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Von Sakral bis Jazz – Breites musikalisches Spektrum beim Posaunenfest

Red; 3. Jul 2007, 14:56 Uhr
Oberberg Aktuell
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Von Sakral bis Jazz – Breites musikalisches Spektrum beim Posaunenfest

Red; 3. Jul 2007, 14:56 Uhr
(Red./3.7.2007-14:45) Waldbröl - Das 87. Posaunenfest der Oberbergischen Posaunenvereinigung zeigte in verschiedenen Veranstaltungen am vergangenen Wochenende die Ausdruckskraft und Vielfalt der Blechbläsermusik.
[Bilder: Privat - Die Bläser zeigten zum 87. Posaunenfest viele Facetten ihres Könnens]

Eröffnet wurde das Posaunenfest durch ein Konzert von Buccinate Deo, dem Blechbläserensemble des Posaunenwerks der Ev. Kirche im Rheinland. Unter der Leitung von Landesposaunenwart Jörg Häusler wurde Musik aus verschiedenen Epochen präsentiert. Beeindruckend war die variantenreiche Interpretation der unterschiedlichen Kompositionen über den Choral „Nun danket alle Gott“. Die Capriol Suite von Peter Warlock begeisterte. Kantor Martin Kotthaus trug zwei mächtige Orgelwerke von Sigfrid Karg - Elert und Felix Mendelssohn - Bartholdy vor.

Mit Bläserkompositionen des Kölner Arrangeurs Ingo Luis wurden Fenster zur zeitgenössischen Jazz-Musik aufgetan. Die große Zuhörerschaft wurde Zeuge einer faszinierenden Symbiose von choralgebundener Musik mit Big Band Sounds. Der erste Trompeter Hartmut Schroeter brillierte mit verschiedenen Soli und entlockte dem begeisterten Publikum Rufe nach Zugaben.

[Superintendent Jürgen Knabe ehrte langjährige Mitglieder der Blasorchester für ihre verdienstvolle Arbeit]

Der Sonntag stand dann ganz unter dem Motto „400 Jahre Paul Gerhard“. Der Gottesdienst wurde von den gastgebenden Chören aus Thierseifen, Lützingen, Hermesdorf, Waldbröl sowie den Nümbrechter Bläsern aus Berkenroth und Wirtenbach unter der Leitung von Eckhard Becker musikalisch gestaltet. Die rund 70 Bläserinnen und Bläser beeindruckten durch ihre Vorträge, die mit dem „Marsch“ aus dem Josua-Oratorium von Händel, mit dem Spiritual „Joshua fit the battle of Jericho“ und dem Nachspiel „Highland Cathedral“ unter die Haut gingen. Pfarrer Matthias Schippel übernahm die Liturgie. Superintendent Jürgen Knabe legte in seiner Predigt das Paul-Gerhard-Lied „Du, meine Seele, singe“ aus. Er rief dazu auf, das Lob Gottes durch das einfache Erzählen vom Glauben zu mehren. Die Bläser ließen den Gottesdienst zusammen mit der versammelten Gemeinde und mit Orgelunterstützung zu einer Stunde ausstrahlungsfähigen Glaubens werden.

An der Festveranstaltung am Nachmittag, ebenfalls in der Kirche, wirkten rund 150 Bläserinnen und Bläser mit. Kreisdirigent Martin Kotthaus verstand es, den Großchor zu einer Einheit zu formen. Majestätische Klänge wie beim „Marsch“ von Edward Elgar wechselten mit ruhigen Kompositionen wie der „Ballade“ von Edward Grieg oder dem „Andante religioso“ von Mendelssohn - Bartholdy. Bürgermeister Christoph Waffenschmidt dankte in seinem Grußwort für die vielfältigen Bläserdienste der Posaunenchöre. In seiner Festansprache predigte Pfarrer Richard Stahl über den Choral: „Geh aus, mein Herz und suche Freud“. Er lud dazu ein, die Größe Gottes zu entdecken und auch in Zeiten von Not und Schmerz betend Glaubensfreude zu gewinnen.

Einen weiteren Akzent erhielt die Veranstaltung durch die Erinnerung an den 100. Geburtstag des Komponisten Richard Lörcher. Der Kleinchor musizierte verschiedene eindrucksvolle Variationen des Chorleiters, des Kirchenmusikdirektors i.R. Friedrich Isenbürger, über den Lörcher/Bodelschwingh-Choral: „Nun gehören unsre Herzen“.
Der Landesobmann der Posaunenwerks der Ev. Kirche im Rheinland, Sibrand Foerster, dankte zusammen mit dem Vorsitzenden der Oberbergischen Posaunenvereinigung, Jürgen Knabe, vier Bläsern für ihre 40-jährigen Bläserdienste: Dietmar Sträßer, Thomas Noss, Reiner Seinsche und Ralf Wogatzke.

Ein Dank an die veranstaltenden Chöre, insbesondere an den Jubiläumschor Poco Brass 1882 Thierseifen, der mit dem diesjährigen Posaunenfest sein 125jährigen Bestehen feierte, schloss sich an. Der Nachmittag endete mit dem Bach-Choral „Sollt ich meinem Gott nicht singen“ sowie dem „Preludio“ von Antonio Vivaldi. Langanhaltender Applaus zeigte die Dankbarkeit der Gemeinde, die einen beeindruckenden Bläsernachmittag zum Lob Gottes erlebt hatte.



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