[Bilder: Nina Schmitt --- Feierten ihr fünfjähriges Bestehen: Vorstandsmitglied Ralf Kür, Christiane Gelfarth (v.l.n.r.), Kreisvorsitzende Beate Ruland, Iris Chromow und Birgit Wirth.]

Seit fünf Jahren gibt es die AWO „Beratungsstelle für Familienplanung und Schwangerschaftskonflikte“ in Bergneustadt. Dies bedeutet seit einem halben Jahrzehnt unter anderem Beratung bei ungewollter Schwangerschaft, Informationen zu rechtlichen, finanziellen und sozialen Fragen sowie Nachbetreuung nach einem Schwangerschaftsabbruch. Dieses erste Jubiläum feierte heute das Team, zu dem Sozialpädagogin Christiane Gelfarth, Sozialarbeiterin Iris Chromow, Birgit Wirth als Verwaltungskraft und Christian Will als Geschäftsführer sowie Beate Ruland, erste Vorsitzende der AWO Oberberg, gehören, in einer kleinen Feierstunde, zu der zahlreiche Gäste erschienen waren.

[Ruland blickte auf fünf Jahre Beratungsstelle zurück.]

Ruland erinnerte sich in ihrer Rede an die Anfänge: „Die Beratungsstelle der AWO besteht in Bergneustadt seit dem 16. Juli 2001, und ich kann mich noch sehr genau daran erinnern, wie es damals war, denn so ganz einfach war es nicht, neben den üblichen Bewerbern als AWO Oberberg den Zuschlag zu bekommen.“ Wie Ruland berichtete, war die damalige Situation so, dass die Caritas als kirchliche Beratungsstelle keine Beratungsbescheinigungen mehr ausstellen durfte. Diese sind die Voraussetzungen, dass eine Schwangerschaftsunterbrechung durchgeführt werden kann.

Als die kirchliche Beratung als staatlich anerkannte wegfiel, waren sich alle Fraktionen im Kreistag einig, dass es eine staatlich anerkannte flächendeckende Schwangerenkonfliktberatung geben muss. Aus der Schwangerenkonfliktberatung ist dann im Laufe der Jahre die „Beratungsstelle für Familienplanung und Schwangerschaftskonflikte“ geworden. „Hierin zeigt sich, dass sich der Beratungsschwerpunkt ganz deutlich verlagert hat hin zu Prävention und Hilfen vor und nach der Geburt, was sicherlich auch damalige Bedenkenträger zufrieden stimmt“, so Ruland.

[Zum Jubiläum gab es viele Geschenke.]

Neben der Schwangerenkonfliktberatung hat die AWO Beratungsstelle noch ein weiteres Aufgabenfeld: Die Prävention. „Angefangen in Kindergärten, wo wir sexualpädagogische Angebote für die Eltern haben, bis zur Grund- und weiterführenden Schulen bieten wir Veranstaltungen an“, erzählt Gelfarth. Für das nächte Jahr ist ein besonderes Projekt in Planung. „In Zusammenarbeit mit dem Unterstützungverein Dumont Schauberg 'Wir helfen' wird im Rahmen eines Projektes ein niederschwelliges Angebot für jugendliche Mütter und ihre Kinder im Oberbergischen Kreis durchgeführt“, so Ruland. Ziel ist eine ambulante Unterstützung der Jugendlichen, die keine Begleitung durch die Jugendhilfe bekommen.

Sechs bis acht schwangere Jugendliche beraten die Mitarbeiter in Bergneustadt jährlich. Die Beratung ist – wie für die anderen Frauen – kostenlos, ergebnisoffen und unterliegt der Schweigepflicht. „In einigen Fällen erfahren wir nicht, ob die Frau ihr Kind bekommen hat, andere kommen wieder, die beraten wir dann weiter“, so Chromow. Wo früher familäre Probleme im Vordergrund standen, sind es heute oft finanzielle Probleme, die Frauen in Not bringen. Auch ein Grund, warum die Zahl der Frauen, die die Beratungsstellen aufsuchen, von 57 im Jahr 2001 auf 240 im Jahr 2005 stieg. Der Einzugsbereich bezieht sich auf ganz Oberberg, für die Frauen aus dem Nordkreis gibt es am Freitagvormittag eine Außensprechstunde in Wipperfürth.

Ruland dankte zum Abschluss ihrer Rede vorallem den Mitarbeitern der Beratungsstelle, die "insbesondere zu der hervorragenden Entwicklung beigetragen haben".

Kontakt:

AWO Beratungsstelle Bergneustadt
Kölner Straße 173
51702 Bergneustadt
Tel.: 02261/94 69 50
E-Mail: awo-oberberg.schwakobe@t-online.de