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175 Jahre EvB-Gymnasium: Gestern gab es allen Grund zum Feiern

ks; 14. Nov 2005, 00:00 Uhr
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175 Jahre EvB-Gymnasium: Gestern gab es allen Grund zum Feiern

ks; 14. Nov 2005, 00:00 Uhr
(ks/30.10.2005-13:00) Wipperfürth – Gestern war es soweit: Das städtische Gymnasium beging den offiziellen Festtag seines 175-jährigen Jubiläums.
[Bilder: Peter Lenz --- Zum Festakt des 175-jährigen Bestehens des EvB-Gymnasiums hatte Bürgermeister Guido Forsting eingeladen.]

Nach den unterschiedlichsten Festveranstaltungen in diesem Jahr war es gestern soweit. Im Rahmen des offiziellen Festtags des Engelbert-von-Berg-Gymnasiums wurde das 175-jährige Bestehen der Schule gefeiert. Angefangen mit einem feierlichen Gottesdienst in der St. Michael Kirche stand auch der religiöse Aspekt beim Jubiläum mit auf dem Programm. Durch die Gestaltung von Willibert Pauls, besser bekannt als „Bergischer Jung“, der selber einmal Schüler des EvB war, und Schulpfarrer Karsten Brücker wurde schon der Gottesdienst zu etwas Besonderem. Auch verzauberten der Gesang des EvB-Chors mit diversen Soloeinlagen sowie Mozarts Spatzenmesse die Kirche und leiteten mit einem bewegenden Gottesdienst in den feierlichen Verlauf des Tages über.

[Die EvB Big Band sorgte bei dem gestrigen Festakt für musikalische Untermalung in gewohnter Qualität.]

Bei mehr als 300 Besuchern und einer fast gefüllten Aula begann die Big Band der Schule, unter Leitung von Josef Leber, den Festakt und setzte musikalische Akzente in gewohnter Qualität. Schulleiterin Marga Rademacher gelang es, in ihrer Begrüßungsrede Geschichte einzufangen und den Wandel der Zeit den Gästen vor Augen zu führen. Obgleich vieles gleich geblieben sei, betonte sie doch die vielen Änderungen im Laufe der Jahre. Besonders begrüßte sie Klaus-Peter Flosbach als oberbergisches Bundestagsmitglied, Peter Biesenbach, die stellvertretende Landrätin Ursula Mahler, den ehemaligen Schulleiter Hans-Leo Kausemann, die Vertreter von Kirche, Stadtrat, Schulausschuss, Eltern- und Schülervertretung, ehemalige und jetzige Lehrer sowie rund 30 Schulleiter Oberbergs.

[Schulleiterin Marga Rademacher lobte das Engagement der Lehrer und brachte Beiträge aus vergangenen Zeiten.]

Die alte Schulglocke auf dem Rednerpult präsentierend fragte die Direktorin den Hausmeister mit einem zwinkernden Auge, ob es ihm wohl gefalle, wie früher die Zöglinge als „Schuldiener“ zu versammeln und zu instruieren. Zugleich verwies sie auf die historischen, humorvollen, statistischen aber auch persönlichen Teile der Festschrift. Dass überall die Historie mitschwingt und diese mit den Köpfen weitergetragen wird, erklärte der Verweis auf die 16 Vorgänger, welche allesamt in der Schulleitergalerie mit ernster Miene festgehalten sind. Das Engagement der Lehrer, welche neben der Wissensvermittlung oftmals auch Elternhausersatz und viele andere Aufgaben übernehmen müssen, stand neben Rademachers Rede auch in der von Bürgermeister Guido Forsting im Mittelpunkt. Er freute sich über das Gelingen der Vermittlung von Werten und Erziehung am städtischen Gymnasium. Auch Hans Elbracht, Vertreter der Bezirksregierung, lobte das EvB und seine Stellung, warf aber vorsichtig ein, dass gerade im heutigen, hektischen Alltag umgedacht werden muss und neue Ideen gefragt sind.

Als Vertreter des Arbeitskreises der Direktoren der Wipperfürther Grund-, Haupt- und Realschulen sowie der Gymnasien dankte der Hauptschulleiter Heinz Strauf für eine gute Zusammenarbeit. Er lobte besonders die Fortschrittlichkeit des EvBs hinsichtlich der neuen Medien und plauderte aus dem Nähkästchen, wie er zum ersten Mal in seinem Beruf dem Computer gegenübertrat. Nach der Ansprache von Jörg von Polheim, dem Schulpflegschaftsvorsitzenden schaffte es auch Schülervertreter Felix Kaphengst in seiner anschließenden Rede, das Publikum in seinen Bann zu ziehen. Obgleich selber jung und in Stufe 12, zitierte er immer wieder Lebensweisheiten seiner Großmutter und fand Antworten auf Fragen, die sonst eher ungern beantwortet werden. Ehrlich gab er zu, dass der für faul gehaltene Schüler tatsächlich sehr wenig tut und im Geheimen dennoch gerne zum EvB geht. Selbst etwas für den Festtag getan hatte er aber alle Mal: Auf der Bühne in einem Schaukelstuhl saß eine 175 aus Stoff, von ihm selbst genäht.

Zum Abschluss des Vormittags sprach Josef Büchel, ein ehemaliger Lehres des Gymnasiums, der darauf aufmerksam machte, dass eigentlich nicht ein 175-jähriges, sondern 300-jähriges Jubiläum der Grund zum Feiern sei, da schließlich schon seit 1705 in einer Vorgängerschule einige wenige Schüler von Franziskanern unterricht wurden. So den Zeitgeist einfangend wurde er von Diakon Willibert Pauls als „Bergischer Jung“ unterbrochen, dem es gelang, nach dem schon zwei Stunden dauernden Festakt die Aula mit seinen Worten zu fesseln. Immer zwischen Festansprache und Witz springend war er sehr damit beschäftigt, seine Pappnase ständig aus und wieder an zu ziehen und teilweise anwesende Lehrer zu imitieren, was zu vielen Lachen führte und den Vormittag abrundete.

[Rund 300 Gäste feierten das Jubiläum am Vormittag mit.]

Wie bereits am Freitag zeigte sich auch gestern Nachmittag das Engelbert-von-Berg-Gymnasium mit „Offener Tür“. Eltern mit Viertklässlern, Ehemaligen und andere Interessenten nahmen an Führungen durch eine lebendige Schule teil, wo ihnen Ausstellungen und Experimente zugänglich waren. Dank dem Einsatz von Bürgermeister Forsting war es sogar den alten Ehemaligen möglich, in ihr ehemaliges Schulgebäude, das alte Seminar, zu gehen. Abends fanden sich dann auch jetzige Schüler, Eltern und noch viele weitere EvB-Freunde ein, um gemeinsam zu feiern. In einem vollen Gebäude fanden die Jüngeren Unterhaltung durch René Köhler in der Disco in der Eingangshalle. Im oberen Bereich sorgte Clown Francesco und Alleinunterhalter Kurt Kokus neben den EvB Oldstars für beste Unterhaltung.

Besonders über das „traumhafte Wetter“ freute sich Schulleiterin Rademacher, was das Fest in vollem Glanz erscheinen ließ. So wurde nicht nur in der römischen Weinstube der Lateinfachschaft bei Honigwein, sondern auf Fluren, in Aula und Eingangshalle sowie draußen mit über 800 Gästen ein schönes Jubiläum bis in die Nacht gefeiert. Ein Highlight des Abends waren 175 Luftballons mit Knicklichtern, organisiert von der Schülervertretung, die steigen gelassen wurden und sich dem sternklaren Himmel näherten. Um das Festjahr abzuschließen, lädt das EvB im November zwei Mal zu „Kultursplitterabenden“ ein, an denen Klassen, Kurse und Arbeitsgemeinschaften Theaterstücke, Sketche, Kunst, Sportliches, historische Mode und Musikalisches der Big Band und der im Sommer aufgeführten West Side Story zum Besten geben werden.







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