Archiv

Den Besuchern stockte der Atem - High-Tech-Unterhaltung der Spitzenklasse beim "Rolliday"

ls; 27. Aug 2007, 00:00 Uhr
Oberberg Aktuell
ARCHIV

Den Besuchern stockte der Atem - High-Tech-Unterhaltung der Spitzenklasse beim "Rolliday"

ls; 27. Aug 2007, 00:00 Uhr
(ls/12.8.2007-20:35) von Leif Schmittgen
Reichshof - Bereits zum vierten Mal hatte der Reifenhersteller Schwalbe gestern zum großen Event eingeladen. Rund 2.000 Besucher kamen auf das Firmengelände in Wehnrath.
[Bilder: Leif Schmittgen --- Friedhelm-Julius Beucher und Helene Hammelrath waren von dem Programm beim Rolliday sehr angetan.]

Aaron Fotheringham ist 15 Jahre alt und sitzt seit seiner Geburt im Rollstuhl. Was der aus Las Vegas stammende Amerikaner gestern in der Halle der Firma Schwalbe vorführte, ließ vielen der rund 2.000 Besucher des Rollidays den Atem stocken. Auf dem Parcours führte er waghalsige Kunststücke vor. Er sprang über Hindernisse und vollbrachte das, was vor ihm noch kein anderer Rollstuhlfahrer geschafft hat. Er machte einen Rückwärtssalto mit perfekter Landung. War er im ersten Versuch noch gescheitert, klappte es im zweiten Anlauf perfekt. Unterstützt bei der Show wurde Fotheringham durch einen der weltbesten Mountainbike-Freerider, Timo Pritzel der bei seinen waghalsigen Fahrten durch den Bikepark in der Halle ebensoviel Applaus erntete wie sein junger Kollege im Rollstuhl.

[Aaron Fotheringham schaffte den Rückwärtssalto im zweiten Anlauf.]

Viele weitere Highlights hatten sich die Rund 40 Helfer um Manuela Zahn ausgedacht. Der amtierende Deutsche Meister vom RSV Lahn Dill hatte ein Showmatsch gegen den Ligakonkurrenten RSC Köln vorgeführt, und die Rollstuhl-Karateka aus Leipzig stellten ihre Kampfkünste eindrucksvoll unter Beweis.

Die anschließende Talkrunde mit den Top-Athleten Martin Braxenthaler (Monoskifahrer) Manuela Schmermund (Sportschützin) Kirsten Bruhn (Schwimmerin) Reini Sampl (Monoskifahrer) Errol Marklein (Rennstuhlfahrer&Handbiker) Esther Weber-Kranz (Rollstuhlfechten) und eben Aaron Fotheringham sowie Timo Pritzel, brachte viel Wissenswertes aus dem Leben der Profi-Sportler.

Der Vorsitzende des Kuratoriums des Deutschen Behindertensportverbandes, Friedhelm Julius Beucher, und Landtagsmitglied Helene Hammelrath (beide SPD) zeigten sich beeindruckt von der Veranstaltung und unterhielten sich mit Monoskifahrer und dem Goldmedaillengewinner von Turin, Max Braxenthaler, über seinen Sport. Braxenthaler stand wie auch die anderen Sportler, seinen Fans für Autogramme zur Verfügung.

[Kaum eine Minute verging beim Rolliday ohne Action und Unterhaltung.]

Die Tischtennisvorführung des TTC Schwalbe Bergneustadt erfreute sich großer Beliebtheit, genauso wie die Modenschau. Natürlich war auch für das Wohl der jungen Besucher bestens gesorgt worden. Die Vorführungen des Zirkus Schnickschnack und Orlando sorgten ebenso für Kurzweil wie der Auftritt des kleinen Maulwurfes und des Riesenmannes. Erschöpft und zugleich begeistert war Manuela Zahn, die mit ihrem Orga-Team schon Tage vorher mit den Vorbereitungen für den großen Tag begonnen hatte.

Die vielen weiteren Highlights des Tages entschädigten die Mühen der vielen Helfer, die, so Zahn, nicht nur aus Spaß die ganze Arbeit geleistet hätten. „Uns ist es wichtig mehr Integration zu schaffen, und die tolle Leistung der Sportler hier zu würdigen“, meinte die Cheforganisatorin, die wie alle anderen auf eine Bezahlung und einen Urlaubsanspruch verzichtet hatten. Zukünftig wird der Event nur noch alle zwei Jahre stattfinden, da die Veranstaltung in den letzten Jahren immer größer geworden ist.



WERBUNG