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Bürger auf den Barrikaden: Schon 100 Unterschriften gegen Mobilfunk-Anlage

lo; 5. Nov 2003, 15:33 Uhr
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Bürger auf den Barrikaden: Schon 100 Unterschriften gegen Mobilfunk-Anlage

lo; 5. Nov 2003, 15:33 Uhr
(lo/15.10.2003-AKTUALISIERT 16.10.2003) Lindlar - Nur durch Zufall habe die Nachbarschaft erfahren, dass in der Rheinstraße eine Mobilfunkanlage errichtet werden soll, bestätigt Anwohnerin Gertrud Schnepper, die zusammen mit einigen Nachbarn ihrer Empörung darüber derzeit Luft macht und auch aktiv wird.
Viel Zeit bleibt den Bewohnern der Rheinstraße allerdings nicht mehr, dass Bauvorhaben doch noch zu kippen: Am heutigen Tag waren die beteiligten Bau-Firmen vor Ort, mit der Errichtung der Anlage ist somit bereits in der nächsten Woche zu rechnen. "Es scheint, als ob es auf einmal alles sehr schnell gehen soll. Aber warum?", fragt sich Schnepper, die erst von der Aktion erfuhr, als Mitarbeiter der Aufstellerfirma Maaß den Weg von ihrem Wohhaus benutzen wollten, um an den Standort der Anlage auf einem benachbarten Mietshaus zu gelangen. Schnepper: "Ich habe das Gefühl, dass wir vor vollendete Tatsachen gestellt werden sollten."




Schnepper und Co. benachrichtigten Ende der letzen Woche die Gemeinde Lindlar und die Kreisverwaltung. Doch weder die, noch Lindlars Bürgermeister Konrad Heimes waren über die Baumaßnahme informiert. Seit einer Verordnung aus dem letzten Jahr braucht es für die Errichtung solcher Anlagen auch keine Erlaubnis mehr von Seiten der Kommune. Die NRW-Mobilfunkvereinbarung vom Juli 2003 besagt allerdings, dass auf die Tranzparenz zwischen Mobilfunkbetreibern, Politik und Einwohnern wert gelegt wird. Eine Benachrichtigung der Gemeinde Lindlar und der Bevölkerung durch den Betreiber E-Plus wäre also nötig gewesen.




Gertrud Schnepper und die anderen Anwohner werden bis zur nächsten Woche allers vesuchen, um den Bau der Anlage zu verhindern. Der Standort befindet sich in der Nähe zweier Kindergärten und einer Grundschule, direkt angrenzend ist das denkmalgeschützte "Haus Winterschule". "In der Parallelstraße gibt es auf den Pfarrer-Braun-Haus bereits drei solcher Masten. Und jetzt soll hier noch einer hin", moniert Schnepper. Damals habe es auch eine Bürgerinitiative gegeben. Da die Anlagen aber schon standen, konnte diese damals nichts mehr ausrichten.




Die aktuelle Entwicklung: Gestern wurde nach Angaben Schneppers die Straße an der betreffenden Stelle abgesperrt. Zur Zeit sind die Arbeiter dabei, die Anlage aufzustellen. Damit wären sämtliche Proteste und die Unterschriftenaktion umsonst gewesen.

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