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'Hier steht ein guter Wille hinter' – Ometepe-Haus am Berufskolleg Oberberg eingeweiht

nis; 28. Jun 2006, 00:00 Uhr
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'Hier steht ein guter Wille hinter' – Ometepe-Haus am Berufskolleg Oberberg eingeweiht

nis; 28. Jun 2006, 00:00 Uhr
(nis/13.6.2006-16:35) Gummersbach – Heute wurde das Ometepe- und erste „Eine-Welt-Haus“ am Berufskolleg Oberberg Dieringhausen nach monatelangen Vorbereitungen eingeweiht und der Schulleitung sowie dem Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises vorgestellt.
[Bilder: Nina Schmitt --- Landrat und Schirmherr Hagen Jobi (obere Reihe vierter von links) überreichte den Schüler des BGB eine Urkunde für ihren Einsatz. Die Lehrer Werner Schmidt (zweiter von links), Tilbert Wach, Burghard Vehlow, Pfarrerin Christa Wülfing und Ralf Schütte freuten sich ebenfalls über die Einweihung.]

„Ich freue mich, dass ich die Schirmherrschaft übernehmen kann und bin stolz darauf“, so Jobi. Gemeint ist das Ometepe-Haus, das heute am Berufskolleg Oberberg in Dieringhausen eingeweiht wurde. Nach monatelangen Vorbereitungen entstand so das erste „Eine-Welt-Haus“. Dienen soll es als Informationszentrum für das Ometepe-Projekt. Das besondere daran: Das Füllmaterial der Betonsteine besteht aus leeren Milch-Tetra-Packs. Die Schüler des Berufsgrundschuljahr Bau (BGB) waren an dem Bau des Hauses beteiligt. Die Idee dazu kommt von der Insel Ometepe. Dort gibt es kein Müllsystem, was einen Mitarbeiter des Ometepe-Projektes dazu veranlasste, die Bevölkerung zu bitten, Plastikflaschen zu sammeln. Diese wurden dann für Steine zum dortigen Hausbau verwendet. Die Sammler erhielten aus dem Ometepe-Spendenfonds ein kleines Entgelt. Mittlerweile wurden 125 Häuser auf diese Weise gebaut.

[Burghard Vehlow (links) und Ralf Schütte erklären den Gästen die Konstruktion des "Eine-Welt-Hauses".]

Der Berufskolleglehrer Werner Schmidt lernte diese Bauweise bei einem Besuch auf der Insel kennen. So entstand der Entwurf für das „Eine-Welt-Haus“ am Berufskolleg Dieringhausen. Superintendent des Evangelischen Kirchenkreis An der Agger, Jürgen Knabe, ist sich sicher:“ Wir leben in einer spezialisierten Gesellschaft, wir brauchen aber auch den Gesamtblick auf unsere Welt und deren Menschen. Das christliche Menschenbild sagt, dass alle Menschen gleich sind, egal, wo sie herkommen. Mit dem Haus, das Schüler mit ihren eigenen Händen gebaut haben, wird deutlich, dass es um die eine Welt Gottes geht.“

Michael Höhn, der zusammen mit seiner Frau Monika und vielen anderen Mitwirkenden des Initiatorenkreises des Ometepe-Prokekts schon viel für die hilfsbedürftigen Menschen auf der Insel getan hat, freut sich über das rege Interesse, das am Berufskolleg Oberberg in Dieringhausen für das Ometepe-Projekt herrscht. „Es wurde eine Ometepe-AG gegründet, Fotoausstellungen gezeigt und jetzt das Haus, das symbolisch für 'eine Welt' steht.“

[Die Steine wurden aus Tetra-Packs hergestellt.]

Zusammen mit den Klassenlehrer der BGB, Oliver Seuster, und dem Deutschlehrer Tilbert Wach sowie dem Fachlehrer für hauptpraktische Ausbildung, Burghard Vehlow, ging es dann zur offiziellen Einweihung. Landrat und Schirmherr Jobi überreichte den fleißigen Schülern des BGB eine Urkunde und lobte sie für ihren Einsatz. „Hier steht ein guter Wille hinter. Für mich ist das Haus eine glückliche Verbindung zwischen wollen und können.“ Für Jobi ist es faszinierend, wie man aus den Resten scheinbar nutzlosen Mülls einer Konsumgesellschaft etwas Nützliches schaffen kann. „Für dieses Informationszentrum gibt es keinen besseren Platz als hier am Berufskolleg, wo 3.000 Schüler angesprochen werden und dies weitertragen können.“

Der Landrat und die Schulleitung des Berufskolleg mit Schulleiter Wolfgang Saupp dankten allen Helfern, die am Projekt beteiligt waren. Neben Vehlow und den Schüler des BGB, die für das Herstellen und Aufsetzen des Holzfachwerks sowie das Herstellen und Einbauen der Mauersteine verantwortlich waren, wurde die bautechnische Betreuung und Mithilfe am Haus von Ralf Schütte durchgeführt. Die Metalltafeln, die das Dach bedecken, spendete ein ehemaliger Schüler des Kollegs. Noch ist das Haus nicht ganz fertig, doch faszinierend sieht es aus, zumal man im Inneren an einigen Stellen die Milchpackungen in der Wand und somit auch die Bauweise erkennen kann.




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