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Kein islamisches Tagungszentrum in Denklingen

lo; 8. Nov 2007, 00:00 Uhr
Oberberg Aktuell
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Kein islamisches Tagungszentrum in Denklingen

lo; 8. Nov 2007, 00:00 Uhr
(lo/26.10.2007-11:10) Reichshof - Rat lehnt Nutzungsänderung des ehemaligen Übergangswohnheim mehrheitlich ab.
Der islamische Verein Jama’at un-Nur („Gemeinschaft des Lichts“) wird in Reichshof kein Freizeit- und Tagungsheim für türkische Jugendliche einrichten. Der Rat lehnte die dafür nötige Nutzungsänderung des Gebäudes „Unter der Burg 38“ bei drei Ja-Stimmen und drei Enthaltungen mehrheitlich ab. Dabei waren es ausschließlich planerische Gründe, die für den Großteil der Gemeindeverordneten den Ausschlag zum „Nein“ gaben. Wegen der engen, teilweise über einen Privatweg laufende Zufahrt, der Nähe zur Seniorenresidenz und dem Zentrum der baptistischen Brüdergemeinde sowie der zu erwartenden Lärmemissionen sei der Standort ungeeignet, betonte beispielsweise CDU-Fraktionschef Axel Osterberg.

An den integrativen Absichten, der Arbeit und der Ideologie des Vereins sei nichts auszusetzen, so der Tenor bei der gestrigen Aussprache. Grünen-Sprecherin Antina Kühn gehörte zu den wenigen, die für die Nutzungsänderung stimmten. Ein Miteinander auf dem Burgberg sei sehr wohl möglich. Die Tagungsstätte sei eine Chance, fehlender Integration von Ausländern entgegenzusteuern. Ihr Parteikollege Günter Hundt befürchtete hingegen, dass auf dem Burgberg durch die Nachbarschaft zur Baptistengemeinde ein neuer Brennpunkt entstehen könnte. An anderer Stelle würde er die Einrichtung einer solchen Begegnungsstätte auf jeden Fall unterstützen.

Eine andere Immobilie kann Reichshof dem Verein aber nicht zur Verfügung stellen. Das letzte, von der Größeordnung in Betracht kommende Gebäude ist das „Haus der Begegnung“ in Eckenhagen, für das aber just ein neuer Investor gefunden wurde. Dieser plant nach Angaben von Bauamtsleiter Thomas Roos, dort eine Pflegeeinrichtung entstehen zu lassen.

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