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Bismarckturm nach umfangreichen Sanierungen wieder begehbar

mho; 7. May 2005, 00:00 Uhr
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Bismarckturm nach umfangreichen Sanierungen wieder begehbar

mho; 7. May 2005, 00:00 Uhr
(mho/22.4.2005-18:10) Wiehl - Das Wiehler Wahrzeichen, der 96 Jahre alte Bismarckturm wurde für gut 42.000 € grundsaniert und ist jetzt wieder geöffnet.
[Bilder: Martina Hoffmann --- Im Rahmen einer Feierstunde wurde gestern Abend der Wiehler Bismarckturm nach einer Grundsanierung wieder eröffnet.]

"Viele ehrenamtliche Hilfe und Spenden waren nötig, um das Denkmal für Wiehl und die Bevölkerung wieder herzurichten", dankte der Vorsitzende des Heimatvereins Emil Frank den Gästen bei der gestrigen Feierstunde. "Menschen setzten dem Reichskanzler Otto von Bismarck überall im Land Denkmäler, um an die Zusammenführung und Befriedung des Deutschen Reiches zu würdigen", rief Bürgermeister Werner Becker-Blonigen noch einmal die eigentliche Intention des Bauwerkes in Erinnerung. Bis heute sind die Plätze um die Bismarcktürme wie in Wiehl Versammlungsorte - Treffpunkte, an denen kommuniziert und gefeiert wird.

[Emil Funk, Vorsitzender des Heimat- und Verschönerungsvereins, freute sich, viele Gäste zur Wiedereinweihung des Wiehler Türmchens begrüßen zu können.]

28.700 € spendete alleine die Sparkassen-Stiftung Wiehl für die Restaurierung des Bismarckturms auf dem Hügel des Homburger Ländchens. "Wir als Sparkasse sind der Region im besonderen Maße verbunden und unterstützen gerne die ehrenamtliche Arbeit der Heimatvereine, die so wichtig für Land und Leute ist“, so Sparkassenchef Manfred Bösinghaus.

Bei den letzten Renovierungen wurde die gesamte Treppenanlage erneuert. Die ursprüngliche Holztreppe war schon vor Jahrzehnten durch eine Stahlbetonkonstruktion, die in die Turmwände eingelassen war, ersetzt - aber auch hier nagte der Zahn der Zeit. Architekt Wolf Dieter Klein konstruierte nun eine selbstragende Wendeltreppe.

[Bürgermeister Werner Becker-Blonigen, der Vorsitzende des Heimatvereins Emil Funk und der Chef der Sparkasse der Homburgischen Gemeinden, Manfred Bösinghaus.]

Das erste Heimatfest in Wiehl - mit begehbaren Aussichtsturm seit fünf Jahren - wird in diesem Jahr am zweiten Wochenende im Juli gefeiert. Musik, Tanz und Geselligkeit wird hoffentlich viele Wiehler und interessierte Gäste auf die Höhen locken.

Der Bismarckturm in Wiehl

Der Bau dieses Bismarckturmes wurde vom Verschönerungsverein in Wiehl im Sommer 1907 angeregt. Nach Spendensammlungen durch das neugegründete Bau-Komitee unter Vorsitz des Kaufmanns Eugen Rothstein (gleichzeitig Vorsitzender des Verschönerungsvereins) in der Wiehler Bevölkerung konnte der Bau am 27. Oktober 1908 beginnen. Entworfen wurde der Turm vom Architekten Otto Bubenzer aus Rebbelroth. Die Bauarbeiten wurden von den Moniermeistern Wilhelm Dabringhausen und Becker ausgeführt. Als Baumaterial wurden Grauwacke verwendet, die von der Bergisch-Märkischen Steinindustrie in Köln kostenlos zur Verfügung gestellt wurde.

Der Aussichtsturm hat einen regelmäßigen sechseckigen Grundriss und war ursprünglich 15,6 Meter hoch. Im Schlussstein des Turmes, direkt über der Eingangstür, wurde ein Bismarck-Wappen, gefertigt von der Firma Karl Breitenbach aus Elberfeld, angebracht. Eine Eichenholz-Wendeltreppe führte zur Aussichtsplattform (wurde 1949 durch Betontreppe ersetzt). Auf dieser Plattform war eine schmiedeeiserne Feuerpfanne mit einem Durchmesser von 1,80 Meter angebracht, die ausschließlich mit Holz befeuert wurde.

Die ersten Sanierungsmaßnahmen wurden bereits 1947 vorgenommen.
In den Jahren 1975/76 wurde der Turm im Rahmen von Sanierungsmaßnahmen (Wiehler Heimatverein) durch Aufmauerung einer zwölfeckigen Aussichtsplattform mit Geländer auf 16,8 Meter erhöht. Das Treppengeländer wurde erneuert und die Feuerschale entfernt. Vom ursprünglichen Aussichtsgeschoss ist nun über eine Stahltreppe mit 15 Stufen die obere Aussichtsplattform erreichbar.

Der Turm wurde am 10. April 1976 wiedereröffnet. Seit 1932 (außer im Jahr 2001) fand jährlich das Wiehler Heimatfest auf dem 4.500 Quadratmeter großen Gelände um den Turm statt. Im Mai 2002 wurde die Außenfassade des Turmes durch Unterstützung des Dachdeckermeisters Hans Dabringhausen (Enkel des Turmerbauers Wilhelm Dabringhausen) erneuert. Weiterhin wurde eine neue massive Metalltür eingebaut.







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