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Erneuter Anstieg der Gaspreise sorgt für Widerstand

bv; 24. Oct 2005, 00:00 Uhr
Oberberg Aktuell
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Erneuter Anstieg der Gaspreise sorgt für Widerstand

bv; 24. Oct 2005, 00:00 Uhr
(bv/11.10.2005- AKTUALISIERT vom 10.10.2005) Oberberg – Bereits zum dritten Mal eines Jahres haben die Gasversorger, unter anderem auch die Gasgesellschaft Aggertal ihre Preise erhöht – und das sorgt für zunehmenden Unmut. Die Interessengemeinschaft Oberberg „Gaspreis runter“ will über Gegenmaßnahmen informieren.
[Archivbild --- Die steigenden Gaspreise sorgen derzeit für Ärger.]

Die steigenden Gaspreise in ganz Deutschland, aber auch in Oberberg sorgen für Verärgerung. Viele Verbraucher müssen für die Heizkosten wesentlich tiefer in die Tasche greifen. Und die Preissteigerungen sollen nach Auskunft der Gasversorger auch 2006 kein Ende haben. Landauf landab heißt es, dass lediglich die Kosten der gestiegenen Bezugskosten an die Verbraucher weitergegeben würden. Überprüfen kann dies der Verbraucher jedoch nicht, denn die Gasversorger geben in der Regel ihre internen Berechnungen nicht heraus. Verbraucherschützer kritisieren schon lange diese Praxis. In der Ruhrgebietsstadt Lünen ändert sich das jetzt. Dort soll erstmals die Berechnung des Gaspreises kritisch hinterfragt werden können.

In Oberberg kritisiert die Interessengemeinschaft, dass die Gasgesellschaft seit dem September vergangenen Jahres die Preise um mehr als 30 Prozent erhöht hat. „Diese Gaspreiserhöhung ist nicht nur unangemessen, den Gaskunden wurde auch die Berechtigung dieser einseitigen Kostenerhöhung nicht nachgewiesen“, heißt es von Seiten der oberbergischen „Gas-Rebellen“.

Nach Berechnungen der Interessengemeinschaft hat die Aggergas zudem unkorrekte Angaben gemacht. Wie Herbert Römer von der Initiative ermittelt hat, sei der Gaspreis in den vergangenen 12 Monaten von 3,08 Euro-Cent pro Kilowattstunde auf 4,20 Ct/KWh und damit um 36,4 Prozent und nicht wie vom Unternehmen angegeben um 29,4 Prozent gestiegen. Die letzte Erhöhung habe bei 15,7 Prozent und nicht bei 14 Prozent gelegen. "Dementsprechend ist der Anspruch der Gasgesellschaft Aggertal, mit zu den preisgünstigsten Gasanbietern zu gehören, eindeutig widerlegt", betont Römer.

Auch das ARD-Magazin „Plusminus“ hat sich in dieser Woche mit den Gaspreiserhöhungen befasst und herausgefunden, dass eine Familie in einem Reihenhaus inzwischen 200 Euro pro Jahr mehr für Gas bezahlen muss als noch 2004. Die Höhe der Gaspreise sei zweifelhaft, weil nach einer Erhebung des Bundesamts für Außenwirtschaft die Gasimporteure im Schnitt nur 0,5 Cent mehr für das Gas bezahlen müssen, der Endpreis jedoch im Schnitt um einen Cent steige. Und noch etwas hat das Magazin festgestellt. So sind die Preise für Großkunden bei weitem nicht so stark angestiegen wie für Privathaushalte, in vielen Fällen sogar auf dem gleichen Niveau der Vorjahre geblieben.

Nach einem bundesweiten Vergleich des Magazins „Markt“ liegt die Aggergas in Nordrhein Westfalen bei den Gaspreisen im Mittelfeld. Bei 142 untersuchten Gas-Lieferanten in den Gebieten rangiert Aggergas an 50. Stelle der teuersten Versorger. Um Bürger über die Möglichkeiten zum Widerstand und ein mögliches Vorgehen der Kartellbehörden zu informieren trifft sich die „Interessengemeinschaft Oberberg –Gaspreis runter“ am Mittwoch, 19. Oktober um 19:30 Uhr, im Oberbantenberger Hof in Wiehl-Oberbantenberg.

Außerdem bestehen folgende Kontaktmöglichkeiten:
Karl-Heinz Faulenbach, Waldbröl, Tel.: 02291/ 50 07
Dieter Kindel, Gummersbach,Tel.:02261/ 2 56 26
Reinhard Kindel, Gummersbach, Tel.:02261/ 6 76 94
Herbert Römer, Engelskirchen, Tel.:02263/ 1807
Sigrid Schilm, Wiehl, Tel.:02262/ 9 22 91
Elisabeth Schneider, Reichshof,Tel.:02296/ 92 92
Josef Zielenbach, Morsbach, Tel.:02294/ 67 76


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