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Leserbriefe: Innovatives Denken in Engelskirchen unerwünscht

Red; 17. Dec 2007, 00:00 Uhr
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Leserbriefe: Innovatives Denken in Engelskirchen unerwünscht

Red; 17. Dec 2007, 00:00 Uhr
(Red./17.12.2006) Stellungnahmen von Roswitha Schneider und Holger Fiedler zur vergangenen Ratssitzung in Engelskirchen.
Die Dezember-Ratssitzungen der letzten beiden Jahre beeindrucken doch immer wieder. Aus der kleinen Ortschaft Unterbüchel (9 Häuser, 26 Bewohner) wurde in interessanterweise vorgetragen, mit welchen Kosten die Allgemeinheit (es geht um alle, nicht nur um die betroffenen 26) zu rechnen hat, wenn jetzt der Schmutzwasserkanal dorthin verlegt wird. Diese Zahlen wollte aber die Verwaltung nicht hören und die Politik versteckt sich hinter Forderungen des Regierungspräsidenten. Die Argumente können sie verstehen, doch wegen der vorliegenden Meinung ‚von oben’ könne der Bürgerantrag auf dezentrale Lösungen nur abgelehnt werden. Dabei wurde doch vor zwei Wochen im Betriebsausschuß klipp und klar von Rechtsanwalt Rohe aus Welver dargelegt, wie es gehen kann.

Der Bescheid der Bezirksregierung besagt lediglich, daß die Abwasserbeseitigungspflicht auch in den winzig kleinen Außenbereichen wie Unterbüchel nicht auf die Grundstückseigentümer übertragen werden kann. Es steht aber nirgends geschrieben, daß deshalb zwangsweise ein Kanal zu bauen ist. Auch in Welver geht dies anders: hier werden Einzelanlagen gebaut, die in der Verantwortung der Gemeinde sind. Der dortige Abwasserverein sorgt für die ordnungsgemäße Wartung und Kontrolle. Eine Kostenvergleichsrechnung, die bei uns die dezentralen Geschichten kaputtgerechnet hat, ist dort gar nicht gemacht worden. Mit klarem Kopf hat die Politik dort erkannt, daß das gesamte Kostenrisiko der dezentralen Anlagen bei den Privatleuten selbst liegt und der Kostenanteil der Allgemeinheit damit gleich Null ist.

Dieses innovative Denken ist jedoch in Engelskirchen unerwünscht. Die resignierte CDU verteilte in der Sitzung dann noch ganz kurzfristig ihren Antrag, in dem man ohne wirkliche Überzeugung von einem Regenwasserkanal absehen wollte und die endgültige Entscheidung in die Zukunft verlegt. Dem Ansehen der Gemeinde schade die ganze Abwasserdiskussion nur, jetzt wolle man so die Diskussion (vorerst?) beenden.


Roswitha Schneider

Ich möchte an dieser Stelle einfach mal Dankeschön sagen. Gerichtet an jene Ratsdamen und Ratsherren im Engelskirchener Gemeinderat, die sich sachlich, emotionslos und im Sinne aller Bürger Gedanken gemacht haben, sich entsprechend bei allen Seiten unvoreingenommen informiert haben, um so zu einer Meinung zu gelangen, die zu einer Entscheidung im Sinne aller Bürger Engelskirchens führte, da Fehlinvestitionen in Millionenhöhe verhindert wurden. Allen voran seien hier namentlich erwähnt Dawn Stiefelhagen und Helmut Schäfer.

Absprechen möchte ich dieses den Damen und Herren der CDU, allen voran ihrem Fraktionsvorsitzenden, der mal so und mal so taktiert und paktiert, und papageienartig ihm zuvor durch seinen Parteikollegen Moll diktierte Anträge vorträgt, die von sachlicher Inkompetenz geprägt sind. Absprechen möchte ich dies auch der FDP, die mehr als einmal gebetsmühlenartig Bürgern vom Berg erklärt haben, wie gut es sei, sie auf ihrer Seite zu wähnen. Und dann einknicken, wenn ein etwas härterer Wind weht.


Holger Fiedler, Engelskirchen


Regenwasserbeseitigung in Außenorten soll dezentral erfolgen

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