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Brand in ehemaliger Weberei: Kinder hatten gezündelt

lo; 13. Apr 2005, 00:00 Uhr
Oberberg Aktuell
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Brand in ehemaliger Weberei: Kinder hatten gezündelt

lo; 13. Apr 2005, 00:00 Uhr
(lo/26.3.2005- AKTUALISIERT: 30.3.2005) Marienheide – Freitagabend wurde die Holzbaracke der ehemaligen Weberei Engels in Oberwette bei einem Brand vollständig zerstört – Gruppe von Kinder für den Brand verantwortlich.
[Bilder: Björn Loos, JD, adi --- Die Holzbaracke in Oberwette brannte bis auf die Grundmauern nieder.]

Lichterloh brannte das 1943 erbaute Gebäude, in dem bis vor wenigen Jahren Gudrun Engels eine Weberei betrieb. Ein Nachbar hatte gegen 20:45 Uhr bemerkt, wie die 1943 im gleichen Stil wie die in der Nähe liegenden Häuser der Psychiatrischen Klinik erbaute Holzbaracke in Flammen stand. Das Haus befindet sich in einem kleinen Buchen-Waldstück und war seit mehreren Jahren unbewohnt.

Die Feuerwehr Marienheide hatte den Vollbrand circa 45 Minuten später zwar unter Kontrolle, es konnte aber nicht verhindert werden, dass das Haus bis auf die Grundmauern nieder brannte. Auch einige der rund 100 Jahre alten Buchen wurde in Mitleidenschaft gezogen. Probleme bei den Löscharbeiten bereitete das schwer zugängliche Gelände, zudem musste das Wasser den Berg hinaufgepumpt werden.

In dem alten Haus standen noch mehrere mechanische Webstühle. Engels hatte den Betrieb jahrelang geleitet, war im Alter aber dann noch Berlin gezogen, weswegen das Gebäude seit Mitte der neunziger Jahre leer stand. Ihr Sohn ist Eigentümer des Geländes.

Die Kriminalpolizei ermittelte inzwischen, dass eine Gruppe von Kindern aus der Nachbarschaft für das Feuer verantwortlich sind. Sie hatten in dem Haus gezündelt und es nach erfolglosen Löschversuchen verlassen.

Anwohner hatten Brandstiftung vermutet - allerdings aus einem anderem Grund: Das Waldstück in Oberwette gilt als begehrtes Bauland, schon seit Jahren will es der Eigentümer offenbar verkaufen. Zwischenzeitlich lagen Pläne vor, dass dort ein Terrassenhaus und zwei Doppelhäuser gebaut werden.

Dagegen wehrten sich die Nachbarn. „Wir wollen, dass dieses schöne Buchenwäldchen als Teil des dörflichen Charakters hier in Oberwette erhalten bleibt“, erklärte Anwohnerin Monika Greczka-Röhrig, die befürchtet, dass die Bauarbeiten nun forciert werden könnten, „die letzte Auskunft von der Verwaltung war, dass einer Bebauung nichts mehr im Wege stünde, da der Eigentümer sämtliche Anliegergebühren beglichen hat.“

Neun im Buchenweg wohnende Parteien liegen übrigens mit der Gemeinde wegen den länger zurückliegendenden und kürzlich erhobenen Anliegergebühren im Rechtsstreit.



















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