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36:26-Sieg gegen Absteiger Schwerin: Auch VfL-Handballer feiern Gummersbacher Schützenfest

pl; 7. Jun 2005, 00:00 Uhr
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36:26-Sieg gegen Absteiger Schwerin: Auch VfL-Handballer feiern Gummersbacher Schützenfest

pl; 7. Jun 2005, 00:00 Uhr
(pl/22.5.2005-17:55) Von Peter Lenz
Gummersbach – Am Nachmittag feierten auch die VfL-Handballer Gummersbacher Schützenfest. Im letzten Saison-Heimspiel gegen den Absteiger aus Schwerin siegte die Mannschaft von Trainer Lajos Mocsai klar mit 36:26.
[Bilder: Michael Kleinjung --- Publikumsliebling Jörn "Kuno" Ilper bei seiner letzten Flugeinlage im Gummersbacher Dress.]

Durch den Kantersieg sichern die Gummersbacher einen Spieltag vor Saisonschluss zwar den fünften Tabellenplatz, aber aufgrund des gleichzeitigen Erfolges von Lemgo in Minden (30:29) ist der Zug in Richtung viertem Rang endgültig abgefahren.

[Torgefährlichster VfL-Akteur war heute einmal mehr Daniel Narcisse, der auch in der Deckung als "Indianer" eine gute Figur abgab.]

In Sachen Meisterfrage ist derweil noch nichts entschieden. Primus Kiel (32:25 gegen Essen) hat zwei Punkte Vorsprung auf Verfolger Flensburg (31:26 gegen Düsseldorf). Beim Finale am kommenden Sonntag gastieren die Kieler beim Aufsteiger in Düsseldorf, während Flensburg in Lemgo auflaufen muss. Gefallen sind die Würfel bezüglich des Abstiegs. So müssen Schwerin und Pfullingen den schweren Gang in die Zweite Liga antreten, Minden geht in die Relegation.

VfL Gummersbach – SV Post Schwerin 36:26 (17:14).

Einen gebührenden Saisonabschied boten die knapp 1.900 Fans in der Eugen-Hass-Halle ihrem VfL, der es aber zunächst nicht wirklich verstand, seinerseits mit gutem Handball die Zuschauer zu belohnen. So „glänzten“ vor allem in der Anfangsphase beide Teams mit vielen technischen und individuellen Fehlern. Die Gummersbacher um Spielmacher Frank von Behren kamen mit der offensiven Deckung der Gäste überhaupt nicht klar. Der Absteiger indes nutzte die Nachlässigkeiten der zu respektvoll auftretenden Gummersbacher, um mit 4:2 vorzulegen.



[Die VfL-Verantwortlichen verabschiedeten heute vor der Partie das Quartett Ivan Lapcevic, Dirk Schumacher, Henning Wiechers und Jörn Ilper (oben). "Nick" Yoon war mit neun Treffern gegen Schwerin erfolgreichster Werfer (links).]

Nachdem der VfL zwischenzeitlich besser ins Spiel kam und mit 6:5 vorlegen konnte, waren in der Folgezeit zunächst wieder die Mannen von SV-Trainer Peter Pysall am Drücker. Insbesondere Stephan Just bekam die VfL-Deckung nicht in den Griff. Erst als VfL-Coach Mocsai nach 16 Minuten den Spielmacher von Daniel Narcisse an die kurze Leine nehmen ließ, kam der Post-Zug ins stocken. Einen 7:10-Rücktstand (15.) wandelten die Hausherren in eine 12:10-Führung um. Zur Pause betrug der Vorsprung bereits drei Tore.

Nach dem Seitenwechsel waren es dreimal „Nick“ Yoon, Alexander Mierzwa und Daniel Narcisse, die endlich die Gummersbacher Weichen auf Sieg stellten – 22:15 nach 36 Minuten. Maßgeblichen Anteil hieran hatten aber nicht etwa nur die VfL-Angreifer, vielmehr war es Steinar Ege zwischen den Pfosten, der endlich die Bälle zu packen bekam und sich in der Folgezeit zu dem gewohnt starken Rückhalt mauserte. Beim 28:20 Mitte des zweiten Durchgangs war eine Vorentscheidung gefallen, beim 31:23 neun Minuten vor Schluss die Katze im Sack.



[Mark Dragunski entschied diesmal das interne Kreisläufer-Duell gegen Ian Marko Fog für sich (oben links). Nach einer Standpauke von Trainer Lajos Mocsai (oben rechts) zur Pause in der Kabine kamen die Gummersbacher um Linksaußen Alexander Mierzwa (rechts) nach dem Seitenwechsel besser in Fahrt.]

Trotz der letztendlich klaren Angelegenheit mutierte die Eugen-Haas-Halle in den letzten zehn Minuten zu einem wahren Hexenkessel. Der Grund: die VfL-Verantwortlichen gaben den scheidenden Gummersbachern Dirk Schumacher, Henning Wiechers, Ivan Lapcevic und Jörn „Kuno“ Ilper nochmals die Gelegenheit, sich auf dem Parkett zu verabschieden. Und vor allem Dirk Schumacher sowie „Kuno“ Ilper dankten es mit fünf blitzsauberen Treffern. Standing Ovations, als Ilper mit der Schlusssirene das 36:26 markierte.

Trainerstimmen:

Peter Pysalll (Schwerin): „Wir haben das Spiel bis zur 20. Minute offen gehalten. In der Folgezeit konnten wir dem hohen Tempo des VfL nicht mehr folgen. Der Sieg für Gummersbach ist zwar ein paar Tore zu hoch ausgefallen, geht aber vollkommen in Ordnung.“

Lajos Macsai (Gummersbach): „Schon unter der Woche habe ich gemerkt, dass die Mannschaft Respekt vor dem Gegner hatte, welches auch auf die Hinspielniederlage zurückzuführen ist. Wir haben uns dann auch sehr schwer mit der offensiven Deckung getan, auch Frank von Behren hatte als Spielmacher Probleme mit dieser Abwehrformation. Unserer Deckung fehlte zunächst die nötige Präzision, aber im Laufe der Partie haben die Spieler dann doch die Freude am Spiel gefunden. Nicht zuletzt aufgrund der konditionellen Überlegenheit haben wir den Sieg heraus gespielt.“

[Steigerte sich im Verlauf der Partie und hatte am Ende mit 13 Paraden nicht unerheblichen Anteil am Gummersbacher Kantersieg: VfL-Keeper Steinar Ege.]

VfL Gummersbach:

Steinar Ege (1.-40., 13 Paraden)
Henning Wiechers (41.-60., 4 Paraden)

Jörn Ilper (3)
Mark Dragunski (3)
Kyung-Shin Yoon (9/3)
Frank von Behren (4)
Francois-Xavier Houlet (n. e.)
Ivan Lapcevic (3)
Daniel Narcisse (5)
Alexander Mierzwa (3)
Ian Marco Fog
Cédric Burdet (4)
Michael Spatz
Dirk Schumacher (2)

SV Post Schwerin:

Marco Stange (1.-60., 13 Paraden)
Dragan Jerkovig (n. e.)
Carsten Kommoß (3)

Aurel Witt
Stephan Riediger (2)
Fabian Christ (2)
Manuel Erora (?)
Robert Framm
Ronald Bahr (4)
Sergej Kudrjawzew (3)
Alexander Ladig (3)
Matthias Schwarzer
Stephan Just (9/2)

Zuschauer: 1.821

Schiedsrichter: Christopher Biaesch und Frank Sattler (Frankfurt/Main, Oberursel)

Siebenmeter: 3:2 / 3:2

Zeitstrafen: 10:8 (Dragunski, von Behren, Lapcevic, zweimal Burdet – Witt, Christ, Framm, Ladig

Beste Spieler: Steiner Ege, Daniel Narcisse – Marco Stange, Stephan Just

Spielfilm: 1:0 (1.), 2:4 (5.), 6:5 (10.), 7:10 (15.), 12:10 (22.), 15:13 (28.), 17:14 (Halbzeit), 18:15 (32.), 22:15 (36.), 24:16 (40.), 28:20 (46.), 31:22 (51.), 33:26 (58.), 36:26 (Endstand).

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