[Bilder: mm-event --- „Marie Claire“ aus der Zucht von Hannelore Koch aus Nümbrecht-Heddinghausen ragte bei den Haflingerstuten hervor.]

Mit dem wunderbaren Panorama des Nutscheid im Hintergrund präsentierten Oberbergs Pferdezüchter auf Gut Rottland im Rahmen der Stuteneintragung und Fohlenschau des Oberbergischen Kreises ihre dreijährigen Stuten und den neuen Fohlenjahrgang. Dabei bietet die Schau des Oberbergischen Kreises immer wieder ein sehr buntes Rasse-Spektrum, waren doch bis auf die Warmblüter, die vor drei Wochen in Lindlar vorgestellt worden waren, viele Rassen vertreten:

Neben dem Fjordpferd und den Haflingern, die in den achtziger und neunziger Jahren noch sehr stark vertreten waren, inzwischen aber nur noch mit wenigen Stuten und Fohlen vertreten sind, über die Isländer, die seit Jahren in Oberberg sehr stark sind und auch in diesem Jahr mit fünf Stuten und 20 Fohlen den mit Abstand stärksten Rasseblock bildeten, sind es vor allem die eher seltenen Klein- und Robustpferderassen wie Welsh, Shetlandpony, Friese, Pinto oder Lipizzaner, aber auch die als Arbeitspferde im Wald sehr beliebten Kaltblüter, die dieser Schau ihren besonderen Stempel aufsetzen.

[Bei den Kaltblütern war "Tora" aus der Zucht von Horst Stracke aus Radevormwald-Altendorf am erfolgreichsten.]

Am Vormittag begann die Schau mit der Vorstellung der dreijährigen Stuten. Aus der sehr einheitlichen vierköpfigen Gruppe von Haflingerstuten stellte die Bewertungskommission mit Martin Spoo, dem Zuchtleiter des Rheinischen Pferdestamm-Buchs an der Spitze, die Maestro-Tochter „Marie Claire“ aus der Zucht von Hannelore Koch aus Nümbrecht-Heddinghausen hervor.

Von den fünf Isländer-Stuten wurde „Dagsbrun vom Bergischen Land“ aus der Zucht von Heike und Ludwig Becher aus Morsbach-Halle, die mit 38 Punkten die höchste Bewertung des Tages erhielt, besonders herausgestellt. Vier Kaltblut-Stuten stellten sich der Bewertungskommission, wobei „Tora“ von Trumpf As aus der Zucht von Horst Stracke aus Radevormwald-Altendorf hier klar an die Spitze ging. Neben den drei erwähnten Stuten wird das Rheinische Pferdestammbuch auch noch weitere auf der Schau in Gut Rottland gut bewertete Stuten zur Elitestutenschau des Rheinischen Pferdestammbuchs nach Mönchengladbach-Wickrath am 13. September einladen.

Mit einem Highlight fing dann am Nachmittag die Fohlenschau an, denn das Haflinger-Hengstfohlen abstammend von Aristrokrat aus der Staatsprämienstute Nizza, das Manfred Rödder aus Wissen der Kommission vorstellte, wurde als sicherer Hengstanwärter mit der Goldmedaille prämiert.

[„Dagsbrun vom Bergischen Land“ aus der Zucht von Heike und Ludwig Becher aus Morsbach-Halle erhielt die höchste Bewertung des Tages.]

Auch bei den Isländer-Hengstfohlen stach eines besonders hervor: „Rasmus vom Erlengrund“, der von Bernd Pausewang aus Waldbröl-Bröl gezüchtete Ragnar-Sohn aus der zuchtbewährten Staatsprämienstute „Vigdis vom Erlengrund“, wurde ebenfalls mit der Goldmedaille ausgezeichnet.

Grundsätzlich ist eine Goldmedaille eine sehr seltene Auszeichnung. Doch die Qualität der Fohlen war für die Bewertungskommission so beeindruckend, dass gleich zwei Isländer-Stutfohlen ebenfalls mit einer Goldmedaille dekoriert wurden: Zum einen ein Fohlen des Hengstes Hafeti und einer Thor-Tochter aus der Zucht von Heinz-Willi Gauchel aus Windeck, zum anderen ein weiteres Ragnar-Fohlen aus der Zucht von Bernd Pausewang namens „Erla vom Erlengrund“, die unter dem Applaus der zahlreichen pferdeinteressierten Besucher ihre Ehrenrunde drehten. Das fünfte Goldfohlen des Nachmittags war ein Welsh-Cob-Hengstfohlen von Sylvia Hillmann aus Nümbrecht-Hardt abstammend von dem Hengst „Zest Mister Right“ und der Stute „HS Lady Evita“, das sich sehr beeindruckend präsentierte.

Noch zu erwähnen sind die Ia-prämierten Fohlen der starken Rasseblöcke Kaltblut und Shetlandpony: Christoph Dick aus Reichshof-Fürken ist der erfolgreiche Züchter von Enzo, dem besten Kaltblut-Fohlen der Schau, abstammend von Erlander und der Staatsprämienstute Hanja; Ute Andresen aus Overath stellte das beste Shetland-Fohlen der Schau und Michaela Hoffmann aus Nümbrecht-Kurtenbach stellte zwei imposante Friesen-Fohlen vor, die das Publikum ebenfalls begeisterten.

Oberbergs Pferdezüchtern ist es mit dieser Veranstaltung rundum gelungen, für ihre züchterische Arbeit zu werben und damit hat hoffentlich auch der ein oder andere Zuschauer sich mit dem „Pferdevirus“ infizieren lassen.