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HB-Kreispokal: TV Rodt-Müllenbach sichert sich den Titel

mp; 17. May 2006, 00:00 Uhr
Oberberg Aktuell
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HB-Kreispokal: TV Rodt-Müllenbach sichert sich den Titel

mp; 17. May 2006, 00:00 Uhr
(mp/2.5.2006-02:00) Oberberg – Im Zunft-Kölsch Kreispokal setzte sich der Oberligist in einer kurzweiligen und ausgeglichenen Partie mit 32:27 gegen den frisch gebackenen Kreismeister SSV Nümbrecht II durch – Nümbrecht I bezwingt HSG im „Kleinen Finale“ nach Siebenmeter-Werfen.
[Bilder: Michael Kleinjung --- Sieger und Besiegte stellten sich nach der Siegerehrung gemeinsam mit den Schiedsrichtern zum Gruppenfoto.]

Nach einem abwechslungsreichen Handball Kreispokal-Finaltag in der Waldbröler Nutscheid-Halle steht fest: Oberbergs Handball-Kreispokalsieger 2006 heißt TV Rodt-Müllenbach. Die Truppe von Trainer Dirk Schult war am Ende einer tollen Handballveranstaltung der würdige Sieger gegen einen mehr als respektabel auftretenden Gegner. Der Vorsitzende des Handballkreises Oberberg, Udo Kolpe, zeigte sich äußerst zufrieden mit dem Verlauf des Finaltages: „Das war heute beste Werbung für den Handballsport. Es freut mich besonders, dass so viele Zuschauer den Weg nach Waldbröl gefunden haben. Wir hatten den ganzen Tag über eine super Stimmung in der Halle.“

SSV Nümbrecht II – TV Rodt-Müllenbach 27:32 (16:16)

[Tom Peters, einer der besten Müllenbacher, hat zum Dreher angesetzt.]

Der Schlusspunkt am Montagabend war das Duell zweier Mannschaften, wie sie unterschiedlicher kaum sein können. Auf der einen Seite, die Reserve des SSV Nümbrecht mit einer ganzen Reihe altgedienter Spieler, die die „Vierzig“ schon hinter sich gebracht haben, aber trotzdem noch lange nicht zum alten Eisen gehören. Nicht umsonst haben die alten Ober- und Regionalligarecken um Stefan Vogt, Gregor Henze, Jörg Beger und Markus Laegner die Kreisliga in dieser Saison beinahe nach belieben dominiert. Auf der anderen Seite die „jungen Wilden“ vom TV Rodt-Müllenbach, die vom Alter her der Nachwuchs ihrer Kontrahenten sein könnten.

[Mit einem schönen Heber von der Strafwurflinie überwindet Tim Hilger seinen gegenüber Jörg Schäfer.]

Es sollte sich erweisen, dass diese Konstellation für die Zuschauer ein Glücksfall war. Denn die bekamen eine äußerst abwechslungsreiche Partie mit technisch schönem Handball zu sehen. Hochmotiviert gingen die Routiniers vom Start weg in die Partie. Nach fünf Minuten stand es 4:1, weitere fünf Minuten später gar 6:2 für den SSV. Mit viel Biss und Dynamik agierten die Mannen von Spielertrainer Klaus Hiltmann in den Zweikämpfen, vor allem Gregor Henze zeigte sich in der Startphase glänzend aufgelegt. Und im Tor stand mit Jörg Schäfer ein Keeper, der seinen Kasten geradezu vernagelte.

Müllenbach zeigte sich einigermaßen beeindruckt und es dauerte bis zur 15. Minute, ehe sich die Männer vom Rodt etwas freischwimmen konnten. Bis auf 10:9 kämpfte sich die Oberliga Truppe in der Folge wieder heran. Doch Nümbrecht konterte angeführt von einem in dieser Phase stark auftrumpfenden Stefan Vogt und setzte sich wieder bis auf 15:11 ab. Tim Hilger, der ebenfalls einen guten Tag erwischt hatte, gelang quasi mit dem Pausenpfiff der Anschlusstreffer zum 16:14.


[Markus Laegner bei dem Versuch den Block von Tim Hilger zu überwinden - Timo Blanz und Jörg Beger schauen zu.]

Nach dem Wechsel musste Hiltmann dann auf Gregor Henze verzichten, der wegen einer Zerrung im Oberschenkel passen musste. Wenig später war dann auf Seiten der Müllenbacher für „Ali“ Daase wegen einer Platzwunde am Jochbein Schluss. Dennoch übernahm nun mit und mit der Favorit das Kommando. Beim 18:18 war der Ausgleich geschafft, nach 40 Minuten stand es 21:21. Hinausstellungen gegen Jörg Schäfer und Markus Laegner ließen Müllenbach auf drei Treffer enteilen. Doch Nümbrecht kämpfte noch einmal zurück und schaffte den Ausgleich zum 24:24. Es blieb allerdings das letzte Aufbäumen des Kreisligisten. Fünf Tore in Serie brachten acht Minuten vor dem Ende die Entscheidung zugunsten der mittlerweile kämpferisch und spielerisch überzeugenden Doppeldörfer.

Beide Trainer zeigten sich am Schluss nicht unzufrieden mit dem Resultat. Dirk Schult: „Wir wussten, dass es ein schweres Spiel werden würde. Die ‚alten Herren’ wollten zeigen, dass sie noch immer Handball spielen können. Für uns war es schon etwas schwierig, zwei Tage nach dem Topspiel gegen den Tabellenführer der Liga, hier die volle Konzentration abzurufen.“ Klaus Hiltmann: „Ich freue mich für die Mannschaft. Sie hat sich hier teuer verkauft. Schade, dass Gregor Henze in der zweiten Hälfte nicht mehr spielen konnte. Seine Tore haben uns am Ende schon gefehlt.“


Torschützen SSV Nümbrecht II: Stefan Vogt (7/2), Gregor Henze (6/1) Marcus Laegner (5), Hansi Ritter (4), Jörg Beger (2), Christian Heß(2), Michael Tessmann (1).

Torschützen TV Rodt-Müllenbach: Tom Peters (8/1), Tim Hilger (7/2), Michael Fuchs (6), Timo Blanz (3), Dominik Heimes (3), Christian Daase (2), Eric Tiziani (2), Jan-Hendrik van Münster (1).

[Nach dem siegreichen Krimi im Spiel um Platz Drei gab es bei den Nümmbrechter Jungs kein Halten mehr.]

SSV Nümbrecht I – HSG Bergneustadt-Gummersbach 41:39 nach Siebenmeter-Werfen (17:17, 32:32, 37:37)

[Auch die Unterlegenen des "Kleinen Finals" gingen nicht leer aus.]

Spannung pur im Spiel um Platz Drei - Der Tabellenführer der Landesliga und die Oberliga-Vertretung der HSG konnten den Sieger der Partie erst im Siebenmeter-Werfen ermitteln. In einem jederzeit offen Spiel setzte sich damit am Ende, nach vier verwandelten Siebenmetern, die glücklichere Mannschaft durch. SSV-Trainer Holger Faulenbach war nach dem Erfolg gegen den höherklassigen Konkurrenten zufrieden mit seiner Mannschaft: „Ich muss meinen Jungs ein Kompliment machen. Sie haben den Ausfall von Jens Jürges toll kompensieren können und schließlich glücklich aber sicher nicht unverdient gewonnen.“ Die HSG musste ebenfalls einige Spieler ersetzen und verlor zudem im Spielverlauf drei weitere Akteure wegen Roter Karten. In der Verlängerung half schließlich sogar Torhüter Philipp Bäcker auf dem Feld aus. Den entscheidenden Schuss im Siebenmeter-Krimi entschärfte dann Nümbrechts Keeper Phillip Winkler.

[Weitere Bilder vom Finale.]


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