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Mit Leib und Seele Bläser: Kantor Kotthaus neuer Kreisdirigent der Posaunenvereinigung

mho; 19. Mar 2005, 06:22 Uhr
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Mit Leib und Seele Bläser: Kantor Kotthaus neuer Kreisdirigent der Posaunenvereinigung

mho; 19. Mar 2005, 06:22 Uhr
(mho/4.3.2005-14:55) Oberberg - Der Waldbröler Kantor Martin Kotthaus ist neuer Kreisdirigent der Oberbergischen Posaunenvereinigung.
[Bilder: Martina Hoffmann --- Beate Witte, Schriftführerin des Posaunenvereins, Martin Kotthaus, neuer Kreisdirigent, Superintendent Jürgen Knabe und Kassenwart Karl Heinz Fuchs sehen froh in die Zukunft: 480 Posaunisten in 28 oberbergischen Chorgemeinschaften haben einen neuen Dirigenten.]

Superintendent Jürgen Knabe stellte heute beim Kirchenkreis an der Agger
den neuen Kreisdirigenten vor. Nach dem Horst-Wilhelm Seinsche, der seit 20 Jahren die Vereinigung erfolgreich geleitet hatte, am 5. Februar im Alter von 61 Jahren unerwartet an Herzversagen starb, war die Stelle vakant.

"Horst-Wilhelm Seinsche hat für die Posaunisten im Bergischen mit Hingabe gearbeitet“, würdigte Knabe den Verstorbenen. Rund 130 Bläser haben ihm auf der Trauerfeier in Nümbrecht Winterborn ein ehrenhaftes Geleit gegeben. Seinsche wollte aber ohnedies noch in diesem Jahr sein Amt abgeben, um sich intensiver um sein eigenes Posaunenspiel zu kümmern. "So hatten wir im Vorfeld mit ihm gemeinsam schon das Feld gesichtet und mit Martin Kotthaus gesprochen“, erläuterte Knabe. Im Sinne von Seinsche und mit dem einstimmigen Votum der Oberbergischen Chorleiter habe man Kotthaus nun zum Kreisdirigenten gewählt.

[Mit Leib und Seele Bläser: Der Waldbröler Kantor Martin Kotthaus ist neuer Kreisdirigent der Oberbergischen Posaunenvereinigung.]

Der 49 Jährige Kantor von Waldbröl scheint auch prädestiniert für das Amt. Mit 13 Jahren begann er das Posaune spielen und seitdem begleitet und lenkt das Instrument sein Leben. "Meinen Zivildienst habe ich in Bielefeld beim Posaunenwerk absolviert", berichtet der gebürtige Kölner. "Bei der Arbeit mit den jungen Musikern wurde mir klar: Ich möchte Kirchenmusik studieren." Es folgte ein Studium an der Musikhochschule Köln, wo er Orgel, Klavier, Gesang und auch ein Semester Posaune studierte.

Bei seiner Anstellung als Kantor in Waldbröl hatte Kotthaus eine Bitte: "Ich wollte unbedingt, das die Kirche einen Posaunenchor bekommt." Der Bitte wurde entsprochen und so hat auch die Waldbröler Gemeinde seit 26 Jahren ihren Bläserchor. Neben seiner Tätigkeit in Waldbröl, war Kotthaus lange Leiter des Kleinen Posaunenchores, ist Mitglied im Landes Posaunenrat und in der Prüfungskommission der evangelischen Kirche im Rheinland für die angehenden Posaunenchorleiter.

Komponiert hat Kotthaus, wie sollte es anders sein, Stücke für Posaune, die man im Rheinischen Bläserheft und dem Evangelischen Gesangsbuch findet. Die 28 Chöre im Oberbergischen mit ihren gut 480 Aktiven Mitgliedern haben also wieder einen versierten Posaunenliebhaber an ihrer Spitze. Neben dem Jungbläsertag am 18. Juni in Waldbröl, ist das alljährliche Kreisposaunenfest ein Aufgabenschwerpunkt des Kreisdirigenten. "Zum 85. Mal wird dieser Höhepunkt des `Posaunenjahres´ nun am 3. Juli in Gummersbach stattfinden", macht Superintendent Knabe jetzt schon Werbung für das Klangereignis.

Die Vorbereitung und die Notenauswahl traf noch Horst-Wilhelm Seinsche. "Wo genau die Veranstaltung stattfinden wird, steht noch nicht ganz fest, aber es sind tolle Ideen dabei", versprach sein Nachfolger im Amt Martin Kotthaus. Das Erbe des Johannes Kuhlo, der im 19. Jahrhundert die Gründung von Posaunenchöre forcierte und von Bethel übers Siegerland, Hundsrück und das Bergische verbreitete, will Kotthaus bewahren. "Wo immer man ist kann man die Posaune spielen, sie brauchen keinen Strom nicht sonderlich viel Platz nur ein paar musikalische Leute die dann kräftig Blasen", erklärt Kotthaus seine Leidenschaft für die Posaune.

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