[Bild: Björn Loos --- Bürgermeister Raimund Reuber und Annette Sander vor einem Kunstwerke des Multitalents Johann Sander.]

Bürgermeister Raimund Reuber sprach von einer ungewöhnlichen und spannenden Ausstellung, die seit gestern in der Galerie des Morsbacher Rathauses zu sehen ist. Sie zeugt vom Leben und Schaffen von Johann Sander, der nach dem zweiten Weltkrieg in Oberellingen als Volksschullehrer arbeitete, gleichzeitig aber auch das kulturelle Leben in der Ortschaft mitbestimmte und unter anderem Dirigent von drei Chören war.

Auch über die Ortsgrenzen bekannt wurde er durch seine aus Pappmaché gefertigten Handpuppen, mit denen seine Schüler in den fünfziger und sechziger Jahren in der Gemeinde Morsbach auf Festen aufgetreten waren. Über 30 Jahre schlummerten diese in Kartons auf dem elterlichen Dachboden und wurden jetzt durch Sanders Tochter Annette, die früher selbst an den Aufführungen beteiligt war, restauriert. „Jeder Typ ist für sich ein kleines Kunstwerk“, sagt Sander über die insgesamt 23 Figuren, die für Stücke wie „Kasperle im Zauberwald“ verwendet wurden.

In der Ausstellung sind auch 30 Gemälde des 1902 in Köln geborenen Lehrers zu sehen. Sander entdeckte die Malerei erst spät für sich, nachdem er sich die Techniken per Fernstudium angeeignet hatte. Neben Eigenkompositionen fertigte er Kopien seines Lieblingsmalers Franz Marc an. Zudem liegen drei Exemplare der von Sander erstellten Schulchronik aus, die von seiner Tochter um einen 160 Seiten starken Anhang ergänzt wurde.