Geldverleiher entpuppt sich schlussendlich als sein Vater und es kommt zu einem großen Streit. Harpagon hat sich indes die Dienste von Frosine (Angela Harrock) gesichert, die ihn mit der jungen Mariane zusammenbringen soll.

Als bei den Vorbereitungen für das geplante Hochzeitsessen der knausrige Harpagon Meister Jaques (Hans-Gerd Pruß) beauftragt zu sparen wo er nur könne, protestiert dieser. Doch Valère unterstützt Harpagon und so kommt es zu einem heftigen Streit bei dem Meister Jaques Schläge einstecken muss und sich schwört an Valère Rache zu nehmen. Als Frosine mit Mariane zum Essen kommt sind erstmals alle Hauptfiguren zusammen auf der Bühne, doch immer noch weiß Harpagon nichts von den Plänen seiner Kinder und auch nicht, dass Mariane ihn überhaupt nicht heiraten möchte.


[Als Meister der Mimik und Gestik präsentierte sich Sepp Kliewe, dem die Zuschauer die Rolle des verwirrten Geizhalses Harpagon von der ersten Sekunde voll und ganz abkauften.]

Die komplizierten Liebesgeschichten spitzen sich immer mehr zu und der durch die schmeichelnden Worte seines Sohnes für Mariane Misstrauisch gewordene Harpagon stellt seinem Sohn eine Falle, in die Cleante prompt hinein tappt und seinem Vater die Liebe zu Mariane beichtet. Als dann auch noch das „Worst-Case-Szenario“ für den Geizigen eintritt und La Fléche ihm seine Geldkassette stiehlt, ist es um den Verstand des alten Mannes geschehen. Um seine geliebten Taler wieder zu erhalten beauftragt er eine Polizistin (Traudel Hartning) seinen Schatz wieder zu besorgen. Meister Jaques sieht nun seine Chance zur Rache und denunziert Valére als Dieb. Dieser glaubt jedoch seine heimliche Liebe zu Elise wäre aufgeflogen und gesteht daher die Liebe zu Harpagons Tochter.


[Einiges einstecken musste Hans-Gerd Pruß als Meister Jaques.]

Während Valère seine Geschichte erzählt betritt Anselm die Szene, um Elise zu heiraten. Doch der der alte Mann begreift, dass Valère und Mariane seine Kinder sind. Er war davon überzeugt, dass sie vor langer Zeit bei einem Schiffbruch umgekommen seien. Cleante wird nun Mariane heiraten, und Valère Elise. Harpagon bleibt zwar allein, hat aber sein Geld wieder: Ende gut alles gut!


Das von Raimund Binder und Angela Harrock inszenierte Stück besticht besonders durch die Glanzleistung von Sepp Kliewe, der den verwirrten Harpagon perfekt spielt. Die anderen Schauspieler knüpfen an die Leistung Kliewes nahtlos an. Während der Lieder betreten auch jedes Mal sechs Mädchen die Bühne und unterstützen mit ihrem Tanz und Gesang das Musical-Feeling beim Publikum.

Während der Premiere merkte man den Akteuren auf der Bühne zwar zum Teil ihre Nervosität an, aber im Publikum herrschte nichtsdestotrotz die ungeteilte Meinung, dass dieses Stück wirklich erfrischend war. Und am Ende konnte man in den Gesichtern der Zuschauer, während des minutenlang anhaltenden Applauses, ein Lächeln entdecken und mit Sicherheit ging der ein oder andere mit einem Ohrwurm nach Hause.



[Nicht nur ihr schauspielerisches Talent, sondern auch einen tollen Gesang zeigten (von links)Theresa Peeters (Elise), Martin Heuer (Valère) und Angela Harrock (Frosine).]

Es spielen: Angela Harrock, Traudel Harting, Theresa Peeters, Helena Santana Losada, Ferdinand Feldmann, Martin Heuer, Sepp Kliewe, Mukdanin Daniel Phongpachith, Hans-Gerd Pruß sowie Evelyn Dick, Jacqueline Melzer, Tasmin Neumann, Miriam Nikula, Katrin Platzner und Ariana Wilke.

Weitere Vorstellungen: Mi. 30.1., Fr 1.2., Sa 2.2., Fr 8.2., Sa 9.2., Fr 4.4., Sa 5.4., Mi 9.4., Fr 11.4., Sa 12.4. jeweils 20 Uhr und So 13.1., So 3.2., So 10.2., So 6.4. jeweils 18 Uhr.

Kartenvorverkauf: Wiehl-Ticket, Bahnhofstraße 1, Tel. 02262/ 992 85, Fax 02262/ 991 85.

Last-Minute-Reservierungen von Restkarten: eine Stunde vor Vorstellungsbeginn unter Tel.: 0160/ 164 45 09.


WERBUNG