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DLV lässt Matthias Spahn bei Titelkämpfen nicht starten

lo; 14. Sep 2006, 00:00 Uhr
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DLV lässt Matthias Spahn bei Titelkämpfen nicht starten

lo; 14. Sep 2006, 00:00 Uhr
(lo/31.8.2006-18:50) Gummersbach/Köln – Große Enttäuschung für Matthias Spahn: Der Hülsenbuscher Zehnkämpfer wollte nach dreijähriger Zwangspause bei den deutschen Meisterschaften in Wesel endlich wieder einen Wettkampf bestreiten – der DLV lehnte seinen Sonderantrag aber ab.
„Ich war geschockt, wütend und enttäuscht. Da sind auch einige Tränen geflossen“, beschreibt Matthias Spahn den Moment, als ihm sein Trainer Falk Schade während des Trainings die niederschmetternde Nachricht überbrachte. Der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) verweigerte dem 27-jährigen Hülsenbuscher das Startrecht für die Deutschen Mehrkampfmeisterschaften am kommenden Wochenende in Wesel.

Der Athlet hatte zusammen mit Verein und Trainer einen Sonderantrag gestellt, um teilnehmen zu dürfen. Der Haken: Der DLV verlangt im Jahr vor einem nationalen Wettkampf eine Qualifikationsleistung, Spahn hat allerdings seit dem Gewinn des Meistertitels 2003 keinen Zehnkampf mehr bestritten. „Der DLV ist vielleicht im Recht, aber wenn man sich mein persönliches Schicksal anschaut, hätte ich mir mehr erwartet“, so der Wahl-Kölner, der seit dem Triumph vor drei Jahren mit diversen Krankheiten und Verletzungen zu kämpfen hatte und kostspielige Therapien auf sich nahm, um wieder fit zu werden.

Selbst der Vorschlag, außer Konkurrenz zu starten, stieß bei den Funktionären auf taube Ohren, da half auch die Unterstützung von Bundestrainer Claus Marek und Zehnkampfteam-Chef Paul Meier nicht mehr. „Dabei wollte ich nur sehen, ob ich überhaupt noch in der Lage bin, einen kompletten Zehnkampf zu bestreiten“, so der enttäuschte Hülsenbuscher, der sich, obwohl noch nicht im Bestleistungsbereich (7.814 Punkte) angekommen, wieder in aufsteigender Form befindet. „Wenn alles gut gelaufen wäre, hätte ich vielleicht 7.500 Punkte erreichen können.“ Und damit Chancen auf eine Platzierung unter den ersten Fünf gehabt.

Doch anstatt um Punkte zu kämpfen, wird Spahn in Wesel nur als Zaungast zugegen sein – und das Gespräch mit den Funktionären suchen. Das Training lässt er zurzeit erst einmal ruhen. „Ich bin in einem richtigen Motivationsloch.“ Was das für den weiteren Verlauf seiner Karriere bedeutet, weiß der Athlet der LT DSHS Köln selbst noch nicht. Spahn: „Die Enttäuschung ist jedenfalls riesengroß. Für mich war eigentlich klar, dass der Antrag bewilligt wird.“

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