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13. Deutsche Heißluftballon-
Meisterschaften: Pieper zurück - Lepperhoff vor

om; 12. Dec 2001, 03:07 Uhr
Oberberg Aktuell
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13. Deutsche Heißluftballon-
Meisterschaften: Pieper zurück - Lepperhoff vor

om; 12. Dec 2001, 03:07 Uhr
(om/30.9.2000 - AKTUALISIERT: 1.10.2000) Von Oliver Mengedoht
Wiehl - Bei der 13. Deutschen Heißluftballon-
Meisterschaft, die die Bergischen Ballonfreunde Wiehl ausrichten, liegen zwei Wettstreiter aus unserer Region ganz vorne.
(NEU: 1.10.2000) --- Bei den letzten Aufgaben gestern sind die Oberberger leider doch noch zurückgefallen (heute konnte erwartungsgemäß wegen andauernden Regens nicht gefahren werden): Als bester aus der Region liegt nun nach elf Aufgaben Michael Genz (Reichshof) auf Platz sieben. Auch Markus Pieper (Wiehl) ist auf Platz 15 zurückgerutscht.



Dafür konnten sich einige Piloten aus der Region nach vorne kämpfen: So auf Platz acht Thorsten Lepperhoff (Reichshof),

. Der 7. Genz dürfte aber noch den letzten Platz in der Nationalmannschaft erhalten, da ein Österreicher vor ihm ist und naütlich in der nationalen Wertung nicht mitgezählt wird.



Die aktuelle Tabelle finden Sie nun hier!



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[Bilder: Oliver Mengedoht --- Rund 50 Heißluftballone erfreuten gestern Abend viele Passanten und Zuschauer - Für ein Großbild auf das Foto klicken!]



Nach nunmehr drei Fahrten mit insgesamt zehn Aufgaben liegt Markus Pieper (Wiehl) auf Platz fünf und Michael Genz (Reichshof), der Vorsitzende der Ballonfreunde, auf Platz sechs - sie hätten damit einen Platz in der neuen Nationalmannschaft, berichteten soeben die Pressesprecher Julia Heinz und Stefan Fischer von den Bergischen Ballonfreunden hocherfreut. Dies sind aber die einzigen Ergebnisse, die ihnen bisher zum jetzigen Stand bekannt sind, denn auch heute Abend konnte nochmals gefahren werden, die derzeit aktuelle (Zwischen-)Ergebnisliste beinhaltet nur die ersten beiden Fahrten vom gestrigen Freitag mit insgesamt sechs Aufgaben.

[Mit dem Hans Ballon Team Nümbrecht stieg auch Oberberg-Aktuell auf, um Luftbilder von den eindrucksvollen Wettbewerben zu machen]



Die Tabelle von gestern Abend (6.000 mögliche Punkte):

1. T. Fink (Nürnberg) 4.971

2. U. Schneider (Gießen) 4.772

3. P. Hausmann (Wuppertal) 4.588

4. P. Dankerl (Köln) 4.563

5. Bleikertz (Bergisch Gladbach) 4.401

6. S. Goehler (Stadecken) 4.377

7. Markus Pieper (Wiehl) 4.163

8. Michael Genz (Reichshof) 3.946


9. Stuerzlinger (Österreich) 3.865

10. B. Mayntz (Wuppertal) 3.846

11. Gerd Dittich (Nümbrecht) 3.833

12. J. Timmers (Belgien) 3.783

13. Thorsten Lepperhoff (Reichshof) 3.707

14. N. Guenther (Pohlheim) 3.672

15. Ortwin Hillnhütter (Reichshof)

16. R. Meyknecht (Behlendorf) 3.492

17. M. Fürstner (Gerlingen) 3.492

18. U. Claussen (Jena) 3.450

19. Christoph Thomas (Reichshof) 3.283

20. W. Wieczorek (Ostbevern) 3.283

21. T. Moench (Trier) 3.274

22. M. Koehler (Leverkusen) 3.121

23. Heinz Sieloff (Waldbröl) 3.017

24. F. Noack (Waldbröl) 2.803


25. R. Kalousdian (Brasilien) 2.758

26. Alexandra Klein (Wiehl) 2.655

27. J. Opladen (Laer) 2.414

28. P. Krafczyk (Krailling) 2.343

29. E. Abel (München) 2.317

30. J. Klaehn (Würzburg) 2.227

31. M. Wulff (Warstein) 2.148

32. A, Nies (Leverkusen) 2.080

33. M. Fridrici (Marburg) 2.023

34. Horst Wiemers (Wiehl) 1.997

35. W. Hultsch (Solms) 1.691

36. J. Theis (Wetzlar) 1.689

37. S. Wittich (Frankfurt) 1.171

38. Forstenhauslr (Schussenr.) 803

[Der Startplatz in Oberwiehl: Von hier starteten die Fiesta-Ballone mit Gästen und Presse, während man hinten schon die ersten Wettbewerber herannahen sieht]



Pieper erreichte bei den einzelnen Aufgaben die Einzelplätze 8, 24, 13, 9, 9 und 20, Genz die 9, 2, 20, 16, 10 und 33, Hillnhütter kam auf 15, 16, 12, 25, 16 und 19. Nachdem Wettkampfleiter Mathijs de Bruijn am ersten Tag zwar noch ein Außenbriefing vornahm, aber letztlich wegen des widrigen Wetters nicht starten ließ, und auch wegen andauernden Regens am Abend des Donnerstags keine Fahrten möglich waren, zeigte sich das oberbergische Wetter gestern von seiner schönsten Seite.

[Mit dem Brenner - hier im Hans-Ballon von Pilot Markus Strauf - wird die Luft erhitzt, die den Ballon aufsteigen lässt]



Zur Morgenfahrt stellte de Bruijn eine Vierfach-Aufgabe, die 38 Piloten mussten ein "Selbstgewähltes Ziel", ein "Fly in", ein "Fly on" und einen "Winkel" lösen. Bei der Aufgabe Selbstgewähltes Ziel muss der Pilot vor dem Start seinen Zielpunkt bestimmen und darf diesen während der Fahrt nicht mehr ändern - besonders schwierig, weil die anderen Ballone nicht der Orientierung dienen können, ihre Ziele sind dem Piloten ja unbekannt.



Beim Fly in müssen alle Piloten von selbstgewählten Startplätzen aus ein vorgegebenes Ziel möglichst genau anfahren und ein Fähnchen mit Markierung ins Zielkreuz werfen - beim folgenden Fly on gibt der Pilot das nächste Ziel beim Werfen des Markers bekannt. Beim Ellbogen oder Winkel müssen die Piloten eine möglichst starke oder vorgegebene Kursänderung vollführen. Dazu muss der Pilot die verschiedenen Windrichtungen in verschiedenen Lufthöhen nutzen: Erfahrung, Intuition und etwas Glück sind hierfür entscheidend. Am Donnerstag Morgen hatte Wettkampfleiter de Bruijn 20 Grad angegeben.

[Drei Ballone über Wiehl]



Gestern Abend herrschte ebenfalls noch Traumwetter, de Bruijn gab ein Fly In zum Startplatz in Oberwiehl vor, wo das Zielkreuz war, und ein weiteres Vorgegebenes Ziel. Wegen wechselnder Windrichtungen durften die Teilnehmer aber zwei Starts nutzen, wovon einige auch Gebrauch machten.



Am gestrigen Abend durften auch erstmals die Fiesta-Ballone starten, die Gäste und Presse mitnehmen - am Morgen war das Wetter dafür noch etwas zu schwierig, erklärte Pressesprecherin Heinz. Diese Gelegenheit ließ sich auch Oberberg-Aktuell nicht entgehen, um einige Luftbilder von dem eindrucksvollen Panorama mit rund 50 Ballonen zu erhalten. Toll sah es aus, zehn Fiesta-Ballone starteten in Oberwiehl und 38 Teilnehmer der Deutschen Meisterschaft mussten genau diesen Startplatz beim Fly in anfahren.

[Ein toller Blick von rund 300 Metern über Dieringhausen auf Gummersbach; deutlich zu sehen der "Steinmüller"-Schornstein und das Kreishaus (l.) und ganz rechts das Kreiskrankenhaus]



Heute Morgen gab es wieder eine Vierfach-Aufgabe von der Wettkampfleitung: Eine "Minimum Distance mit Zeitvorgabe", zwei Fly ons und ein Winkel waren zu bewältigen, die Piloten und ihre Crews voll ausgelastet. Keiner war hinterher richtig zufrieden, "aber nach einer langen Fahrt von teilweise über zwei Stunden liegen bei den meisten die Nerven etwas blank und die Auswertung zeigt oft ein objektiveres Bild", erklärte Fischer. Am Abend galt es dann erneut, eine Zweifach-Aufgabe zu bewältigen - die Ergebnisse liegen noch nicht vor.



Pressesprecherin Heinz fürchtet aber, "dass dies die letzte Wettkampffahrt war, denn für morgen sind die Vorhersagen ganz schlecht". Aber immerhin sind nun genügend Voraussetzungen erfüllt, damit die Veranstaltung auch als Deutsche Meisterschaft gewertet werden kann, dafür sind mindestens zwei Fahrten mit je fünf Aufgaben nötig.

[Der Schatten unseres Hans-Ballons auf den für Oberberg so typischen Wäldern]



Eine fantastische Fahrt erlebten auch wir mit dem Hans Ballon Team Nümbrecht. Markus Gladys und Esther Brunsbach bilden die Crew, Pilot ist Markus Strauf, alle aus Waldbröl. Neben Pilot Markus (Ballonfahrer - und auch ihre Gäste - duzen sich) und dem Autor das Ehepaar Eberhard und Catherine (Wiechmann aus Neunkirchen-Seelscheid an Bord.



Nach dem Start in Oberwiehl schweben wir über Wiehl, Bomig und Dieringhausen, genießen die tollen Bilder mit rund 50 Ballonen hinter uns in der Luft.







[Nach der Landung wird Eberhard getauft und in den Adelsstand der Ballonfahrer erhoben]



Bei der Landung auf einer Wiese hinter Wallefeld kommen drei Kinder aus dem Dorf angerannt und helfen beim Einpacken des Ballons. Sie erleben sogleich die Ballonfahrer-Taufe von Eberhard, der zum ersten Mal eine Fahrt mitgemacht hat und völlig begeistert ist über dieses ruhige Schweben. Markus erläutert die Geschichte des Ballonfahrens und tauft "Herzog Eberhard" mit Gras (für die Erde, auf die man immer zurück muss), Feuer und Sekt und überreicht ihm zu guter Letzt eine schöne Urkunde mit dem adligen und langen Namen, den jeder Ballonfahrer eben bei seiner ersten Fahrt bekommt. Den muss er immer aufsagen können, sonst muss er eine Runde ausgeben - genauso, wenn er Fliegen statt Fahren sagt.



Bis zum nächsten Mal, Glück ab und gut Land!

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