[Bilder: Peter Notbohm ---- „Der Aufstieg muss bald erfolgen“, weiß TVS-Coach Andreas Rösmann, dass talentierte Spieler in seinem Kader sonst kaum zu halten sein dürften.]

Ein weiteres verlorenes Jahr liegt hinter dem TV Strombach. Mit Trainer Ralf Visser wollte das Team eigentlich in den Aufstiegskampf eingreifen, doch nach einer Niederlagenserie verabschiedete man sich schnell von diesem Traum und der Trainer sich gleich mit. Sein Nachfolger Andreas Rösmann startete mit dem Ziel, die Mannschaft kennen zu lernen und die sichtbaren Defizite abzuarbeiten. Eine Anlaufphase, die er als geglückt ansieht. So träumen die Strombacher erneut vom Aufstieg, auch wenn der Trainer eine Einschränkung dabei macht.

Kommen und Gehen

Im Kader des TVS hat sich bereits während der vergangenen Saison einiges getan. Oliver Gilles wechselte früh nach Wahlscheid, nachdem er als dritter Linksaußen kaum Einsatzchancen bekam. Ähnlich erging es Tino Steuck, der allerdings in die zweite Mannschaft ging. Ihm folgten Oliver Meyer sowie Eric Voß, den eine schwere Knieverletzung ereilte. Ihnen schloss sich kurz vor Saisonende mit Oliver Dax ein weiterer Routinier an, der ebenfalls kürzer treten will. Somit ging nach Abschluss der letzten Spielzeit eigentlich nur ein Akteur. Michael Schaldach zog in seine Heimat nach Niedersachsen zurück.

Die Liste der Neuzugänge ist dagegen überschaubar. Kreisläufer Kenny Dahm hörte kurz nach Saisonbeginn beim Oberligisten TV Bergneustadt auf, um sich anschließend beim VfL Gummersbach II fit zu halten, wo er allerdings nicht zum Einsatz kam. Mit ihm hat Rösmann einen ehrgeizigen Spieler hinzubekommen, der immer über hundert Prozent gebe, wie der Trainer betont. Der zweite echte Neuzugang ist Dominik Wellhäuser, der aus der A-Jugend dazustößt. Er befindet sich im Moment im erweiterten Kader. Einige andere A-Jugendliche, die bereits im letzten Jahr dabei waren, könnten dagegen nun den Durchbruch schaffen. So ist Stefan Hildebrandt einer der Gewinner der Vorbereitung, der in der vorigen Spielzeit noch nicht richtig eingreifen durfte.

[Andreas Rösmann begrüßt kaum neue Gesichter im Kader.]

Stärken und Schwächen

Die Aufgabe TV Strombach reizt Rösmann nach wie vor: „Ich habe viele eigenwillige Charaktere in meinem Kader. Diese zusammenzuführen, ist eine große Aufgabe.“ Die Mannschaft drohte bereits mehrfach auseinander zu fallen. So hatten André Heinrich, Arthur Kunkel, Kai Samen und Eduard Debnar Angebote von höherklassigen Teams. Letztlich blieben alle beim TVS. Dennoch verlief die Vorbereitung nicht gerade zur Zufriedenheit des Trainers: „Entweder die Spieler hatten beruflich zu tun, oder sie konnten wegen Verletzungen nicht trainieren.“ So droht Kunkel momentan eine mehrmonatige Pause wegen einer Schulteroperation, während sich Dominik Debus und Mirko Müller mit Muskelfaserrissen rumplagen.

Dabei gibt es aus Rösmanns Sicht einiges aufzuarbeiten. Die unkonstanten Leistungen des TVS zogen sich wie ein roter Faden durch den gesamten Saisonverlauf. Am einen Tag wurde Rheindorf aus der Halle gefegt, am nächsten verlor man gegen die Nümbrechter Reserve. Dies führt der Coach insbesondere auf die Deckungsschwächen sowie teilweise mangelnde Physis zurück. Auch konnten die A-Jugendlichen noch nicht den Druck auf die Stammsieben ausüben, um deren Plätze wirklich zu gefährden. Und zu guter Letzt waren die Strombacher auf der Torhüterposition nicht unbedingt top besetzt. Christian Mertens fiel mit einer Knieverletzung das ganze Jahr aus. Bei Jörn Kusel gaben sich Genie und Wahnsinn zu oft die Klinke in die Hand. Dietmar Welter, der beständigste der Keeper, konnte beruflich bedingt wenig trainieren und Tobias Alfen fehlte einfach noch ein wenig die Erfahrung im Herrenbereich.

Dabei könnte der TV Strombach mit seinem Kader durchaus oben angreifen. Der Rückraum um Spielmacher André Heinrich ist mindestens verbandsligatauglich. Auf Außen hat man pfeilschnelle Leute, wobei Arthur Kunkel sicherlich einer der besten Rechtsaußen im Kreisgebiet ist. Auch stimmt die Mischung zwischen Jung und Alt im Team. Doch für ganz oben reichte das bisher noch nicht. Sobald auf dem Spielfeld Unruhe aufkommt, schlägt sich die Mannschaft plötzlich selber. Gerade das will Rösmann in der neuen Saison abstellen: „Dann traue ich der Mannschaft alles zu.“

Fazit

Die Strombacher gehören inzwischen fast schon traditionell zu den Teams, die genannt werden, sobald die Aufstiegsfrage gestellt wird. Doch in diesem Jahr könnte der Traum endlich in Erfüllung gehen. In der Liga scheint es keine Übermannschaft zu geben, so dass es auf einen Drei- oder Vierkampf hinauslaufen wird, in dem der TVS gute Chancen hat. Wenn sich das Team nicht wieder zu oft selbst besiegt.

Tests und Tore

TV Strombach - TV Strombach II 38:29
TV Strombach - SSV Marienheide 30:30
TV Strombach - TV Bergneustadt 31:36

Zugänge

Kenny Dahm
Dominik Wellhäuser

Abgänge

Oliver Dax (2. Mannschaft)
Oliver Gilles (TV Wahlscheid)
Oliver Meyer (2. Mannschaft)
Michael Schaldach (Ziel unbekannt)
Tino Steuck (2. Mannschaft)
Eric Voß (2. Mannschaft)

Kader

Tor:
Tobias Alfen
Jörn Kusel
Christian Mertens
Dietmar Welter

Feld:
Kenny Dahm
Eduard Debnar
Dominik Debus
Robert Fischer
André Heinrich
Stefan Hildebrandt
Arthur Kunkel
Alex Müller
Mirko Müller
Philip Nastke
Kai Samen
Tim Sauermann
Ilja Schattner
Dominik Wellhäuser

Trainer:
Andreas Rösmann