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'Erster Gummersbacher Pflegetag' informierte über Tätigkeiten der ambulanten Pflege

nis; 7. Jul 2006, 00:00 Uhr
Oberberg Aktuell
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'Erster Gummersbacher Pflegetag' informierte über Tätigkeiten der ambulanten Pflege

nis; 7. Jul 2006, 00:00 Uhr
(nis/22.6.2006-10:00) Gummersbach - Am "Ersten Gummersbacher Pflegetag" trafen sich soziale Dienste und andere ergänzende Angebote aus dem Umfeld der Pflege in der Aggerhalle, um die Gäste und sich gegenseitig über ihre Tätigkeiten zu informieren.
[Bilder: Nina Schmitt --- Birger Tonn (v.l.n.r.), Jana Steiniger, Peter Vierbaum, Peter Dünnwald und Claudia Zirden informierten am "Ersten Gummersbacher Pflegetag".]

"Wir stehen in keiner Konkurrenz zueinander, wir wollen in einem sozialen Netzwerk zusammenarbeiten", erklärt Birger Tonn von der "Hauskrankenpflege Birger Tonner". Um über seine ambulante Pflege sowie andere soziale Dienste und ergänzende Angebote zu informieren, lud er diese und Interessierte zum "Ersten Gummersbacher Pflegetag" in die Aggerhalle ein.

[Birger Tonn hatte zu dem Pflegetag geladen.]

Begrüßen konnte er Claudia Zirden, Fachkrankenschwester für psychiatrische Pflege von der "Heilpädagogischen Behinderten- und Familienhilfe" (HeBeFa). Diese gab einen Einblick in den Bereich der ambulanten Betreuung von psychisch, suchtabhängigen und behinderten Menschen. "Der Betroffene muss sich bereit erklären, die Hilfe zunächst für ein halbes Jahr in Anspruch zu nehmen, zudem muss er volljährig sein", so Zirder. Das Ziel von HeBeFa ist es, den Betreuten dabei zu unterstützen, sein eigenständiges Leben in seiner Wohnung zu erhalten. Zirder: "Wir leisten Alltagshilfe und erledigen beispielsweise Ämtergänge." Die HeBeFa ist im gesamten oberbergischen Kreis tätig.

Auch Peter Dünnwald, Leiter der Johanniter, konnte interessante Einblicke in seine Arbeit gewähren. "Uns ist die Vernetzung mit anderen Anbietern wichtig. Diese nehmen wir auch in Anspruch, da wir selber keine ambulante Pflege betreiben", erklärt er. Neben dem Haus-Notruf helfen die Johanniter mit dem Menüservice Senioren weiter. In der Seniorentagespflege werden zudem die Angehörigen entlastet, ebenso beim häuslichen Betreuungsdienst und beim Behindertenfahrdienst. Seit einem Jahr gibt es das stationäre Hospiz in Wiehl.

Mit diesem kooperiert seit neuestem die ambulante Hospizgruppe Wiehl. Jana Steiniger, stellvertretende Koordinatorin, erklärte, was das Wort "Hospiz" überhaupt bedeutet. "Damit ist die neue Haltung im Umgang mit kranken Menschen gemeint und keineswegs ein Ort." Das Ziel der Gruppe ist es, alte kranke Menschen auf ihrem letzten Weg zu begleiten. "90 Prozent wollen zuhause sterben, für viele wird der Wunsch leider nicht wahr", so Steiniger. Der Grundsatz der Hospizgruppe lautet: Ambulant vor Stationär. "Wir wollen ermöglichen, dass die kranken Menschen zuhause sterben können, wenn es machbar ist. Zudem soll eine gute Lebensqualität bis zuletzt ermöglicht werden." Die schwerkranken Patienten und deren Wünsche stehen hierbei im Vordergrund. Auch die Angehörigen sollen entlastet und zudem nach dem Tod weiter in ihrer Trauer begleitet werden. "Dafür organisieren wir Treffen, damit die Trauernden sich untereinander austauschen können. Das Thema Tod soll so entaburisiert werden", so Steiniger.

[Im Anschluss der Veranstaltung konnten sich die Anwesenden an Ständen und in persönlichen Gesprächen informieren.]

Derek Schulze, unabhängiger Finanzberater, konnte die Anwesenden über die Vorsorge informieren, die man treffen kann, bevor ein Pflegefall eintritt. "Die Leistungen sind seit 1995 nicht mehr erhöht wurden, dafür steigen die Kosten und daher müssen die Betroffenen einen höheren Eigenanteil einbringen", so Schulze. In individuellen Beratungen kann sich vorab informiert werden.

Ebenfalls anwesend waren Peter Vierbaum vom Sanitätshaus Orthopädie Vierbaum, die Komplettanbieter im Bereich orthopädischer Schuhe, Prothesen, Sanitätshausbereich und Rehasonderbau sind, und Micheal Bockemühl von Teremed. Teremed versorgt Altenheime unter anderem mit Matratzen und Beatmungsgeräten. Die Pflegesachverständige Ingrid Bobrowski erklärte die Feststellung von Pflegebedürftigkeit und der Pflegestufen, ebenso war ein Berufbetreuer eingeladen.

Tonn hatte so viele unterschiedliche Bereiche zum Thema "Pflege" zusammen gerufen, die aber keineswegs in Konkurrenz zueinander stehen, sondern alle zusammenarbeiten. So war das Treffen nicht nur für interessierte Gäste hilfreich, die einzelnen Anbieter konnten sich auch gegenseitig genau über die Tätigkeiten informieren. Tonn zeigte sich zufrieden und hofft beim nächsten Mal auf mehr Resonanz: "So einen Tag werden wir noch einmal veranstalten, denn wir wollen vorallem die Endkunden damit erreichen. Unser Ziel ist es, zu helfen und weiterzuvermitteln."

Im Anschluss konnten sich die Gäste an Ständen, die in der Aggerhalle aufgestellt waren, sowie in persönlichen Gesprächen informieren.

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