[Bilder: Nils Hühn --- Eine verschworene Gemeinschaft, der TV Wallefeld.]

Ähnlich wie das bekannte kleine gallische Dorf wehren sich auch die Handballer des TV Wallefeld vehement seit Jahren gegen den Abstieg aus der Landesliga. Vergangene Saison schien ihr Schicksal jedoch endgültig besiegelt zu sein, ehe sich doch noch eine Abstiegsrelegation ergab. In zwei Duellen gegen den SV Eilendorf setzte sich der TVW durch, so dass auch dieses Jahr wieder zahlreiche Gegner über den etwas anderen Handball aus Wallefeld schimpfen werden.

Kommen und Gehen

Die erhoffte Verjüngung des Kaders ist Trainer Klaus Küsters nicht ganz gelungen. Zwar ist das Team etwas jünger geworden, doch müssen die nachrückenden Spieler erstmal beweisen, dass die Abgänge vergessen machen können. Schon während der vergangenen Saison musste mit Meinolf Hassinger ein enorm wichtiger Spieler seine Karriere wegen Verletzungen beenden. Dazu kam, dass Spielmacher Sascha Dehn eine Handballpause einlegte. In der Sommerpause verließen mit Uwe Merten und Holger Kleinjung zudem zwei alterfahrene Routiniers die Landesliga. Sie werden künftig in der Kreisklasse bei der eigenen Reserve auflaufen. Sollte Not am Mann sein, könnten sie aber wahrscheinlich zurückkehren. Schwerwiegend ist zudem der Abgang von Fabian Thom, der beruflich bedingt zurück nach Olpe geht.

Auf der Habenseite können dagegen nur Nobodys verbucht werden. Der 17-jährige Marcel Canisius kommt aus der eigenen A-Jugend und wird mit einem Doppelspielrecht ausgestattet. Aus der zweiten Mannschaft wird der 20-jährige Kreisläufer Pascal Iltesberger hochgezogen. Und vom Neukreisligisten Engelskirchen kommt der Halblinke Marcel Kind. „Mit 31 Jahren gehört er bei uns immer noch zur jungen Fraktion“, beschreibt Küsters sein Dilemma. Er würde es begrüßen, dass A-Jugendliche, die sich bei anderen Vereinen in der ersten Mannschaft nicht durchsetzen können, nach Wallefeld kommen, anstatt nur in den Reserveteams in der Kreisliga zu verweilen.

[TVW-Coach Klaus Küsters hofft darauf, dass sich die neuen Spieler rasch in der Landesliga akklimatisieren.]

Stärken und Schwächen

So dünnt der ehemalige Kreismeister nach und nach aus. Die erfahrenen Routiniers werden nicht mehr jünger, während von unten nur wenig nachkommt. „In den Testspielen hat man gesehen, dass unsere Neuzugänge sich noch durchbeißen müssen“, hofft Küsters, dass diese ihre Landesligatauglichkeit schnell nachweisen. Schließlich ist sein bester Torschütze Andreas Eulenhöfer mit 42 Jahren nicht mehr der Jüngste und könnte dringend Entlastung brauchen. Diese war zuletzt Fabian Thom. Sein Abgang schmerzt den Trainer daher enorm. Denn gerade in der Offensive hapert es bei den Wallefeldern oft. Wenn die Deckung einmal nicht steht, kann das Team in der Regel nicht gewinnen, da vorne ein wenig die Alternativen fehlen und an Tempohandball nicht zu denken ist.

Wenn die Defensive allerdings steht, kann die Mannschaft jeden in der Liga in die Knie zwingen. Trotz der beiden Abgänge im Mittelblock glaubt Küsters, dass dieser trotzdem wieder bombenfest stehen wird. Außerdem hat er mit Frank und Martin Canisius noch zwei gute Keeper in der Hinterhand. Doch auch vorne sieht er Licht am Ende des Tunnels: „Markus Deubel und Karsten Zirkel werden eine starke Saison spielen.“ Die beiden Außen ständen nach einigen Verletzungen nun endlich wieder voll im Saft. Als wichtigste Stärke sieht der Coach allerdings den mannschaftlichen Zusammenhalt: „Der macht hier viel aus.“

Fazit

Das Ziel der Wallefelder ist wie jedes Jahr das gleiche - der Klassenerhalt. Das weiß auch Klaus Küsters, der realistisch an die neue Saison herangeht: „Ich würde ihn allerdings gerne etwas früher schaffen.“ Mit dem Abstiegskampf hat der TVW in jedem Fall inzwischen große Erfahrungen gesammelt. So wird sich das Team nicht verrückt machen, wenn es von Anfang im Keller mitmischen wird. Da sicherlich mehrere Vereine dort stehen werden, könnte dies zum entscheidenden Trumpf werden.

Tests und Tore

TV Wallefeld – TV Bergneustadt 2 29:20
TV Wallefeld - TV Strombach 2 28:16
TV Wallefeld – TV Rodt-Müllenbach 20:27

Zugänge

Marcel Canisius (eigene A-Jugend)
Pascal Iltesberger (zweite Mannschaft)
Marcel Kind (SG Engelskirchen/Loope)

Abgänge

Meinolf Hassinger (Karriereende)
Sascha Dehn (tritt kürzer)
Holger Kleinjung (zweite Mannschaft)
Uwe Merten (zweite Mannschaft)
Fabian Thom (Olpe)

Kader

Tor:
Frank Canisius
Martin Canisius

Feld:
Wolfgang Barth
Stefan Breitenfeld
Marcel Canisius
Dirk Deubel
Markus Deubel
Andreas Eulenhöfer
Andree Gerhardt
Pascal Iltesberger
Marcel Kind
Andreas Kühn
Frank Küsters
Karsten Zirkel

Trainer:
Klaus Küsters