Seit über 25 Jahren ehrt der Landschaftsverband Rheinland mit dem Taler kulturelle Verdienste, die sich in besonderer Weise um die kulturelle Entwicklung des Rheinlandes verdient gemacht haben. Diese besondere Ehrung, die das Gesicht der Medusa zeigt, wurde nicht nur prominenten Persönlichkeiten wie Hanns Dieter Hüsch, Konrad Beikircher oder den „Bläck Fööss“ zuteil.

Insbesondere das ehrenamtliche Engagement, mit dem viele Menschen sich um Belange in der Denkmal- und Bodendenkmalpflege, in der Archiv- und Museumspflege, in der Landesgeschichte, Volkskunde, Mundartpflege und Sprachgeschichte, in der Naturkunde und im Naturschutz sowie um das multinationale Zusammenleben zwischen einzelnen Völkergruppen auf kulturellem Gebiet im Rheinland kümmern, wird seither gewürdigt.

Der Kulturausschuss der Landschaftsversammlung Rheinland hat nun Günter Jacobi den Rheinlandtaler zuerkannt. Horst Pankatz, Mitglied der Landschaftsversammlung Rheinland und Vorsitzender des Umweltausschusses würdigte die enormen verdienste Jacobis um seine „neue“ Heimat. Jacobi, der ursprünglich aus der Provinz Grenzmark Posen-Westpreußen stammt, fand erst lange nach den Kriegswirren eine neue Heimat in Lindlar. „In dem Wunsch nach Heimat und Zugehörigkeit sehe ich auch eine Ihrer Antriebsfedern“, so auch Landrat Hagen Jobi.

Und Bürgermeister Hermann-Josef Tebroke konnte die tiefe Verbundenheit nur bestätigen: „Ihm öffnet man die Familienarchive, die ansonsten verschlossen geblieben wären.“ Erst mit der Pensionierung fand der Tierpräparator Günter Jacobi Zeit, seine Forschungen zu intensivieren. Er erlernte im Geschichtsverein die verschiedenen Techniken der historischen Forschung und setzte diese alsbald um. Ob Wegekreuze, das Schloss Heiligenhoven oder das Amt Steinbach oder alte Medizinale, Jacobi sammelte, transkribierte und dokumentierte und lieferte so manch historische Einblicke in die Bergische Lebenswelt. Die Ehrung sieht er als weiteren Ansporn. So erforscht Jacobi zurzeit die Natursteingewinnung im Bergischen und wirbt mit seiner Vitalität und unersättlichen Neugier für das Interesse an der Heimatkunde.