[Bilder: Michael Kleinjung --- Rund um den Marktplatz in Wipperfürth entwickelte sich buntes Treiben.]

Merkwürdige, in braune Tücher gewandete Menschen, kleine Ritter, die martialisch aussehen, urige Gesellen, schüchterne und zurückhaltende Marketenderinnen - was unter normalen Umständen zu einem Polizeieinsatz geführt hätte, war am Wochenende in Wipperfürth gern gesehene Normalität.

[Auch kleine Hexen zogen auf dem Markt ihre Kreise.]

Der mittelalterliche Markt im Kreisnorden war wieder Anziehungspunkt für viele tausend Gäste, die sich im Stadtkern gerne von den Händlern, Gauklern und Herstellern exotischer Speisen zu einem Zwischenstopp verführen ließen. Bereits zum dritten Mal zog der Martinsmarkt die Massen an, denn natürlich war auch in diesem Jahr der heilige Martin zu Gast. Das Martinsspiel in lateinischer Sprache steht immer im Mittelpunkt des Sonntages. Vor dem Brunnen auf dem Marktplatz, im Schatten des großen Engelbert von Berg wurde zu jeder vollen Stunde an den Heiligen erinnert, der der Schutzpatron der Ritter war.

[Nach dem Martinsspiel gab es Teile eines überdimensionalen Weckmannes für die kleinen Besucher.]

Und wenn St. Martin Brot und Mantel mit dem Bettler teilt, und nachher als Symbol auch die kleinen Besucher des Marktes mit Weckmännern für ihre Aufmerksamkeit belohnt, freuen sich viele Kinderaugen. Die etwas größeren Gäste haben es sich dann schon mit Kirschbier oder Wildschweinwurst gut gehen lassen, um vielleicht auch noch beim Schmied vorbeizuschauen oder ein feines Duftwasser zu erwerben. Glückliche Gesichter gab es am Wochenende in Wipperfürth allerorten, denn der mittelalterliche Markt verwöhnte Gaumen und Sinne.