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Vollzeit-Job für den Verein

lo; 9. Feb 2007, 00:00 Uhr
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Vollzeit-Job für den Verein

lo; 9. Feb 2007, 00:00 Uhr
(lo/26.1.2007-16:20) Gummersbach- Dieringhausen – Der 20-jährige Jan Bickenbach absolviert beim TSV Dieringhausen ein Freiwilliges Soziales Jahr und hat bereits viel bewegt.
[Jan Bickenbach und seine Kinderturngruppe sowie die Betreuerinnen Brigitte Dickescheid (rechts) und Edith Krebs.]

Bis vor einem halben Jahr war Jan Bickenbach mehr oder weniger ein ganz normales Mitglied im TSV Dieringhausen. Mittelfeldmotor in der ersten Seniorenmannschaft der TuRa-Fußballer und Trainer im Jugendbereich. Als er aber im Sommer nach dem Zivildienst nicht wie geplant sein Lehramts-Studium aufnehmen konnte, trat er an den Vorstand des Hauptvereins mit der Idee heran, ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) beim TSV zu absolvieren. Bickenbach: „Zwei Bekannte hatten auch ein FSJ im Sportverein gemacht. Über diesen Weg bin ich darauf gekommen.“

Die Verantwortlichen waren von dem Gedanken begeistert und setzten ihn in die Tat um. Seit dem 1. September 2006 ist der 20-Jährige beim TSV beschäftigt - mit durchschlagendem Erfolg. „Er ist nicht mehr wegzudenken. Ohne sein Engagement hätten wir einige Gruppen schließen müssen. Jetzt können wir sogar einen Mitgliederzuwachs verzeichnen“, erklärte Maik Bubenzer, Vereinsjugendvorsitzender beim mit knapp 1.000 Mitgliedern größten Verein der Stadt Gummersbach.

Bickenbach absolviert einen Vollzeit-Job: Sportlicher Leiter der Jugendabteilung, Trainer bei vier Fußball-Juniorenmannschaften, Coach des Leichtathletik-, Turn- sowie Skinachwuchses und darüber hinaus Leiter einer Sport-AG innerhalb der Ganztagsbetreuung der Dieringhausener Grundschulen. „Es ist ein tolles Gemeinschaftsprojekt. Dabei ist natürlich von Vorteil, dass Jan auch vormittags im Einsatz sein kann und wir somit unser Angebot verbessern können“, erläutert Bubzenzer.

Trotz des großen Aufwands und der im Vergleich bescheidenen Entlohnung, die von den vier beteiligten TSV-Abteilungen getragen wird, steht Bickenbach hundertprozentig hinter seiner Entscheidung: „Es macht in allen Gruppen einen Riesenspaß. Und ich bin mir noch sicherer geworden, dass ich Sportlehrer werden möchte.“

Ende August wird Bickenbach sein FSJ beenden – und damit eine große Lücke reißen, wenn nicht für adäquaten Ersatz gesorgt wird. „Es besteht die große Gefahr, dass vieles wegbrechen würde. Eine gewisse Unsicherheit ist zu spüren“, so Bubenzer, der zusammen mit seinen Vorstandskollegen nach einem Nachfolger Ausschau hält. Schüler der benachbarten Gymnasien sollen in naher Zukunft kontaktiert werden. Und natürlich will man auch Bickenbach, den es wahrscheinlich zum Studieren nach Köln zieht, für die ein oder andere Gruppe behalten.

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