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Grotenbach-Gymnasium baut seine Kooperation mit der Fachhochschule Köln aus

ka; 17. Mar 2004, 06:22 Uhr
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Grotenbach-Gymnasium baut seine Kooperation mit der Fachhochschule Köln aus

ka; 17. Mar 2004, 06:22 Uhr
(ka/5.3.2004-15:30) Gummersbach - 19 Schüler und eine Schülerin des Grotenbach-Gymnasiums lernen im Labor für Steuer- und Regelungstechnik der Fachhochschule Köln, Campus Gummersbach, die Programmierung von Steuerungselementen - die Schaltung einer Ampel wurde bereits als Hausaufgabe gelöst.
[Bilder: Oliver Mengedoht --- Professor Gartung (l.) verteilte am Ende des "Schnupperstudiums" die Zertifikate an die stolzen Schüler.]

Professor Herbert Gartung, Leiter des Labors für Steuer- und Regelungstechnik, Diplom-Ingenieur Rolf Plickert und Peter Honisch, Lehrer am Grotenbach-Gymnasium, stellten gestern der Presse die neue Kooperation zwischen der Fachhochschule Köln und dem Grotenbach-Gymnasium vor. 20 Schüler der Stufe 10 mit Informatikvorkenntnissen haben in der
vorlesungsfreien Zeit zwischen Februar und April an drei Nachmittagen die Chance, im Labor praxisorientiert zu arbeiten. Sie lernen dort die Programmierung einer "Speicherprogrammierbaren Steuerung" (SPS), die unter anderem zur automatischen Lenkung von Robotern und Fertigungsanlagen eingesetzt und auch bei dem Weltkonzern Siemens verwendet wird.



Honisch erklärte zum Wissensstand der Schüler, dass diese zunächst über ein halbes Jahr im Differenzierungsunterricht Informatik von Klaus Botzem und ihm theoretisch mit Bits und Bytes, logischen Bausteinen und dem Erstellen komplexer Schaltungen vertraut gemacht wurden. Das Praktikum führt sie nun, so die Hoffnung Honischs, näher an die "Realität des Studiums" hin. Das zweite Ziel ist, dass die Schüler die FH, den Nachbarn, kennen lernen. Die Schüler werden zudem auf die Studiengänge Elektrotechnik, Maschinenbau und Informatik an ihrem Heimatort aufmerksam gemacht und können sich orientieren.

Im Labor der Fachhochschule haben die Schüler konkret und unter Anleitung der beiden Dozenten selber Schaltungen zu programmieren. Die Ergebnisse der Unterrichtsstunden im Labor sind beeindruckend, erzählte Peter Honisch, der zuständige Lehrer dieses Projekt begleitet: ein Schüler habe ihm, als er den ersten Schaltplan gesehen hatte, zugeraunt, dass der sich nicht zutraute das System zu begreifen, "das kapier ich nie", zweifelte er. Nach ein paar Stunden hatte er es dann doch begriffen.


Plickert erzählte mit sichtbarem Stolz, dass die Hausaufgabe, eine Ampel zu programmieren, von allen gut gelöst worden sei. Für Gartung und Plickert sind diese zusätzlichen Lehrstunden ein Anliegen. Plickert erklärt, dass die Schüler genau in dem richtigen Alter seien, "um die Technik zu entdecken". Und neben dem Engagement und der Begeisterung, die beide Hochschullehrer in den Umgang mit den Schülern stecken, besteht bei den Dozenten auch die Hoffnung, den ein oder anderen als Student wieder begrüßen zu dürfen.

Gartung lädt weitere Schulen ein, sich diesem Programm anzuschließen. Diese Art der Zusammenarbeit komme nicht nur für Gymnasien in Frage, auch für Schüler der zehnten Klasse der Realschulen könnte diese Orientierungsphase spannend sein.




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