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Neuer Anlauf des TuS Lindlar: Der Kampf um die Stammplätze ist entfacht

bl; 18. Jul 2007, 12:52 Uhr
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Neuer Anlauf des TuS Lindlar: Der Kampf um die Stammplätze ist entfacht

bl; 18. Jul 2007, 12:52 Uhr
(bl/28.7.2006-13:00)
Von Björn Lange

Lindlar - Hansi Füting kann in seinem zweiten Jahr als Trainer des TuS Lindlar auf einen sehr jungen und vergrößerten Kader zurückgreifen - der Konkurrenzkampf ist entfacht, und Lindlar gehört einmal mehr zu den Favoriten der Klasse.
In seinem ersten Jahr, erreichte der junge Trainer Hansi Füting mit seinen Jungs einen durchaus beachtlichen fünften Tabellenplatz. „Im Nachhinein haben wir die Reserve etwas zu früh unterstützt, ansonsten wäre auch der vierte Platz möglich gewesen“, erklärt Füting. Sei´s drum. Luft nach oben ist auf jeden Fall noch da, zumal sich der TuS auch sehr gut verstärkt hat und den Kader weiter vergrößern konnte. Somit gehören die Lindlarer auch in dieser Saison zu den heißen Titelanwärtern in der Klasse.


Kommen und Gehen

„Wir haben gute Spieler verloren, aber auch gute und sehr talentierte Spieler hinzubekommen“, erklärt Trainer Hansi Füting. Lediglich Joachim Wesenberg hebt den Alterdurchschnitt etwas an, aber er lässt sich seine 36 Jahre zu keiner Zeit anmerken und marschiert bereits in der Vorbereitung vorneweg. „Man merkt, dass er hier etwas erreichen will, und er ist mit seiner Erfahrung sehr wichtig für die Mannschaft“, freute sich der neue Coach und ehemaliger Weggefährte Wesenbergs. Sascha Jonen bringt ebenfalls höherklassige Erfahrung mit und ist die neue Allroundwaffe in der Offensive. Füting: „Er kann viele Positionen spielen, aber wir haben ihn in erster Linie als Stürmer geholt.“ Die Konkurrenz im Angriff ist allerdings größer geworden, denn Kai Henkelmann aus Schnellenbach hat ebenfalls einen guten Eindruck hinterlassen.

[Bilder: Björn Loos --- Das Trainergespann Andre Vicariesmann und Hansi Füting mit den Neuzugängen Sascha Jonen, Joachim Wesenberg, Philiph Cürten sowie Kai Henkelmann (von links).]

Hinzu kommt der „Rohdiamant“ Tim Hoffstadt aus der Jugend des Heiligenhauser SV. Der 17-Jährige hat die Jugendschule des 1. FC Köln und von Bayer Leverkusen durchlaufen und macht den Älteren bereits jetzt mächtig Druck. „Ich habe selten einen Spieler gesehen, der in dem Alter so weit ist“, freut sich Füting, der allerdings auch Leistungsträger verloren hat. Dominik Kaesberg und Christian Beckmann waren überragende Leute für die Klasse, aber durch ihre berufliche Anspannung machte ein weiteres Engagement keinen Sinn mehr. Philipp Menzler sucht in Dattenfeld die sportliche Herausforderung, nachdem er beim TuS viel zu wenig aus seinen Möglichkeiten gemacht hat. Der Abgang von Jimmy Speicher kann ebenfalls aufgefangen werden, und Torhüter Stephan Dahl wird durch den talentierten Jugendkeeper Philiph Cürten ersetzt.


Die Mannschaft

„Wir wollten einen größeren Kader haben, damit der Konkurrenzkampf insgesamt noch größer wird. Das ist uns gelungen“, freut sich der Übungsleiter, der nur noch auf den Langzeitverletzten Daniel Eimermacher (Aufbautraining nach Kreuzbandriss) verzichten muss. Insgesamt ist die Auswahl in allen Mannschaftsteilen größer geworden. Im Tor bleibt Marco Katzorke allerdings die klare Nummer eins und soll den jungen Philiph Cürten mit seiner Erfahrung weiterbringen. Im Abwehrbereich hat Füting mit Stefan Pilgram, Daniel Steiner und Joachim Wesenberg gleich drei Liberokandidaten, und mit Benjamin Butter, Murat Yorganci und eben Daniel Eimermacher stehen drei weitere Abwehrspieler zur Verfügung.

Denkbar ist auch, dass Wesenberg ins Mittelfeld rückt und gemeinsam mit Erkan Yorganci das defensive Duo bildet. Für die Außenbahnen, die offensiver besetzt werden sollen, sind Markus Ubl, John Klabuhn oder auch Marcel Werner vorgesehen. Bleibt noch die Spielmacherposition, die hart umkämpft ist. Martin Reif hat die Zehner Positrion bereits in Heiligenhaus gespielt, und auch Bastian Hagen ist dort zu Hause. Dahin lauern bereits die jungen Matthias Rottländer und Abdu Turan, die ebenfalls auf mehr Einsatzzeiten drängen. Ein Hauen und Stechen könnte es auch im Angriff geben. Von der Erfahrung her spricht viel für ein Sturmduo mit Sascha Jonen und Henk Heßlenberg, die beide bereits erfolgreich in der Klasse gespielt haben. Kampflos werden sie die Plätze aber nicht bekleiden können, denn Kai Henkelmann und vor allem der junge Tim Hoffstadt sitzen ihnen bereits im Nacken. Michael Pohl braucht nach seinen vielen Verletzungen noch etwas Zeit.


Stärken und Schwächen

Schwachpunkte sind im Kader kaum erkennbar, denn nun ist nahezu jede Position doppelt gut besetzt. Vor allem im Angriff hat Füting nun die ersehnten Alternativen und ist nicht mehr auf seinen launischen Alleinunterhalter Philipp Menzler angewiesen. Seine individuelle Klasse haben die Neuen zwar noch nicht, dafür ist die Motivation aber umso größer. Die Mischung aus jüngeren und älteren Spielern scheint ebenfalls zu stimmen. Erfahrene Akteure wie Marco Katzorke, Joachim Wesenberg, Bastian Hagen oder Erkan Yorganci sind durchaus in der Lage, die jungen Spieler zu führen. Die neue Mannschaft muss sich allerdings möglichst schnell finden und eine gewisse Konstanz erreichen. Darüber hinaus ist Füting gefordert, auch die Spieler mit geringen Einsatzzeiten bei Laune zu halten. An einem guten Tag kann der TuS jeden schlagen, und vielleicht kann der Club dann ja in dieser Saison den Ruf der „Unaufsteigbaren“ ablegen.

[Trainer Hansi Füting ist bislang sehr zufrieden mit der Vorbereitung.]

Trainer und Umfeld

Hansi Füting kann auch in seinem zweiten Jahr in Ruhe arbeiten, zumal Fußballboss Wolfgang Waldheim traditionell auf Kontinuität in der Trainerfrage setzt. Darüber hinaus hat der Übungsleiter seinen Auftrag, eine schlagkräftige und junge Truppe mit Spielern aus der Region auf die Beine zu stellen nahezu erfüllt. Füting: „Ich habe von Beginn an gesagt, dass wir in unserer Umgebung genügend Potenzial haben.“ Die Identifikation ist also durch den Rückgang der Legionäre gestiegen, so dass auch im Umfeld eine erhöhte Zufriedenheit herrscht. Dann verzeiht man einer solch jungen Mannschaft auch eher einmal, wenn die Ziele nicht auf Anhieb erreicht werden.


Saisonziel

„Dieser Mannschaft gehört die Zukunft“, freute sich Füting über seinen neuen verjüngten Kader. Wenn diese Mannschaft weiter zusammenbleibt und sich weiter entwickelt, ist der lang ersehnte Aufstieg in die Landesliga vielleicht schon bald keine graue Theorie mehr. Aber ist die Mannschaft auch in der kommenden Saison schon stark und konstant genug, um dieses Ziel zu erreichen? „Natürlich wollen wir ganz oben mitspielen. Ob es allerdings jetzt schon reicht, wird sich zeigen“, so Füting. Sollten wirklich in dieser Saison zwei Mannschaften direkt aufsteigen, ist der TuS sicherlich ein ernsthafter Kandidat um den Aufstieg. „Ich erwarte eine noch ausgeglichenere Klasse mit einer breiten Spitze“, so Füting abschließend.

[Gelingt dem TuS Lindlar in dieser Saison endlich der große Wurf?]

Zugänge
Sascha Jonen (SV Hermesdorf)
Kai Henkelmann (SV Schnellenbach)
Martin Reif (Heiligenhauser SV)
Joachim Wesenberg (SV Frielingsdorf)
Tim Hoffstadt (Heiligenhauser SV/A-Jugend)
Philiph Cürten (eigene Jugend)

Abgänge
Philipp Menzler (FC Germania Dattenfeld)
Jimmy Speicher (VfR Wipperfürth)
Dominik Kaesberg (Laufbahn beendet)
Stefan Dahl (SC Vilkerath)
Christian Beckmann (FC Pesch)


Spielerkader

Tor
Marco Katzorke
Philiph Cürten

Abwehr
Benjamin Butter
Daniel Eimermacher
Stefan Pilgram
Daniel Steiner
Joachim Wesenberg
Murat Yorganci

Mittelfeld
Bastian Hagen
John Klabuhn
Martin Reif
Matthias Rottländer
Abdu Turan
Markus Ubl
Marcel Werner
Erkan Yorganci

Angriff
Kai Henkelmann
Henk Heßlenberg
Sascha Jonen
Michael Pohl
Tim Hoffstadt

Trainer
Hans-Georg Füting (wie bisher).

Co-Trainer
Andre Vicariesmann

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