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Norbert Blüm gratulierte persönlich zum 25-jährigen Jubiläum von BGS

nis; 17. Apr 2006, 00:00 Uhr
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Norbert Blüm gratulierte persönlich zum 25-jährigen Jubiläum von BGS

nis; 17. Apr 2006, 00:00 Uhr
(nis/2.4.2006-19:25) Von Nina Schmitt
Wiehl - Dem Geschäftsführer von Beta-Gamma-Service (BGS), Dr. Alfred Zyball, war zum Jubiläum daran gelegen, der noch weit verbreiteten negativen Meinung über die Bestrahlungstechnik entgegenzuwirken - Bundesminister a. D. Norbert Blüm lobte die Mitarbeiter von BGS für ihre Leistungen und Kundenfreundlichkeit.
[Bilder: Nina Schmitt --- Dr. Alfred Zyball (links) und Norbert Blüm stießen auf das 25-jährige Firmenjubiläum an.]

Dem Anlass entsprechend war die Halle, in der wenige Stunden zuvor noch produziert wurde, festlich dekoriert: Runde Tische, Kerzenleuchter und ein Buffet, das auch nicht zu verachten war. Der Grund für diese Mühen: Europas größter Bestrahlungsdienstleister feierte 25-jähriges Firmenjubiläum. Gemeint ist die Firma BGS, die neben ihrem Stammsitz in Bomig noch zwei weitere Standorte in Karlsruhe (seit 1986) und Regensburg (seit 2000) hat. Gegründet wurde das Bestrahlungszentrum 1981 von Dr. Lothar Wiesner. Heute arbeiten 80 Mitarbeiter in den drei Firmen.

Diese sterilisieren unter anderem seit einem viertel Jahrhundert mit energiereichen Beta- und Gammastrahlen medizinische Produkte und Rohstoffe der Pharma- und Kosmetikindustrie zur Keimreduktion, dazu gehören beispielsweise Implantate, Prothesen und OP-Zubehör. Wie BGS erklärt, ist dies das einzige Verfahren, das es ermöglicht, Produkte einschließlich ihrer Verpackung ohne nennenswerte Temperaturerhöhung zu sterilisieren, und stellt eine umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichen Methoden dar. Auch die Veredelung von Kunststoffen gehört zur Aufgabe von BGS, ebenso die Bestrahlung im Lebensmittelbereich sowie - nicht zu vergessen - die Logistik-Dienstleistungen wie Kommissionierung und Umverpackung. Auch gegen Schimmelpilz wurden die Gamma-Strahlen schon eingesetzt.

[Der Geschäftsführer bedankte sich gleichermaßen bei Kunden und Mitarbeitern.]

So positiv das alles klingt, die Firma hat immer noch damit zu kämpfen, dass viele Außenstehende den Begriff „Bestrahlen" mit dem Begriff „Radioaktiv" verbinden. Dr. Alfred Zyball, seit 1990 Geschäftsführer von BGS, konnte jedoch Gutes in seiner Begrüßungsrede verkünden: „Der Begriff 'Bestrahlen' ist zwar immer noch negativ benetzt, wir haben es aber erreicht, dass unser Unternehmen trotzdem gewachsen ist, und dies heißt, dass in den zurückliegenden Jahren immer mehr Menschen Vertrauen in die Firma und den Nutzen der Bestrahlung gefasst haben." 25 Jahre seien keine lange Zeit für ein Unternehmen, es sei denn, man bedenke, dass sich BGS mit Bestrahlung befasse. In einem kleinen physikalischen und chemischen Exkurs erklärte er, dass es wichtig ist, mit welcher Energie man bestrahlt. Zyball: „Wir tun dies mit einer so geringen Menge, dass keine Radioaktivität ausgelöst werden kann."

Doch dieses Vorurteil hat dem Erfolg der Firma keinen Abriss getan. Der Geschäftsführer bedankte sich herzlich bei den Kunden, die zahlreich mit Familie und Freunden aus dem gesamten Geschäftsgebiet erschienen waren. „Ich danke auch allen Mitarbeitern, die heute hier aus allen drei Standorten vertreten sind und die die Aufträge von unseren Kunden meistens zur Zufriedenheit durchgeführt haben. Der Kreis unserer Auftraggeber hat bereits die Zahl 800 überschritten, die abgelieferte Qualität muss also gestimmt haben." Zyball sieht eindeutig eine Zukunft in dem Unternehmen.

[Norbert Blüm - hier mit Moderator Christian Bongardt - gratulierte persönlich zum Jubiläum.]

Dieser Meinung war auch der ehemalige Arbeitsminister Norbert Blüm, handelte doch sein Vortrag von der „Zukunft der Arbeit". „In den letzten vier Jahren hat BGS seine Kapazität verdoppelt, es geht eindeutig bergauf", lobte Blüm. Seiner Meinung nach sind die innovativen Ideen und das Verfahren des Unternehmens, mit modernen Produkten ein Stück an der Zukunft mitzuarbeiten, das Betriebsgeheimnis. Blüm: „Es gibt zwei Denkspulen in diese Richtung. Die eine sagt, dass durch technischen Fortschritt Arbeitsplätze schmelzen, die andere sieht eine Zukunft darin." Er gehöre zu der zweiten Spule. „Arbeit ist nicht nur Broterwerb, es bedeutet auch, an einer Solidarität teilzuhaben." Für den Ex-Minister liegt die Zukunft auch in der Bildung, und zwar in einer, die sich über das ganze Leben verteilt. „Ich halte nichts davon, wenn ein 30-Jähriger noch im Sandkasten der Universität herumspielt." Die Kinder von heute müssten zu Tugenden wie Solidarität und Wissenswillen erzogen werden, denn „Leistung ist keine Krankheit". Zum Schluss gab es noch lobende Worte: „Zum Bestrahlen gehört auch Herz und eine gute Kundenberatung, das alles bietet BGS. Zum 50-jährigen Jubiläum komme ich wieder."

[Der 13-er Chemiegrundkurs des Gymnasium Moltkestraße gewann den von BGS gestellten Wettbewerb und konnte sich über eine Spende freuen.]

Neben vielen Ansprachen und Reden - unter anderem noch von Landrat Hagen Jobi und Wiehler Bürgermeister Werner Becker-Blonigen - gab es auch etwas für das Auge. BGS hat aus Anlass seines 25-jährigen Bestehens weiterführende Schulen zur Teilnahme an einem Wettbewerb eingeladen. Zum dem seit 2005 bestehenden Slogan „Ideen plus Energie" wurden die Schüler aufgefordert, basierend auf physikalischen und chemikalischen Versuchen eine 20-minütige „Eigenshow" zu entwickeln. Eine Jury wählte dann aus den eingesandten Ideen die beste aus. Das Rennen machte der 13-er Chemiegrundkurs des Gymnasium Moltkestraße. Zusammen mit ihrer Lehrerin Ute Feller-Hövelmann präsentierten die Schüler ihr Experiment mit dem allseits bekannten Titel „Rotkäppchen und der Wolf" auf der Bühne. Nach einem eindrucksvollen Schauspiel mit viel Rauch, Lichteffekten und Musik folgte die Belohnung auf dem Fuß: Ein Scheck im Wert von 1.500 €, den Feller-Hövelmann dankend im Namen ihrer Schüler von Zyball entgegennahm.




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