Archiv

Geteiltes Meer ist halbes Leid: Premiere des Mose-Musicals

tm; 27. Mar 2007, 00:00 Uhr
Oberberg Aktuell
ARCHIV

Geteiltes Meer ist halbes Leid: Premiere des Mose-Musicals

tm; 27. Mar 2007, 00:00 Uhr
(tm/12.3.2007-11:00) Von Teresa Müller
Gummersbach – Am vergangenen Samstag feierte „Mose – Ein echt cooler Retter“ von Ruthild Wilson im ausverkauften Bühnenhaus der Stadt Premiere. Rund 70 kleine Darsteller vor und zehn große Mitarbeiter hinter der Kulisse sorgten unter der Leitung von Annette Giebeler für ein tolles Musicalerlebnis.
[Bilder: Teresa Müller - Das Verhängnis nimmt in Ägypten seinen Lauf: Der Konflikt Sklave gegen Herrscher]

Ein Pharaonenkopf auf der Bühne zeigte den Zuschauern direkt, dass sie sich auf den Weg ins alte Ägypten gemacht hatten. Unter der Leitung von Annette Giebeler hatten sich rund 70 Kinder daran gegeben, die Geschichte um Moses Jugend, die Gefangenschaft in Ägypten und den Auszug aus dem Land am Nil auf die Gummersbacher Bühne zu bringen. In einer Bearbeitung von Harry Voss erwachte das Skript von Ruthild Wilson eindrucksvoll zum Leben. Mit Band, Beleuchtung und Nebeltechnik und tollen Kostümen und Kulissen hatte das zehnköpfige Leitungsteam alles gegeben, um den Oberbergern einen schönen Theaterabend zu bescheren.



[Mose führt sein Volk aus der Gefangenschaft]

Und die Kinder taten das ihrige dazu. Kreischend stürmten sie die Bühne und schon ging es los. Mit dem Song „Mose ist ein echt cooler Held“ der sich wie ein roter Faden durch den Abend ziehen sollte, eröffneten die kleinen Darsteller den Ausflug in die Geschichte der Bibel und im nächsten Lied wurde den Zuschauern klar gemacht, wie das Leben in Ägypten so ist. „Ach wer hilft uns? Wer rettet uns?“, sangen die kleinen Israeliten, während im Hintergrund die Peitschen knallten. Auch der Pharao macht gleich zu Beginn klar, dass ihm die Arbeits- und Lebensbedingungen des Sklavenvolkes nicht sonderlich wichtig sind. „Sie sollen ja auch nicht überleben“ ätzt er und befiehlt weiter zu arbeiten. Dann sieht man Schilf am Nil und jeder der die Geschichte kennt, weiß wer jetzt im Körbchen angespült wird. Mose wird von zwei ägyptischen Frauen gefunden. Nur die Namensgebung fällt noch ein bisschen schwer. „Irgendwas mit Nil müsste es sein. Wie wäre es mit Nils.“, meint die Eine und sorgt für die ersten Lacher. Vor einem wunderschönen Bühnenbild mit einem Tempel, Gras, Steinen und Palmen singen die Kinder: „Es ist ein Wunder. Ein wunderbares Wunder. Gerettet von Gott.“



[Die Frau des Pharao findet Mose im Körbchen auf dem Nil]

Dann geht es mit Moses Jugend weiter. Nach dem Umbau der Bühne singen die Kinder noch mal den Titelsong und kurz darauf kommt Mose zum Brunnen. Den Mädels die dort gerade Wasser holen wird schnell klar, dass hier gerade ein echter Traummann aufmarschiert, der sie auch noch gegen die pöbelnden Kerle verteidigt. Er ist eben „ein echter Held“. Bei allen Liedern sind tolle Tanzeinlagen und Choreografien dabei. Diesmal steppen die Mädchen in Federboas um Mose herum. Auch die Übergänge zwischen den Szenen und die Überbrückung der Umbauphasen sind toll gelöst. So läuft beispielsweise ein einsames Schäfchen über die Bühne, blökt laut und deutet auf die nächste Szene hin.



[Der Todesengel sucht die Ägypter heim]

Hier macht Mose als Hirte beim brennenden Dornbusch die entscheidende Begegnung mit Gott. Der bittet ihn, sein Volk aus der Sklaverei zu führen. Mit den Plagen bringt er den Pharao dazu, die Israeliten ziehen zu lassen. Aber das dauert, denn: „als alles wieder in Ordnung war, sagt er schnell jetzt bleibt ihr da!“ Erst der Todesengel bringt den Pharao dazu, seine Sklaven aufzugeben. Doch schnell bereut er den Entschluss und folgt den Gefangenen. Die werden durch ein Wunder Gottes trockenen Fußes durchs Meer geführt, dass wogend von kleinen Helfern unter blauem Tuch dargestellt wird. Nachdem Mose sein Volk durch das Wasser geführt hat, schlagen die Wogen über den Verfolgern zusammen und die Israeliten singen: „Durch das Meer, durch das tiefe Meer führte uns unser Gott. Unser Gott der große Wunder tut.“ Der große Applaus des Publikums, das gerade Zeuge einer wunderbaren Aufführung geworden ist, lässt die kleinen und großen Akteure strahlen und einer Zugabe steht nichts mehr im Weg. Und so klingt mit dem Titelsong ein schöner Theaterabend aus und es wird klar: Mose ist ein „echt cooler Held“.





WERBUNG