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VfL Gummersbach verliert bei Saisoneröffnung gegen Korea
(om/29.7.2000-23:55) Gummersbach - Das war noch nicht das "Gelbe vom Ei", was die ehemals Blau-Weißen gestern Abend in der Eugen-Haas-Sporthalle zeigten.
Jetzt spielen sie nämlich in dunkelblauen statt blau-weißen Trikots, tragen als Hauptsponsor den Gummersbacher Unternehmensberater Kienbaum auf der Brust. Half aber alles nichts, nach 60 Spielminuten hieß es 23:26 für den VfL Gummersbach; Südkorea hatte gewonnen, der VfL - unnötig - verloren.
[Bilder: Mengedoht --- Die VfL-Mannschaft für die Saison 2000/2001: (obere Reihe v.l.) Co-Trainer Esad Kurtagic, Trainer Thomas Happe, Kyong-Shon Yoon, Mirko Naber, Oleg Khodkov, Ian-Marko Fog, Jan Stankiewicz und Jörn Ilper; (untere Reihe v.l.) Sead Kurtagic, Stefan Hecker, Umberto Brajkovic, Francois-Xavier Houlet und Andreas Blank]
Trotzdem konnten einige Akteure der im Kern unveränderten Truppe um den neuen Trainer Thomas Happe vor wenigen Hunderten Zuschauern überzeugen. Als bester Spieler lässt sich ohne Zweifel Jan Stankiewicz nennen, der in der ersten Halbzeit mit zehn Paraden glänzte, sein neuer Kollege Stefan Hecker, der 159 Mal im Nationaltor stand, kam wegen der nachlassenden Abwehr und den immer stärker und selbstsicher werdenden Koreanern in der zweiten Hälfte nur auf fünf Paraden.
Neben Kyong-Shin Yoon mit neun Treffern bei nur einem Fehlwurf gelang vor allem Umberto Brajkovic trotz vier Fehlwürfen ein guter Auftritt: Sieben Tore schoss er. Der neue Spieler Andreas Blanke fiel wenig auf, machte aber auch keine Fehler, der ehemalige Derschlager und Sohn von Co-Trainer Esad "Esso" Kurtagic, Sead Kurtagic, konnte auf Rechtsaußen immerhin ein Tor erzielen und einmal den Gegnern den Ball bei einem Tempogegenstoß wegschnappen - ein gelungener Einstand. Mirko Naber und der noch verletzte Oliver Plohmann kamen nicht zum Einsatz.
[Bild: Neuzugänge: Im Tor der Blau-weißen ist statt Abgang Jörg Zereike jetzt Legende Stefan Hecker (oben), der neue Trainer Thomas Happe (unten, 2.v.l.) sagt, wo's langgeht]
Enttäuschend dagegen die routinierten Oleg Khodkov und Francois-Xavier Houlet: Khodkov kam bei vier Fehlversuchen - und vier weiteren Feldfehlern - auf ein Tor, der Franzose lediglich auf fünf vergebliche Torschüsse. Eine ordentliche Leistung zeigten dagegen auch Jörn Ilper (3 Tore) und Kreisläufer Ian-Marko Fog (2 Tore).
Eigentlich hatte das Saison-Eröffnungsspiel für die Gummersbacher gar nicht schlecht begonnen: Schon in der ersten Spielminute konnte "Jaschi" Stankiewicz einen Siebenmeter halten und die Blau-Weißen setzten sich mit 2:0 und - nach 4:4 in der zwölften Minute - 10:4 (17. Minute) ab. Die Koreaner, zwar kleiner als die meisten europäischen Spieler, ließen aber immer wieder ihr Können aufblitzen, zeigten sich sehr flink und kraftvoll.
[Bild: Eine zumindest teilweise ansehnliche und teils auch spannende Saisoneröffnung lieferten sich der VfL Gummersbach (dunkelblau) und die Nationalmannschaft Südkoreas]
Zur Pause kamen die Asiaten aber nach vielen Fehlleistungen der Gastgeber auf 11:11 heran, nachdem ein Versuch aus rund 20 Metern Entfernung vom Tor von "Nick" Yoon, in der letzten Sekunde eine Führung herauszuspielen, nur an der Latte scheiterte!
Zur zweiten Hälfte brachte Trainer Happe in seinem ersten "offiziellen" Spiel Torwartlegende Hecker und Neuling Sead Kurtagic, wobei insbesondere Hecker oft verzweifelt die Augen rollte ob der Leistung der Abwehr, die immer öfter die koreanischen "durchließ". So konnte der VfL zwar bis zur 50. Minute immer einen Spielstand zwischen Gleichstand und bis zu zwei Toren Vorsprung halten, aber dann setzten sich die asiatischen Gäste doch ab.
Nach dem 20:20 (50.) und dem 21:21 (51.) - jeweils der Ausgleich ausgerechnet durch den Gummersbacher Koreaner Yoon - setzte sich Korea ab, bis zum fast erschreckend hohen 21:26 in der 58. Minute. Brajkovic konnte dann noch zweimal punkten, Endstand 23:26 - unnötig. Doch zuviel lief in der Abwehr schief, zuviele Fehlwürfe leisteten sich die Gummersbacher, insgesamt 16, zahlreiche Feldfehler kamen hinzu.
Der VfL Gummersbach:
1 Jan Stankiewicz, 10 Paraden
16 Stefan Hecker, 5
3 Jörn Ilper, 3 Tore
5 Ian-Marko Fog, 2
7 Kyong-Shin Yoon, 9
9 Francois-Xavier Houlet
10 Umberto Brajkovic, 7
14 Sead Kurtagic, 1
17 Oleg Khodkov
18 Andreas Blanke
n.e.: Oliver Plohmann, Mirko Naber
