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HB-Verbandsliga: Schwarzer Samstag für Oberberger – nur Müllenbach punktet

pl; 5. Nov 2003, 16:06 Uhr
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HB-Verbandsliga: Schwarzer Samstag für Oberberger – nur Müllenbach punktet

pl; 5. Nov 2003, 16:06 Uhr
(pl/19.10.2003-14:30) Oberberg – Schwarzes Wochenende für Oberbergs Verbandsliga-Trio: Während Waldbröl und Derschlag Niederlagen einstecken mussten, kam Rodt-Müllenbach nur zu einem Remis.

[Bilder: Oliver Mengedoht --- Müllenbachs David Debus setzt sich hier gegen seinen Brühler Gegenspieler durch und markiert einen seiner zwei Treffer.]


Der TuS Derschlag büßte durch eine 31:34-Schlappe bei Siebengebirge/Thomasberg die Tabellenführung ein, die nun der weiterhin verlustpunktfreie TV „Jahn“ Wahn aufgrund eines 26:22-Auswärtssieges in Rösrath übernommen hat. Bei einem Minuspunkt ist der TV Rodt-Müllenbach neuer Zweiter. Die Löwen gaben gestern beim Heimspiel gegen Brühl einen Zähler ab (25:25). Mit 2:6 Punkten gehen die Handballer des CVJM Waldbröl, die in eigener Halle Stolberg mit 24:27 unterlagen, in die dreiwöchige Herbstpause.


TV Rodt-Müllenbach – Brühler TV 25:25 (13:11).



[Tom Peters zieht ab.]


Die bis dato ohne Punktverlust glänzend in die Saison gestarteten „Löwen“ kamen auch gestern blendend ins Spiel. Schnell führte die Mannschaft von Spielertrainer Helge Janeck mit 5:1, ehe aber eine doppelte Müllenbacher Unterzahl die engagiert aufspielenden Gäste nach 13 Minuten mit 6:5 erstmals vorlegen ließ. Der Vorsprung hielt bis zum 8:7, dann rückten David Debus, der starke Spielmacher Michael Fuchs und zweimal Jan-Hendrik van Münster per Siebenmeter die Verhältnisse vorübergehend wieder gerade – 11:8 nach 22 Minuten.


Im zweiten Durchgang, Brühl hatte zum 14:14 erstmals wieder ausgleichen können, blieb es spannend bis zum Schluss. Beim 23:24 aus Löwen-Sicht besorgte Tom Peters zunächst den Ausgleich, ehe Helge Janeck höchstpersönlich 60 Sekunden vor Ende zum 25:24 traf. Eine angebliche Abwehraktion von Dennis Aust im eigenen Kreis bescherte Brühl 45 Sekunden vor Schluss einen mehr als schmeichelhaften Strafwurf – 25:25. Die Hallenuhr zeigte noch 15 Sekunden Restspielzeit an, als Janeck überhastet abzog und damit nochmals den Gästen eine Chance ermöglichte, diese aber glücklicherweise ungenutzt blieb.



[Christian "Ali" Daase war gestern dreimal erfolgreich.]


„Alles in allem geht diese Punkteteilung in Ordnung, auch wenn für uns mehr drin war“, so Abteilungsleiter Karl Haarhaus. Auffallend in der Nachbetrachtung: die sonst so flügelstarken Müllenbacher kamen diesmal zu keinem einzigen Treffer von Außen. Haarhaus: „Brühl hatte uns im Vorfeld beobachtet und sich in Folge dessen bestens auf unser Angriffsspiel eingestellt und uns somit letztendlich den Zahn gezogen.“ Zu allem Überfluss hatte sich der bis dato starke Keeper Jens Haarhaus schon in der 15. Minuten am Knie verletzt und musste ausgewechselt werden.


Tore Müllenbach: Helge Janeck (6), Jan-Hendrik van Münster (5/5), Christian Daase, Tom Peters, Michael Fuchs (je 3), Simon Blendl, David Debus (je 2), Dennis Aus (1).


HSG Siebengebirge/Thomasberg – TuS Derschlag 34:31 (18:12).


„Nach dieser Vorstellung kann ich meinem spielenden Lazarett keinen Vorwurf machen. Die Jungs haben gekämpft und diszipliniert gespielt, aber letztendlich gegen die aggressive HSG-Deckung und gegen die Schiedsrichter verloren“, brachte Derschlags Coach Jochen Fanger die Fakten auf dem Punkt. Den ohnehin schon kleine und verletzungsbedingt stark dezimierten schwächte gestern zudem noch eine Grippewelle, so dann am Ende nur Michael Pausch und Reservekeeper Sascha Hebborn wirklich fit in die Partie gehen konnten.



[Auch Löwen-Spielertrainer Helge Janeck (Linkes Bild) konnte gestern den Punktverlust nicht verhindern, ebenso wenig wie Tom Peters (Mitte) und Keeper Kai Rottschäfer (rechtes Bild) .]


Also nicht die Niederlage an sich ärgerte Jochen Fanger, sondern die Art und Weise, wie sie zustande gekommen war. Immer wieder pfiffen die Herren Schiedsrichter äußerst penibel Aktionen von Derschlag ab und bestraften größtenteils Nichtigkeiten mit Hinausstellungen. Am Ende sollten es deren zwölf auf TuS-Seite sein. Höhepunkt dieser Farce: In der 40. Minute beim 25:18 sah der bis dahin beste Derschlager Björn Kolbe die rote Karte wegen angeblicher grober Unsportlichkeit. Dabei hatte er nur zum Sprungwurf angesetzt und mit dem linken Arm seinen Gegenspieler leicht berührt, was bei solch einer Aktion völlig normal ist. „So etwas habe ich noch nie erlebt“, erboste sich Fanger.


Dennoch steckten die Gäste nicht auf und kämpften sich bis zehn Minuten vor Schluss wieder auf 28:29 heran. Eine erneute doppelte Unterzahl besiegelte dann aber endgültig Derschlags Schicksal, als Siebengebirge wieder auf 31:28 davon zog. Neben Kolbe verdiente sich Keeper Thomas Heil, der im zweiten Durchgang für Hebborn ins Tor gekommen war, beste Noten und feierte damit ein starkes Comeback nach seiner Rückenverletzung. Unter anderem entschärfte er zwei Siebenmeter. Nun hat Trainer Fanger erstmal eine Woche trainingsfrei gegeben, „damit die Jungs sich regenerieren und ihre Verletzungen auskurieren können“.


Tore Derschlag: Maik Thiele (7/2), Björn Kolbe (6), Robert Fischer (5), Norman Scholz (4), Christian Deckarm, Urs Biermann, Michael Pausch (je 3).



[Janeck gibt die letzten taktischen Anweisungen bei der Auszeit 14 Sekunden vor Schluss.]


CVJM Waldbröl – Stolberger SV 24:27 (11:15).


Die bislang schlechteste Saisonleistung bescherte dem CVJM völlig zu recht die dritte Niederlage im vierten Spiel. „Ich bin nicht nur verärgert, sondern enttäuscht und traurig über diese grottenschlechte Vorstellung. Und das auch noch vor eigenem Publikum“, hielt Trainer Karl-Heinz Michalke mit Kritik nicht hinter dem Berg. Auch wenn sich schon zur Pause die Niederlage abzeichnete, war man doch frischen Mutes aus der Kabine gekommen, die Partie doch noch zu kippen. Aber es kam einmal mehr ganz anders: Binnen zehn Minuten zogen die keineswegs überragenden Gäste von 15:11 auf 21:12 davon – die Sache war gelaufen.


Michalke: „Das einzig positive, was ich aus dem Spiel nehmen kann ist die Tatsache, dass die Jungs trotz des aussichtslosen Rückstandes sich nicht haben hängen lassen und so zumindest das Ergebnis in erträglichem Rahmen gehalten haben.“ Flüchtigkeitsfehler, vier vergebene Siebenmeter und eine löchrige Deckung wie ein Schweizer Käse machte der Coach in erste Linie für die unnötige Niederlage verantwortlich. „Hätten wir Normalform gezeigt, wäre ein Sieg durchaus möglich gewesen.“


Tore Waldbröl: Patrick Seebaum (8/1), Oliver Dax (7/1), Rafael Laskowski (5), Patrick Bauer (2), Jorgo Stavrou, Javier Roudriguez (je 1).


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