Die Aula des Bielsteiner Schulzentrums war festlich geschmückt, und in der Tat gab es einiges zu feiern. So konnte Horst Rau, stellvertretender Leiter der Feuerwehr Wiehl, schon vor den Begrüßungsworten des Bürgermeisters Werner Becker-Blonigen verkünden, dass der Etat für die Feuerwehr im Haushalt der Stadt Wiehl "in gleicher Höhe wie in den Vorjahren angesetzt wurde."

Weniger Erfreuliches musste er aus dem Personalwesen berichten: So unterstrich Rau, dass die herausragende Arbeit der Jugendfeuerwehr auf Dauer kaum die dünne Personladecke der Freiwilligen Feuerwehr kompensieren könne. Gleichzeitig sei jedoch ein Rückgang in der Bereitschaft der Bürger festzustellen, sich in der Wehr zu engagieren.

Einer Lücke, die bereits im Bereich der Tagesverfügbarkeit klafft, wurde durch eine veränderte "Alarm- und Ausrückordnung" Rechnung getragen, so dass nun tagsüber bei "bestimmten Einsatzstichworten zugweise alarmiert wird", die Sirene wieder in den Einsatz kommt und Mitarbeiter anderer Bereiche innerhalb der Stadtgrenzen mit alarmiert werden, "um die zuständige Einheit zu unterstützen." Wie bedrohlich Rau die Situation einschätze, zeige sich darin, dass er den Unternehmen und der Stadt in seinem Beitrag vorschlug, bei Stellenausschreibungen Feuerwehrmitglieder zu bevorzugen.

In seinem Bericht ging er auch auf die geschätzte Schadenssumme von 907.000 € ein, die bei den Einsätzen entstanden sei. Auch fügte Rau hinzu, dass es allerdings "weitaus interessanter wäre", den Geldwert der "verhinderten Schäden" zu betrachten. Insgesamt habe die Feuerwehr Wiehl 46.206 Dienststunden geleistet, was bei einem Acht-Stundentag 19 Arbeitstage entspräche, wie Rau hervorhob.

Voller Lob war auch der Kreisbrandmeister Uwe Lomberg, der den Wiehlern attestierte, "Standarts und Strukturen geschaffen zu haben."

[Bilder: privat --- Bürgermeister Werner Becker-Blonigen (ganz links) und die Geehrten.]

Becker-Blonigen ging aber auch auf die Rolle der Feuerwehr und deren Finanzierung ein. Er betonte für Wiehl die Notwendigkeit, sich im Standortwettbewerb zu behaupten, da der "Erhalt von Betrieben Vorraussetzung für das Ehrenamt sei."

Im Rahmen der Jahresdienstbesprechung wurde Rolf-Dieter Standtke aus Bielstein-Weiershagen zum Stadtbrandinspektor befördert. Ralf Wacker wurde zum Löschgruppenführer der Löschgruppe Marienhagen und Stefan zum Löschgruppenführer der Löschgruppe Drabenderhöhe ernannt. Nachfolger von Alfred Stockhausen als Stadtjugendfeuerwehrwart wurde Ronnie Müller. Neue stellvertretende Stadtjugendfeuerwehrwartin ist nun Ester Kosbach aus Oberwiehl, zum Stellvertreter wurde Sebastian Schmidt aus Weiershagen ernannt.

[Bürgermeister Werner Becker-Blonigen, Hauptbrandmeister Horst Schmidt und Alfred Stockhausen (v.l.).]

Es folgten die Berichte aus den verschiedenen Zügen und Facheinheiten der Feuerwehr. In seinem Rückblick auf das vergangene Jahr in der Jugendfeuerwehr kündigte dann Unterbrandmeister Alfred Stockhausen, Einheitsführer der Jugendfeuerwehr, seinen Rückzug aus dieser Position an, in der er 27 Jahre tätig war.

Entsprechend ging Bürgermeister Becker-Blonigen in seiner Ansprache und der folgenden Ehrung von Stockhausen und Hauptbrandmeister Horst Schmidt auf die Notwendigkeit des Ehrenamts ein und wie wichtig es sei, konkret auf zwei so aktive und engagierte Männer verweisen zu können, die etwas besonders geleistet haben.

Stockhausen war im Löschzug Bomig-Morkepütz tätig und wurde nach über 36 Jahre aktiver Arbeit aus gesundheitlichen Gründen in die Ehrenabteilung übernommen. Zudem hat er sich als Jugendwart sehr engagiert um den Nachwuchs der Freiwilligen Feuerwehr gekümmert. Ihm wurde als Anerkennung seiner Verdienste und im Hinblick auf seine gesundheitliche Verfassung von der Stadt ein einwöchiger Erholungsurlaub an der Mosel geschenkt, ein Novum für Wiehl.

Ebenfalls geehrt wurde Horst Schmidt. Er war vor seinem Ausscheiden aus dem aktiven Dienst vor zehn Jahren stellvertretender Stadtbrandmeister und hat sich zudem der sozialen Belange innerhalb der Feuerwehr angenommen. Nach seiner Pensionierung hatte sein Engagement nicht nachgelassen. Weiterhin kümmerte er sich sowohl um den Brandschutz, als auch um Soziales, nicht nur alleine um die Ehrenabteilung, sondern darüber hinaus auch um die ehemaligen Führungskräfte der Freiwilligen Feuerwehr Oberbergs. Auch diese Arbeit wurde im Zuge der Sitzung anerkannt und geehrt.

Für 25 Jahre aktiven Feuerwehrdienst wurde Unterbrandmeister Michael Kesseler aus Drabenderhöhe geehrt. Auf 35 Jahre Dienstzeit konnte Hauptfeuerwehrmann zurückblicken und ebenfalls Hauptfeuerwehrmann Egon Lefherz. Für 40 Jahre aktive Dienstzeit wurde Oberfeuerwehrmann Klaus Hamburger geehrt. Hauptfeuerwehrmann Alfred Bergerhoff und Unterbrandmeister Dieter Kolpe wurden beide wegen des Erreichens der Altersgrenze in die Ehrenabteilung übernommen.

[Rolf Bartel, Feuerwehr Bomig-Morkepütz (v.l.), Oliver Klein, Feuerwehr Bielstein-Weiershagen, Stadtbrandinspektor Ulrich Arnds, Bürgermeister Werner Becker-Blonigen und Sparkassendirektor Manfred Strathaus.]

Als die eigentliche Sitzung beendet war, konnte noch eine kleine Zugabe gegeben werden: Die Löschzüge Bielstein- Weihershagen und Bomig-Morkepütz konnten sich über jeweils ein neuen Wagen freuen. Die Sparkasse der Homburgischen Gemeinden war bei der Beschaffung finanziell behilflich.

Die Beförderungen im Überblick:

Beförderung zum Brandmeister:
Marcus Heck, Wiehl
Ronnie Müller, Oberwiehl
Andre Schmidt, Oberwiehl

Beförderung zum Oberbrandmeister:
Ralf Schneider

Beförderung zum Hauptbrandmeister:
Klaus Faulenbach, Wiehl
Volker Weißkopf, Oberwiehl
Marcus Pohl, Drabenderhöhe