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"Jundula Deubel“ und Thomas Müller siegten bei gekonnter Zwerchfellakrobatik

sf; 10. Dec 2007, 00:00 Uhr
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"Jundula Deubel“ und Thomas Müller siegten bei gekonnter Zwerchfellakrobatik

sf; 10. Dec 2007, 00:00 Uhr
(sf/25.11.2007-18:20) Von Sebastian Friedrichs
Gummersbach - Die beiden Comedians sicherten sich gestern Abend im Bruno-Goller-Haus den 1. Gummersbacher Comedypreis.
[Bilder: Alfed Krauss, Look2see.com - Jörg “der Mattu“ Mattuschewski, das Kabarettduo „Brieden und Waschk“ , Robbi Pawlik alias "Bademeister Schaluppke", der Sieger Thomas Müller, Christoph Dörr und Klaus Renzel (von links), freuten sich über eine gelungene Comedy-Woche in der Kreisstadt.]

Gestern Abend war es nun endlich soweit. Der 1. Gummersbacher Comedypreis sollte in einer langen „XXL-Comedy-Finalnacht“ seinen Höhepunkt finden. Zehn Künstler waren angereist, um die Lachmuskeln der etwa 120 anwesenden Zuschauer zu strapazieren. Geboten wurde ein Mix aus Comedy, Kabarett und Musik. Durch das Programm führte - wie auch an den vorangegangenen Abenden - der Gummersbacher Comedy-Spezialist Jörg “der Mattu“ Mattuschewski.

Zunächst versuchten sich die Youngsters in der Kategorie „unter 25 Jahre“ in einem Mix aus Zauberei und Wortakrobatik. Gekonnt spielten „Mamas Liebling“ Damir und der Zauberkünstler Simon Kemper aus Essen mit dem Publikum, ließen Taschentücher tanzen, Luftballons „verschwinden“ und Karten durch die Luft fliegen. Doch dann betrat „Jundula Deubel“ aus Berlin-Neukölln das Parkett. Das Comedy-Talent agierte absolut erfrischend und souverän auf der Bühne und gewann das Gummersbacher Publikum direkt für sich. In einer charmanten Art und derbem Berliner Dialekt ließ die 25-jährige keinen Zweifel daran aufkommen, den mit 333 € dotierten Preis mit nach Hause zu nehmen.

[Stephanie Deubel überzeugte Zuschauer und Jury mit ihrer Rolle als alleinerziehende Berliner Mutter "Jundula" gleichermaßen.]

Nachdem sie sich ihres „Schlübbers“ entledigt, kurz über den Umzug innerhalb Neuköllns sowie die Anmachsprüche und den „janz eigenen Charme“ der Berliner Männer referiert hatte, animierte die „alleinerziehende Hauptstadt-Mutter“ das Publikum mit einem Hip-Hop Song zum mitmachen. Die Zuschauer krümmten sich vor Lachen. Nicht verwunderlich, dass es der fünfte junge Stand Up Comedian Julian Schorlemmer schwer hatte die Stimmung hoch zu halten. „Ich weiß gar nicht mehr wie es dazu kam, dass ich hier in Gummersbach mit gemacht habe. Umso schöner das ich jetzt auch noch gewonnen habe, sagte Stephanie „Jundula“ Deubel nach ihrem Auftritt.

Nach einer kurzen Pause war es dann endlich soweit. Die Gewinner der drei Vorentscheide traten noch einmal gegeneinander an und stellten sich der Jury sowie dem mittlerweile gut gelaunten Gummersbacher Publikum. Den Anfang machte das Duo „Brieden und Waschk“ mit Musikkabarett der Extraklasse. Ihre Parodie von „Hänschen Klein“ begeisterte die Zuhörer derart, dass sie am Ende den dritten Platz belegen sollten. Auch der nächste Teilnehmer, „Bademeister Schaluppke“ aus Köln-Zollstock verstand es die Lachmuskeln des Publikums zu beanspruchen. Seine klare Ansage: „Badekappe Sportsfreunde!“. Nicht nur die Lehrer - „Pädagogenpack“ - sondern auch andere „Badegäste“ des Spaß-Sport- und Kombibades bekamen bei Rudi Schaluppke ihr „Fett weg“.

[Thomas Müller aus Köln freute sich riesig über den Gewinn des 1. Gummersbacher Comedypreises.]

Die Entscheidung sollte dennoch erst am Ende des Abends fallen. Klaus Renzel verstand es derart seine Zuhörer singend, musizierend und mit unglaublich guter Pantomime zu begeistern, dass es selbst der letzte Teilnehmer der Comedy-Nacht, Thomas Müller schwer haben würde die Jury zu überzeugen. Renzel gestand „Melanie“ fingerflink auf großen, kleinen und viel zu kleinen Instrumenten seine Liebe und animierte sogar zum Ende seines Auftritts das Publikum bei einer Flamenco-Einlage zum Mitmachen.



[Auch auf den kleinen Instrumenten ein ganz Großer, Klaus Renzel.]

Dennoch, der schon vorab leicht favorisierte Kölner Comedian Müller schaffte es auf unnachahmliche Weise mit der Imitation einer „altdeutschen Kaffemaschine“, der Nachahmung von Bruce Darnell sowie seiner Übersetzung von „Nordic Walking“ - „Nur Dicke gehen“ - das Gummersbacher Publikum derart zu begeistern, dass die Entscheidung letztlich sehr deutlich ausfiel. „Ich habe ob der guten Konkurrenz wirklich nicht damit gerechnet, dass ich hier gewinne“, freute sich Müller, der sich neben dem Preis auch über einen Solo-Abend im Bruno-Goller Haus freuen darf.

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