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Jörg Viebahn holte sich sechsten Platz beim 24-Stunden-Rennen auf dem Ring

hps; 4. Jul 2006, 00:00 Uhr
Oberberg Aktuell
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Jörg Viebahn holte sich sechsten Platz beim 24-Stunden-Rennen auf dem Ring

hps; 4. Jul 2006, 00:00 Uhr
(hps/19.6.2006-14:30) Von Hans-Peter Stinner
Oberberg - Licht und Schatten für oberbergische Teilnehmer bei der Kult-Motorsport-Veranstaltung in der Eifel.
[Bilder: Uwe Zörb, Hans-Peter Stinner - Mit dem Porsche 996 kam der Engelskirchener Jörg Viebahn auf den hervorragenden 6. Platz.]

Licht und Schatten lagen für die oberbergischen Teilnehmer beim 34. ADAC Zürich 24Stunden-Rennen auf dem Nürburgring dicht beieinander. Jörg Viebahn (Engelskirchen) war überglücklich über einen sechsten Gesamtrang auf seinem Porsche 996 GT3 RS. Rudolf Rank (Waldbröl) belegte den 64. Gesamtrang und wurde auf einem Ford Fiesta mit riesigem Vorsprung Klassensieger. Sein Sohn Michael Rank (Morsbach) belegte auf einem BMW 318i compact den 96. Platz.

Für Paul Hulverscheid (Wipperfürth) war das Rennen auf dem Porsche Cayman RS dagegen durch den Unfall eines Teamkollegen schon beendet, bevor es für ihn richtig angefangen hatte. Ausgeschieden nach technischen Problemen war Marc Viebahn (Engelskirchen), der jüngere Brüder von Jörg Viebahn, auf einem Audi TT.

Gemeinsam mit Michael Schratz, Johannes Siegler und Arno Klasen ging Jörg Viebahn auf den 25,378 km langen Kurs. Bereits im Training hatte Viebahn gezeigt, dass er im Kampf um die vorderen Platzierungen ein Wörtchen mitreden wollte. Nachdem der Porsche zunächst zu Beginn des zweiten Trainings fast aus der Spitzengruppe der 20 schnellsten Teams verdrängt wurde, fuhr er das Fahrzeug mit ein paar schnellen Runden auf Startplatz 14. "Das Auto lief wie ein Uhrwerk" meinte er nach seinem letzten Turn zufrieden. Er selbst hatte auch während des Rennens einen großen Anteil an der Top-Platzierung des Teams, saß er doch fast die Hälfte des Rennens in dem im Innenraum bis zu 60 Grad heißen Rennwagen.

[Viebahn war bereits optimistisch ins Rennen gegangen.]

Dabei wusste seine Mannschaft ständig, wo er seinen "Dienstwagen" gerade auf der Strecke pilotierte. Gemeinsam mit rund 10 anderen Teams hatte man sich für ein GPS-Ortungssystem entschieden. Bei einem möglichen Defekt und Unfall auf der Strecke hätten die Mechaniker sofort reagieren können. Für Jörg Viebahn ist der 6. Platz die beste Platzierung beim 24-Stunden-Rennen bisher. Vor einigen Jahren hatte er bereits einmal den 11. Platz belegt.

Nicht verteidigen konnte Paul Hulverscheid (Wipperfürth) seinen vierten Platz vom Vorjahr. Bereits eine halbe Stunde nach Rennbeginn war für sein Team mit Stefan Beil, Norbert Fischer und Stefan Althoff das Rennen zu Ende. Eine nach einem Unfall gebrochene Radaufhängung bedeutete das Aus. Hulverscheid kam so gar nicht erst zu seinem Renneinsatz. Dabei hatte es nach dem Training noch gut ausgesehen, denn mit dem neuen Auto (es hatte bis zum Donnerstag noch keinen Rennmeter zurückgelegt) ging es von Startplatz 15 aus auf die Hatz durch die grüne Hölle. Um den Einsatz des Fahrzeuges hatte es im Vorfeld des Rennens bereits Querelen gegeben.

Den Porsche Cayman RS als Rennwagen hatte wohl die Sportabteilung vom Porsche Werk zu verhindern gesucht. So war das Team dann auch ganz alleine auf die Ersatzteilversorgung für ihr Auto angewiesen und konnte nicht auf die sonst übliche Werksunterstützung oder auch die durchaus übliche kollegiale Hilfe anderer Teams in diesem Bereich hoffen. Das Rennen selbst wurde dann wohl vom Startfahrer auch extrem schnell angegangen, denn zum Zeitpunkt des Ausfalls lag der Porsche Cayman RS bereits auf Platz 10 und hatte damit bereits fünf Plätze gewonnen.

Seinen Aufenthalt um einen Tag verlängert hat der Waldbröler Rudolf Rank, denn nach dem Rennen wurde kräftig gefeiert. Von Startplatz 196 ins Rennen gegangen pilotierte er als Schlussfahrer den Fiesta als 64. über die Ziellinie. Gleichzeitig bedeutete dies den souveränen Klassensieg mit über fünf Runden Vorsprung auf den Nächstplatzierten. "Es lief hier einfach optimal für uns" meine Rank überglücklich. Gemeinsam mit Frank Aust, Robert Thiele und Guy Hoffeld zeigte er auf der Strecke, auf der insgesamt 87 Kurven bewältigt werden mussten, einen souveränen Einsatz. Im Nachhinein bezeichnet er es als Glück für das Team, dass das Getriebe beim Ford Fiesta bereits im Training kaputt gegangen war. Die Mechaniker hatten es blitzschnell gewechselt, aber während des Rennens hätte das dann doch einen großen Zeitverlust bedeutet.

[Marc Viebahn schied in der 46. Runde mit einem Defekt aus.]

Michael Rank vervollständigte als 96. das gute Familienergebnis, denn gemeinsam mit Martin Zyborn, Ernst Berg und Klaus Ebbing war er auf seinem BMW von Startplatz 207 von ganz hinten ins Rennen gegangen und gehörte beim Vergleich von Startplatz und Endrang auch zu den absoluten Gewinnern des Rennens. Im kommenden Jahr werden die Zuschauer Vater und Sohn Rank häufig gemeinsam auf der Strecke sehen. Rudolf Rank hat sich einen neuen Opel Corsa gekauft, der bereits auf den motorsportlichen Langstreckeneinsatz vorbereitet ist. Damit möchten er und sein Sohn im kommenden Jahr die komplette Langstreckenmeisterschaft bestreiten und auch am 24-Stunden-Rennen teilnehmen.

Vielleicht gibt es ja im kommenden Jahr neben dem Vater-Sohn-Gespann auch ein Brüder-Team beim 24-Stunden-Rennen oder auch in einer Meisterschaft. Marc Viebahn, der beim 24-Stunden-Rennen gemeinsam mit Bora Bölck und Christoph Esser auf einem Audi TT unterwegs war, kann sich einen gemeinsamen Einsatz mit Bruder Jörg auf jeden Fall gut vorstellen. Nach Jahren weitgehender Abstinenz vom Motorsport hat er wieder richtig Spaß bekommen. "Die Köder von Jörg in diese Richtung waren wohl erfolgreich," meint er schmunzelnd. In der Box erlebte der für den AC Radevormwald startende Peter Wichmann (Wuppertal) mit seinen Mitfahrern Stefan Schmelter, Andreas Telker und Rald Klein den Ausgang des Rennens. Ein technischer Defekt, der nicht mehr rechtzeitig repariert werden konnte, brachte das Team um den Erfolg.

[Belegte einen ausgezeichneten 64. gesamtrang und siegte in seiner Klasse souverän: Der Waldbröler Rudolf Rank.]

Mit ihren Ausfällen befanden sich Paul Hulverscheid, Marc Viehbahn und Peter Wichmann leider in guter Gesellschaft, denn bereits nach wenigen Stunden war das Teilnehmerfeld durch Unfälle und nicht reparierbare Defekte arg dezimiert. Bereits für drei Teams aus den Top 20 war das Rennen innerhalb der ersten drei Stunden zu Ende. In eine Massenkollision war BMW-Altmeister Hans-Joachim Stuck verwickelt, der ebenfalls ausschied. Nur wenige Stunden vor Ende des Rennens erwischte es den auf Platz drei liegenden Porsche von Land-Motorsport. Im Bereich Tiergarten brannte der Motor. Das Feuer wurde schnell von den Streckenposten gelöscht. Fahrer Marc Basseng versuchte aber noch mit dem Auto in die Box zu kommen, um es wieder reparieren lassen. Aber die Beschädigungen waren zu groß.

Verdiente Sieger des Rennens waren Lucas Luhr, Timo Bernhard, Mike Rockenfeller und Marcel Tiemann auf dem Porsche 911 GT3 vom Manthey Racing Team. Sie hatten bereits das Training souverän beherrscht. Mit 151gefahrenen Runden in 24 Strunden stellten sie auch gleich einen neuen Rekord auf. Auf Platz zwei kamen die Markenkollegen Jürgen Alzen, Uwe Alzen, Klaus Ludwig und Christian Abt ins Ziel, gefolgt von der Zakspeed-Viper mit Hans-Peter Huppert-Nieder, Christopher Gerhard, Dirk Riebsahm und Werner Mohr.



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