Der VfR Wipperfürth war die positive Überraschung der letzten Bezirksligasaison. Als Aufsteiger sorgten die Schützlinge von Norbert Scheider Woche für Woche für Furore und landeten am Ende auf einem tollen dritten Platz. Kein Wunder, dass die Erwartungen im zweiten Jahr nach dem Aufstieg nun sehr hoch sind, zumal der Kader weiter verstärkt wurde. Trainer Norbert Scheider bleibt aber realistisch, und möchte sich mit seinem jungen Team zunächst einmal weiter im oberen Tabellendrittel etablieren.


Kommen und Gehen

„Im Abwehr- und Mittelfeldbereich sind wir durch die Neuzugänge noch variabler und qualitativ besser besetzt“, freut sich Trainer Norbert Scheider. Die neuen Abwehrspieler Marcel Wittfeld und Torsten Schreiber konnten ihre Ambitionen bereits in den ersten Tests anmelden, und mit dem eigenen Jugendspieler Julian Schmitz ist eine weitere Alternative für die Defensive hinzu gestoßen. Im Mittelfeld konnten die Neuzugänge dem neuen Kader ebenfalls bereits ihren Stempel aufdrücken.

[Bilder: Peter Lenz --- Trainer Norbert Scheider hat durch die Neuzugänge Jan Schmitz, Torsten Schreiber, Jimmy Speicher, Benjamin Voß und Julian Schmitz (von links) eine noch größere Auswahl.]

Jimmy Speicher, der in Lindlar regelmäßig als Abwehrspieler eingesetzt wurde, sei eine viel versprechende Option für das defensive Mittelfeld. „Es ist technisch und taktisch so stark, dass er uns dort auf jeden Fall weiterbringt“, freut sich Scheider, der auch große Stücke auf den jungen Jan Schmitz aus Heiligenhaus setzt. Die Klasse von Rückkehrer Benjamin Voß ist in Wipperfürth ohnehin unbestritten. Er hat gute Chancen auf einen Stammplatz im linken Mittelfeld. Auf der anderen Seite hat der VfR keinen einzigen Stammspieler verloren, denn Thomas Bober kam in der vergangenen Saison meist nicht über Kurzeinsätze hinaus.


Die Mannschaft

Das Torhütergespann und die Offensivabteilung des VfR suchten bereits in der vergangenen Saison ihresgleichen. Mit Tobias Kapellen und Bastian Schneider verfügt Scheider über zwei starke Keeper, die sich wieder um die Nummer eins streiten. Das Offensivquartett mit Spielmacher Giovanni Bernardo und den Spitzen Franco Lemke, Pasquale Probo sowie Patrick Althoff, das insgesamt für 57 Saisontore verantwortlich war, genügt ebenfalls den höchsten Ansprüche. Ansonsten werden die Karten in Abwehr und Mittelfeld neu gemischt.

Neuzugang Benjamin Voß könnte den Platz im linken Mittelfeld einnehmen, Manuel Größ und Jan Schmitz sind Kandidaten für die rechte Seite. Im zentralen Bereich hat Scheider neben den erprobten Sinan Ataolgu und Christopher Schmitz, der vom Angriff ins Mittelfeld rückt, mit Jimmy Speicher einen weiteren heißen Stammplatzkandidaten. In der Deckung ist das Team ebenfalls flexibel. „Wir können mit drei oder vier Verteidigern spielen, und durch die Neuzugänge habe ich nun die Qual der Wahl.“ Andrea Esposito, Karsten Koch, Marcel Thierenbach, Christopher Schmitz, Norman Kirchsieper und Christian Keller, spüren bereits den Atem von Marcel Wittfeld und Torsten Schreiber im Nacken.

Stärken und Schwächen

„Wir haben in der letzten Saison einfach zu viele vermeidbare Gegentore bekommen“, erklärt Scheider. Nach den anfänglich großen Schwächen, hatte sich die Defensive im Verlaufe der Saison zwar immer besser eingespielt, aber die individuellen Fehler konnten nicht gänzlich abgestellt werden. „Die Mannschaft ist sehr jung. Wir müssen halt weiter aus unseren Fehlern lernen“, so Scheider, der hofft, dass durch die vielen defensiven Neuzugänge der Abwehrverbund weiter gefestigt werden kann.

Keine Probleme hat der Übungsleiter hingegen im Angriff. Das „magische Viereck“ mit Bernardo, Althoff, Lemke und Probo hat bereits in der ersten Bezirksligasaison bewiesen, welche Torgefahr von den vier Akteuren ausgeht. Bleibt nur zu hoffen, dass Goalgetter Franco Lemke in der kommenden Saison ohne Rotsperren auskommt. Dann sind sogar noch mehr als die 73 Tore der vergangenen Saison möglich. Im Tor ist der VfR mit Kapellen und Schneider ebenfalls hervorragend besetzt.

Trainer und Umfeld

Der Vertrag von Erfolgscoach Norbert Scheider wurde Anfang des Jahres um drei Jahre verlängert. Ein eindeutigeres Vertrauensbekenntnis gibt es in unseren niedrigeren Amateurklassen nicht. Nach dem Aufstieg hat sich Scheider mit seinen Jungs auf Anhieb ins vordere Feld der Tabelle katapultiert. In der Mannschaft ist Scheider ebenfalls voll akzeptiert, Abnutzungserscheinungen sind nicht erkennbar. Der Druck von außen wird allerdings etwas größer werden, denn seine Mannschaft wird sich am dritten Platz der Vorsaison messen lassen müssen.

Saisonziel

Aufstieg + Platz drei = Aufstieg? Diese Drei-Jahres-Formel ist für Trainer Norbert Scheider nicht wirklich zu realisieren: „Das zweite Jahr als Aufsteiger ist immer schwerer. Darüber hinaus haben wir mehrere knappe Spiele gewonnen, die auch hätten verloren gehen können.“ Dennoch habe die junge Mannschaft nach ihrem ersten Jahr in der Bezirksliga Blut geleckt. „Natürlich wollen wir uns wieder im oberen Drittel festsetzen“, so Scheider, der, wie seine Trainerkollegen auch, eine breite Spitze erwartet und noch keinen echten Topfavoriten ausmachen kann.

[Der VfR Wipperfürth möchte sich im zweiten Jahr im oberen Drittel der Bezirksliga etablieren.]

Zugänge
Jan Schmitz (Heiligenhauser SV/A-Jugend)
Benjamin Voß (VfB Kreuzberg)
Marcel Wittfeld (DJK Thier)
Torsten Schreiber (TuS Immekeppel)
Jimmy Speicher (TuS Lindlar)
Julian Schmitz (eigene Jugend)

Abgänge
Thomas Bober (SV Frielingsdorf)

Spielerkader

Tor
Tobias Kapellen
Bastian Schneider

Abwehr
Christopher Schmitz
Marcel Wittfeld
Karsten Koch
Andrea Esposito
Christian Keller
Marcel Thierenbach
Norman Kirchsieper
Julian Schmitz
Torsten Schreiber

Mittelfeld
Giovanni Bernardo
Manuel Größ
Sinan Ataoglu
Jan Schmitz
Oliver Schmitz
Benjamin Voß
Jimmy Speicher

Angriff
Patrick Althoff
Franco Lemke
Pasquale Probo
Eyyüb Zurnaci

Trainer
Norbert Scheider (wie bisher).