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SPD-Landtagsabgeordnete kritisiert: Landesregierung lässt Gesamtschulen ausbluten

Red; 27. Mar 2007, 00:00 Uhr
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SPD-Landtagsabgeordnete kritisiert: Landesregierung lässt Gesamtschulen ausbluten

Red; 27. Mar 2007, 00:00 Uhr
(Red./12.3.2007-17:10) Oberberg – Helene Hammelrath sieht auch Oberbergs Gesamtschulen durch starke Kürzungen bei der Schulleitungspauschale in Gefahr.
„Im Rahmen steigender Anmeldezahlen der Gesamtschulen im Oberbergischen Kreis ist dies der falsche Weg", bemerkt Helene Hammelrath MdL (SPD), "betrachten wir hier doch eine Schulform, bei der im Kreis über 40 Prozent der angemeldeten Kinder keinen Schulplatz erhalten haben, für die also ein enormes Interesse besteht." In einer Kleinen Anfrage an die Landesregierung wollte Hammelrath wissen, welche Auswirkungen die Kürzung der Schulleitungspauschale auf die Gesamtschulen im Oberbergischen Kreis tatsächlich hat. Die Landtagsabgeordnete hatte unter anderem um eine klare zahlenmäßige Auflistung der beschäftigten Lehrkräfte an jenen Schulen gebeten und fragte nach den Veränderungen der zur Verfügung stehenden Unterrichtsstunden.

„Bei der Anzahl der beschäftigten Lehrer an den Gesamtschulen in meinem Wahlkreis ist die Landesregierung leider ausgewichen. Statt die tatsächliche Anzahl der Lehrer mitzuteilen, wurde jeweils nur die Menge der Grundstellen dargestellt. Für die Betreuung der Schüler ist allerdings sehr wohl die gesamte Anzahl der Lehrer wichtig, da diese sich häufig auch außerhalb des eigentlichen Unterrichts noch einbringen", ist sich Hammelrath sicher. Die Kürzung der Schulleitungspauschale hat in den Gesamtschulen im Oberbergischen Kreis nach Hammelraths Auffassung dramatische Auswirkungen. In der GS Waldbröl fallen pro Woche 14 Stunden weg, in Gummersbach-Derschlag 20 und in Marienheide 15 Stunden.

„Diese Schlechterstellung der Gesamtschulen macht deutlich, was die Gesamtschulen der Landesregierung wert sind; sie stellt sich damit klar gegen den Willen vieler Eltern, wie die Anmeldezahlen an den Gesamtschulen zeigen. Die gekürzten Stunden fehlen nun bei der Schülerbetreuung", stellt die SPD-Politikerin klar. Die Landesregierung begründe die Kürzung der Schulleitungspauschale an den Gesamtschulen unter anderem damit, dass Schulen mit einem ähnlichen Differenzierungsbedarf, hier wird auf die Berufskollegs verwiesen, bisher auch mit weniger Schulleitungsstunden ausgekommen seien als die Gesamtschulen. „Ein solcher Vergleich hinkt", macht Hammelrath klar." Berufskollegs unterrichteten ihre Schüler zumeist nur zweimal in der Woche, wohingegen man es bei den Gesamtschulen mit einer täglichen Ganztagsbetreuung zu tun habe.

Wie wenig die von der Landesregierung zur Rechtfertigung der Kürzungen nun unbefristet beschäftigten 100 Sozialpädagogen bewirkten, werde deutlich, wenn man sehe, dass im Oberbergischen Kreis an den Gesamtschulen 0,2 Stellen hierfür verwendet würden. „Spätestens hier wird deutlich, was die Landesregierung bezweckt: Sie will die bei ihr ungeliebten Gesamtschulen langsam aber sicher ausbluten lassen", so Helene Hammelrath.

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