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Fußball-Kreispokal: Marko Katzorkes Ausraster kostet TuS Lindlar den Pokalsieg

bl,lo; 5. Oct 2003, 14:05 Uhr
Oberberg Aktuell
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Fußball-Kreispokal: Marko Katzorkes Ausraster kostet TuS Lindlar den Pokalsieg

bl,lo; 5. Oct 2003, 14:05 Uhr
(bl,lo/3.10.2003-18:30) Oberberg - In einem spannenden Endspiel setzte sich der Heiligenhauser SV glücklich mit 4:2 gegen den TuS Lindlar durch - Homburg-Bröltal gewinnt kleines Finale im Schongang – Ellinger Grund holt den Titel bei den Frauen.

[Bilder: Oliver Mengedoht --- Die Damen der SG Ellinger Grund gewannen im ersten Spiel des heutigen Tages den Kreispokal.]



Mehr als 400 Zuschauer versammelten sich am heutigen Tag im Eckenhagener Stadion, um den Pokalendspielen des Fußballkreises Berg beizuwohnen. Und sie sollten ihr Kommen nicht bereuen. Insgesamt 17 Tore fielen in den drei Spielen, und vor allem das Endspiel der Herren zwischen dem TuS Lindlar und dem Heiligenhauser SV bot einige Highlights.





Frauen-Endspiel



SG Ellinger Grund – Rot-Weiß Eulenthal 2:1 (2:0).



Im Duell der beiden Verbandsliga-Aufsteiger erwischte die SGE einen perfekten Start: Bereits nach sieben Minuten führte man mit 2:0. Petra Lösch und Denise Reifenrath hatten nach mustergültigen Vorlagen über die Flügel getroffen. Danach verpassten Petra Lösch und Nadine Altmann die Vorentscheidung noch in der ersten Halbzeit.

[Nach dem 2:1-Erfolg gegen Eulenthal war der Jubel im Lager der Oberberger groß.]



Der Offensivdrang der Ellingerinnen hielt auch nach der Pause an. Allerdings vernachlässigte man dabei ein wenig die Abwehrarbeit, so dass Eulenthal nach einem Konter zum Anschlusstreffer kam (69.). Torhüterin Ina Quast rettete in den Schlussminuten den Titel für ihre Mannschaft mit zwei Glanzparaden. „Die Einsatzbereitschaft aller Spielerinnen war hervorragend. Dieser Sieg gibt uns jetzt hoffentlich Selbstvertrauen für die Meisterschaft“, erklärte SGE-Trainer Dietmar Weiß.



Torschützen

1:0 Petra Lösch (5.)

2:0 Denise Reifenrath (7.)

2:1 Kathryn Field (69.).





Herren-Spiel um Platz drei



TuS Homburg-Bröltal – SV Schnellenbach 8:1 (2:0).



Bereits nach 120 Sekunden zappelte der Ball zum ersten Mal im Tor des A-Ligisten, Festim Mimini traf auf Vorlage von Renzo Mascara. Nach zwei weiteren frühen Chancen von Vitali Kelm und Tim Breidenbach, blieb der Bezirksligisten dann allerdings unter seinen Möglichkeiten, lediglich Kelm unterbrach diese schwächere Phase mit dem Treffer zum 2:0.

[Die Ellinger Spielerinnen konnten sich über den verdienten 2:1-Sieg freuen.]



Angeführt vom starken Quartett Mimini, Mascara, Breilmann und Kelm ging der Bezirksligist in Durchgang zwei weitaus zielstrebiger zu Werke. Nach einem Doppelschlag kurz nach dem Wechsel, erzielte Jan Kordt wenigstens den Ehrentreffer für die Rydzewski-Truppe. In der Schlussphase schraubte der letztjährige Kreispokalsieger das Ergebnis noch beträchtlich höher.



Trainer Dieter Jacobs war selbstverständlich zufrieden mit der Leistung seines Teams: „Die Spieler haben die Aufgabe sehr ernst genommen und vor allen in der zweiten Halbzeit gut den Ball laufen lassen.“ Zusammen mit den wie gewohnt zahlreich angereisten Fans – es dürften rund 100 gewesen sein – wurde der dritte Platz, der den Einzug in den Mittelrhein-Pokal bedeutet, gebührend gefeiert.

[Rot-Weiß Eulenthal musste sich mit dem zweiten Platz zufrieden geben.]



[Der TuS Homburg-Bröltal qualifizierte sich als dritte Mannschaft für den FVM-Pokal.]





[Der SV Schnellenbach mit Trainer Bernd Rydzewski hatten beim 1:8 gegen den TuS nichts zu bestellen.]





[Bereits nach zwei Minuten brachten Festim Mimini (links) seine Bröltaler Mannschaft mit 1:0 in Führung.]





[Der quirlige Vitali Kelm konnten sich ebenfalls zweimal in die Torschützenliste eintragen.]



Torschützen

1:0 Festim Mimini (2. Renzo Mascara)

2:0 Vitali Kelm (29. Tobias Breilmann)

3:0 Tim Breidenbach (48. Festim Mimini)

4:0 Maik Michels (51. Renzo Mascara)

4:1 Jan Kordt (53.)

5:1 Vitali Kelm (79. Tobias Breilmann)

6:1 Renzo Mascara (83. Festim Mimini)

7:1 Festim Mimini (86. Renzo Mascara)

8:1 Renzo Mascara (88. Festim Mimini).

[Die Grötzenberger hatten Chancne en massen, während der SVS nur einigen Male gefährlich vor den Kasten von Christof Schiwy kam.]



Herren-Endspiel



TuS Lindlar - Heiligenhauser SV 2:4 (2:1).



Die spielentscheidende Szene ereignete sich nach 75 Minuten beim Stand von 2:2, als der Lindlarer Torhüter Marko Katzorke einen Heiligenhauser Zuschauer lauthals beleidigte. Der Linienrichter bekam die Aktion mit, informierte den Schiedsrichter, der dem Keeper daraufhin die rote Karte zeigte. Der anschließende indirekte Freistoß aus 12 Metern führte zum 3:2 für den HSV. Die Lindlarer stemmten sich dann in Unterzahl noch einmal gegen den drohenden K.o., hatten aber keine zwingenden Chancen mehr.

[Kreispokalsieger 2003/2004: Heiligenhauser SV.]





[Die Lindlarer hatten mehr vom Spiel, nutzten aber ihre Chancen nicht konsequent aus.]



In der Nachspielzeit führte dann ein Konter zur endgültigen Entscheidung. „Nach dem Platzverweis ist das Spiel gekippt“, ärgerte sich der Lindlarer Trainer Wilfried Berkele anschließend. Am Ende stand somit eine unnötige Niederlage der Oberberger zu Buche, denn ein Klassenunterschied war zu keinem Zeitpunkt erkennbar. Ganz im Gegenteil. Gerade in der ersten Hälfte waren die TuS-Kicker die deutlich besseren Mannschaft.

[Die rote Karte für Torhüter Marko Katzorke war ein Schock für Trainer Wilfried Berkele, der anschließende Freistoß führte zum 3:2]



Immer wieder brachten die Lindlarer Offensivabteilung, angeführt vom starken Sturmführer Philipp Menzler, die unsicherer und ungeordnete HSV-Deckung in Bedrängnis. Nach dem ersten Warnschuss von Giovanni Bernado (4.) und dem tollen Solo von Menzler zum 1:0, folgten weitere gute Möglichkeiten der Lindlarer, die in dieser Phase ihre Konterstärke ausspielen konnten. Axel Schneider feuerte eine Vorlage von Menzler volley über die Latte, Menzler scheiterte per Kopf, und Jamal Imaankaf köpfte an die Latte.

[Die Enttäuschung beim TuS Lindlar war groß nach der unglücklichen Niederlage.]



Auf der anderen Seite stand die Abwehr des Bezirksligisten sehr kompakt, bis auf eine Szene. Eine einzige gefährliche Flanke des ehemaligen Lindlarers Bastian Hagen reichte zum sehr schmeichelhaften Ausgleich. Nun erhöhten die Berkele-Schützlinge den Druck wieder und gingen dann auch schnell wieder in Führung.

[Der Lindlarer Libero Thorsten Linke war auch in Eckenhagen für die Freistößte zuständig.]



In der zweiten Spielhälfte war das Spiel dann etwas offener, und auch die Schützlinge des ehemaligen Marienhagener Trainers Hansi Buchholz spielten nun gut mit. Nach dem Ausgleich, hatte Dirk Clyncke das 3:2 auf dem Fuß, scheiterte aber an Katzorke. Dann war aber wieder der TuS am Zug, aber Giovanni Bernado, Menzler (Doppelchance) und Markus Schütze konnten den Ball nicht im Tor unterbringen, ehe dann der eingangs beschriebene Platzverweis die Entscheidung herbeiführte.

[Nach der Siegerehrung wurde der Pokal zunächst einmal eingeweiht.]



Die Lindlarer verloren damit nicht nur das Pokalfinale, sondern auch ihren Stammkeeper als "Wiederholungstäter" für vermutlich sechs wichtige Meisterschaftsspiele. „Das ist natürlich doppelt bitter für uns. Björn Jünke ist zwar auch ein guter Torhüter, aber halt kein Katzorke. Die rote Karte war vertretbar, aber vielleicht hätte der Schiedsrichter in dieser Aktion auch etwas Fingerspitzengefühl zeigen können, zumal er die Aktion noch nicht einmal selbst mitbekommen hatte.“

[Auf der anderen Seite jubelte der HSV um Kapitän Patrick Knobel.]





[Auch die Schiedsricher (rechts) bekamen eine Plakette überreicht.]



Torschützen

1:0 Philipp Menzler (14. Einzelleistung)

1:1 Dirk Clyncke (33. Bastian Hagen)

2:1 Daniel Eimermacher (36. Giovanni Bernado)

2:2 Stefan Hartleib (50. Elfmeter nach Handspiel von Christian Renner)

2:3 Oliver Unterbäumer (77.).

2:4 Benny Wagner (90.+1 Konter).



Besonderes Vorkommnis

Rote Karte gegen den Lindlarer Marko Katzorke (75. Unsportlichkeit).



TuS Lindlar

Marko Katzorke; Heiko Dietz, Christian Renner, Jimmy Mckoy, Thorsten Linke, Stefan Pilgram (75. Björn Jünke), Axel Schneider, Giovanni Bernado, Philipp Menzler, Daniel Eimermacher, Jamal Imaankaf (69. Markus Schütze).



Heiligenhauser SV

Ingo Rademacher; Andreas Küsgen, Ralf Liebschnar, Thomas Miebach, Oliver Unterbäumer, Sascha Blum (78. Benny Wagner), Bastian Hagen, Stefan Hartleib, Sebastian Mand (68. Daniel Schulz), Patrick Knobel, Dirk Clyncke.

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