Damit hätte in Kreuzberg niemand gerechnet: Die Frauenmannschaft wurde Vizemeister der Landesliga und stieg im Jahr des 60-jährigen Vereinsbestehens in die Verbandsliga auf. Dabei hatte es zu Saisonbeginn gar nicht gut ausgesehen, als der VfB mit zwei Niederlagen und einem Unentschieden in den ersten vier Partien einen Fehlstart hinlegte. Danach leistete man sich aber nur noch eine Niederlage beim SV Morsbach, dem man in der Rückrunde sogar die einzige Saisonpleite beifügen konnte. Jetzt will die Mannschaft in der Verbandsliga Platz zehn und den damit verbundenen Klassenerhalt erreichen.

[Sarah Meinerz (links) und Melanie Spiller kommen aus der eigenen Jugend.]

Kommen und Gehen

Der Ort am äußersten nordöstlichen Zipfel des Fußballverbandes Mittelrhein hat mit einem klaren Standortnachteil zu kämpfen. „Diese Randlage ist ein Problem“, war es für Coach Jürgen Meinerz fast unmöglich, Neuverpflichtungen nach Kreuzberg zu lotsen, zumal trotz der höheren Spielklasse auch finanziell nichts geboten werden kann. „Da sind wir auf den Idealismus der Spielerinnen angewiesen“, betont Meinerz. Immerhin kommt mit Sara Romano eine erfahrene Akteurin, die zuletzt in Hamburg höherklassig spielte. Sarah Meinerz rückt aus der eigenen Jugend auf und ist ebenfalls eine Kandidatin für die erste Elf. Melanie Spiller gehörte bereits im vergangenen Jahr zum Kader und zeigte einige starke Auftritte. Angesichts des Mini-Kaders hofft Meinerz, Spielerinnen von der kürzlich zurückgezogenen Frauenmannschaft des benachbarten TSV Hämmern zum VfB locken zu können. „Die Gespräche laufen. Es wäre schön, wenn es mit zwei, drei Neuen noch klappen könnte“, sagt Meinerz.

[Coach Jürgen Meinerz ist nach der guten Vorbereitung zuversichtlich.]

Die Mannschaft

Beinahe alle VfB-Kickerinnen betreten mit der Verbandsliga absolutes Neuland. Neben der begrenzten Personaldecke dürfte somit die fehlende Erfahrung zum größten Problem werden. Die reaktionsschnelle Nele Schütte steht zwischen den Pfosten, als Ersatz müsste Feldspielerin Katja Eck einspringen. Die Defensive wird von der erfahrenen Rebecca Rademacher organisiert, als zweite Innenverteidigerin sieht Meinerz seine Tochter Sarah vor. „Die beiden haben in den Vorbereitungsspielen gut miteinander harmoniert und sind für die Spieleröffnung seht wichtig“, so der Coach, der grundsätzlich mit Viererkette spielen wird.

Nadine Harmuth, Wiebke Abendroth, Marie Neuberth, Kathrin Kolb und Romano sind die Protagonisten im Mittelfeldbereich, allerdings mangelt es besonders hier an personellen Alternativen. Im Notfall müssen die eigenen Juniorinnen aushelfen. Jessica Niggemann und Melanie Spiller sowie Julia Lieth waren in der Landesliga ein treffsicheres Sturmtrio, müssen sich in der Verbandsliga aber erst einmal beweisen.

Saisonziel

Meinerz gibt sich keinen Illusionen hin: „Für uns zählt nur der Klassenerhalt. Wir wollen Platz zehn erreichen, um ganz sicher drin zu bleiben. Es wird ein hartes Stück Arbeit.“ Mut macht die Vorbereitungsphase: In allen Testspielen blieb man ungeschlagen und besiegte zuletzt Verbandsliga-Absteiger Blau-Weiß Hand (1:0) und den ambitionierten Landesligisten Blau-Weiß Biesfeld (4:0). „Im Moment sieht es in der Tat nicht schlecht aus.“ Am Sonntag wartet allerdings ein ganz anderes Kaliber: Mit dem FC Sankt Augustin kommt gleich einer der Aufstiegsfavoriten nach Kreuzberg. Die Auswärtsfahrten werden übrigens mit zwei Kleinbussen bestritten, die zwei neue Sponsoren zur Verfügung stellen.

Zugänge
Sara Romano (Hamburg)
Sarah Meinerz (eigene Jugend)
Melanie Spiller (eigene Jugend)

Abgänge
Christina Liebrich (berufliche Gründe)
Andrea Kürten (berufliche Gründe)

Spielerkader

Tor
Nele Schütte

Abwehr
Katrin Schmitter
Stefanie Semmler
Katja Eck
Rebecca Rademacher
Sarah Meinerz
Nevresa Balic

Mittelfeld
Wiebke Abendroth
Nadine Harmuth
Kathrin Kolb
Marie Neubert
Sara Romano

Angriff
Jessica Niggemann
Melanie Spiller
Julia Lieth

Trainer
Jürgen Meinerz (wie bisher)

Torwarttrainer
Salvatore Moran

Betreuer
Mareike Müller
Bianca Harmuth.