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D-Wars: „Echtzeit-Strategiespiel mit Langzeit-Spaßfaktor“

Red; 5. Aug 2004, 10:26 Uhr
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D-Wars: „Echtzeit-Strategiespiel mit Langzeit-Spaßfaktor“

Red; 5. Aug 2004, 10:26 Uhr
(Red.) Oberberg – Mit dem Online-Browser-Spiel D-Wars hat der Internetprovider Oberberg Online eine unerwartete Erfolgsgeschichte geschrieben – über 20.000 User tummeln sich auf einem virtuellen Planeten.
Das kostenlose „Echtzeit-Strategiespiel mit Langzeit-Spaßfaktor“ (Oberberg Online-Geschäftsführer Frank Sczepurek) ist einfach und anspruchsvoll zugleich: Jeder Mitspieler hat auf einem virtuellen Planet-Quadranten seine eigene „Base“, auf der er versucht, mittels Rohstoffen möglichst leistungsfähige Droiden-Armeen heranzuziehen. Mit diesen Droiden können andere „Bases“ überfallen werden, um sich die dortigen Rohstoffvorkommen zu sichern und seinen eigenen Stützpunkt zu stärken.

Obwohl der Kampf der Hauptbestandteil des Spiels ist, beschränkt es sich nicht allein auf die kriegerische Handlung. Mindestens genauso wichtig ist es, freundschaftliche Beziehungen mit anderen Teilnehmern aufzubauen und Handel zu treiben. Rund die Hälfte aller Spieler hat sich zu diesem Zweck auch zu Clans zusammengeschlossen, während sich die anderen auf eigene Faust durchschlagen.

Den Teilnehmern bleiben vielfältige strategische Möglichkeiten, um ihre Machtposition in ihrem Quadranten zu verbessern. „Dazu gehört ein riesiger Aufwand an Kommunikation und Organisation“, erklärt D-Wars-Administrator Matthias Jambor.

Mitglieder eines Clans können sich bei einem gemeinsam initiierten Angriff über den Internet Relay Chat (IRC) über die richtige Taktik austauschen. Oft wird sogar im Vorfeld überprüft, um welche Uhrzeit der Betroffene nicht die Möglichkeit hat, am Spiel teilzunehmen, um es so einfacher bei einer Invasion zu haben.

„Für einige Mitspieler ist D-Wars zum Lebensinhalt geworden“, meint Benjamin Braun, der zusammen mit Danny Affeldt für die Programmierung des inzwischen sogar preisgekrönten Spiels verantwortlich ist. Es gehe sogar soweit, dass private Fehden ins Spiel übertragen und in einem gegenseitigen Angriff enden. Doch das sind nur Ausnahmen. Immer wieder sind die Macher erstaunt über die Kreativität der im Durchschnitt 21 Jahre alten Community-Mitglieder.

So besteht die Möglichkeit, einen Gegner auszuspionieren oder Sabotage-Akte durchzuführen. Für Zeiten, in denen ein Mitspieler nicht auf das Spiel zurückgreifen kann, lassen sich so genannte „Sitter“ engagieren, die auf die „Base“ des Abwesenden aufpassen. Einzelne Clans haben ihre eigenen Kriegs- oder Wirtschaftsminister, die „Imperiale Zeitung“ hält alle Parteien über die neuesten Entwicklung auf dem Laufenden.


Der Enthusiasmus der Teilnehmer lässt natürlich die Ansprüche steigen. Und die wollen von den D-Wars-Machern erst einmal erfüllt werden. Fünf Oberberg Online-Mitarbeiter sind inzwischen für den technischen Support zuständig. Sie bieten den Spielern Hilfestellungen an, es existiert sogar eine Telefonhotline. Sechs Server sind inzwischen nötig, um den Datenverkehr aufrechtzuerhalten. Kein Wunder bei 120 Millionen Seitenabrufen monatlich.

Auch Neuerungen tüfteln die Programmier-Fachleute aus. Die letzte Innovation sind „Aliens“, computergesteuerte Angreifer, die von außen in den Quadranten eindringen. Ziemlich gefährliche Gesellen. Wenn man allerdings einen dieser Burschen gefangen nehmen kann, hat man eine sehr wirkungsvollste Waffe in seinen Händen.

Seitdem Oberberg Online die Rechte zum Spiel im November 2002 übernahm, haben sich die Admins ständig neue Droiden-Typen ausgedacht. Inzwischen gibt es derer 19, die nicht nur rein kriegerischen Zwecken dienen, sondern auch für den Rohstoff-Transport oder die Spionage verantwortlich sind.

Solche Neuerungen erfolgen immer in enger Zusammenarbeit mit den Nutzern. Als Schaltstelle zwischen den Administratoren und dem Spielleiter dienen die „Illuminaten“. 15-20 erfahrene Spieler, die ehrenamtlich tätig sind und ebenfalls immer bei Problemen für die User parat stehen.


„Zu Beginn hätten wir nicht gedacht, dass das Spiel so populär wird. Da hatten wird gerade einmal 3.500 User. Aktuell gehört es zu den 20 beliebtesten Internet-Browserspielen“, sagt Sczepurek. Das Gummersbacher Unternehmen will das Spiel in naher Zukunft auf dem internationalen Markt positionieren. An einer englischsprachigen Version wird gearbeitet, die Fühler sollen damit vornehmlich in den ostasiatischen Raum ausgestreckt werden. Zur Zeit kommen 89 Prozent der Benutzer aus Deutschland, die restlichen aus der Schweiz und Österreich.

Vor einigen Wochen begegneten sich diese Menschen, die in der virtuellen D-Wars-Welt teilweise verbitterte Feinde sind, zum ersten Mal auf einem „Gathering“ (engl. für Versammlung) der Community. Ansonsten kennt man sich nur von fiktiven Kriegsmissionen, Kontakt hatte man bis dato lediglich über IRC oder das spieleigene Forum. Über 500 D-Wars-Jünger fanden den Weg nach Gummersbach – und es soll alles friedlich geblieben sein.

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