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"Spott Light" auf Wiehl: Komödien, Klassik und Kabarett vom Kulturkreis

fk; 28. Oct 2003, 06:22 Uhr
Oberberg Aktuell
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"Spott Light" auf Wiehl: Komödien, Klassik und Kabarett vom Kulturkreis

fk; 28. Oct 2003, 06:22 Uhr
(fk/27.8.2003-19:10) Von Florian Kohl
Wiehl - Der Kulturkreis Wiehl stellt unter dem Titel "Spott Light" sein Comedy-Programm für 2003/2004 vor - auch das Theater und die Musik kommen in den beiden anderen "Schienen" nicht zu kurz.

[Bilder: Oliver Mengedoht --- Jörg Knör (unschwer erkennbar in der Mitte) präsentierte mit Kulturkreis-Geschäftsführer Klein (l.), -Vorsitzendem Dr. Kampff (2.v.r.) und Michael Schweiger von Miro das Programm des Kulturkreises.]



Ein vielfältiges Programm für 2003/2004 kündigten Dr. Erwin Kampf, Vorsitzender des Kulturkreises Wiehl, und Geschäftsführer Hans-Joachim Klein im Rahmen der jährlichen Pressekonferenz heute an. Durch Veranstaltungen in den Bereichen Musik, Theater und Comedy/Kaberett sollen viele Besucher nach Wiehl gelockt werden. Auch neue Zuschauer hofft der Kulturkreis begrüßen zu dürfen.





[Dr. Kampf freut sich auf ein tolles Kulturkreis-Jahr.]



"Musikalisch stehen gleich drei 'Top Events' auf dem Programm", wie Renate Ragoß, Leiterin der Abteilung Klassik verlauten ließ. Den Auftakt der mittlerweile bereits 17. Spielzeit bilden die "Philharmonischen Streichsolisten München" am 22. November: Führende Mitglieder der Münchner Philharmonie spannen in Quintettbesetzung einen Bogen zwischen barocker und klassischer Musik mit Werken von Händel, Telemann oder Bach.



Am 28. Februar gastiert das "Zehetmair Quartett" in Wiehl. Das 1994 von Thomas Zehetmair gegründete Streichquartett gilt als eines der weltweit führenden und füllt regelmäßig Säle in Paris, London, New York oder sogar in Japan. Das Repertoire umfasst sowohl Stücke der Klassik als auch der Moderne.





[Renate Ragoß kündigte die klassisch-musikalischen Höhepunkte im Wiehler Kulturleben an.]



Den Abschluss bildet die "Orchesterakademie Staatskapelle Berlin" der Staatsoper "Unter den Linden". Die Staatskappelle unterhält die Akademie zur Fortbildung junger Musiker nach deren Studium. Dieses hochkarätige Ensemble spielt am 20. März Kammermusik von Beethoven und Schubert. Alle Konzerte beginnen jeweils um 20 Uhr.



"Alles auf einen Schlag"



Auch das Theater bietet drei Stücke an, die das Schau-Spiel-Studio Oberberg inszenieren wird. "Alles auf einen Schlag" heißt die Komödie von Claude Magnier, einem der bekanntesten Vertreter französischer Salonkomödie. Das Stück in drei Akten wird vom 26. bis zum 28. September um jeweils 20 Uhr aufgeführt. Um die Verführung des Geistes und des Fleisches geht es in "Der Freigeist", einer heiteren Komödie von Eric-Emanuel Schmidt, die vom 16. bis zum 18. Januar um jeweils 20 Uhr zu sehen sein wird. "Die Falle", ein Kriminalstück von Robert Thomas bildet den Abschluss vom 5. bis zum 7. März, ebenfalls um 20 Uhr.





[Jörg Knör macht den Auftakt der neu gestalteten Comedy- und Kabarett-Reihe "Spott Light".]



Innerhalb seiner Veranstaltungen will der Kulturkreis in naher Zukunft besonderes Augenmerk auf den Bereich Kabarett/Comedy legen. "Dabei arbeitet der Kulturkreis schon seit 1996 mit der Kölner Konzertagentur Miro zusammen", wie Hans-Joachim Klein im Beisein von Miro-Geschäftsführer Michael Schweiger verriet. Im Rahmen dieser Zusammenarbeit wurden schon etliche Künstler wie Gaby Köster oder Kalle Pohl in den vergangenen Jahren nach Wiehl geholt. Um den Focus verstärkt auf den Kabarett- und Comedy-Bereich zu richten, fassen der Kulturkreis und Miro das neue Programm unter dem Titel "Spott Light" zusammen - quasi als "Unterprogramm" innerhalb des ganzen Angebotes des Kulturkreises. Das bislang sechs Veranstaltungen umfassende Programm wird eventuell noch um weitere Punkte - im Gespräch ist Bernd Stelter - erweitert werden.



Wettlauf zwischen rheinischem und amerikanischem Kapitalismus





[Michael Schweiger von Miro Entertainment wollte die Aktivitäten in Oberberg in Wiehl als Kulturzentrum konzentrieren: "Die Infrastruktur stimmt, das sieht man schon an den Jazztagen."]



Tatsächlich weihnachtlich wird es am Nikolaustag, wenn das Improvisationstheater "Springmaus" sein neues Spezialprogramm "Merry Christmas 2003" mit skurrilen Sketchen und sensationellen Improvisationen vorstellt. Am 31. Januar erklärt Jürgen Becker, unter anderem bekannt aus den "Mitternachstspitzen" im WDR, die Vorzüge des rheinischen gegenüber des amerikanischen Kapitalismus, und untersucht den globalen Wettlauf der Wirtschaftssysteme in seinem Programm "Da wissen Sie mehr als ich". Am 8. Mai lädt Horst Schroth schon um 20 Uhr zu einem "Katerfrühstück" ein, bei dem er sich den Geheimnissen der Männerwelt nach einem typischen Herrenabend widmen möchte.



"Basta" ist der Name einer Kölner a-capella-Gruppe, die am 19. Juni. Poppiger als die Wise-Guys, aber auf ähnlich hohem Niveau präsentieren die fünf Jungs ihre Stücke, die sie mit komödiantischer Moderation unterteilen werden. "Und sonst!?" fragt am 9. Oktober des kommenden Jahres Konrad Beikircher. Auch im siebten Teil seiner "Rheinischen Trilogie" weiß der Wahl-Kölner aus Südtirol sein Publikum zu unterhalten.



"Durch den Schlüssel des Lachens die Emotion des Publikums aufschließen"





[Im Keller der Stadtbücherei präsentierten Kulturkreis, Miro Entertainment und Künstler Knör das Mammutprogramm.]



Den Anfang von "Spott Light" macht jedoch Jörg Knör am 7. Oktober, der heute von Bergisch Gladbach angereist war, um sein aktuelles Programm "Knör Royal" vorzustellen. Dabei kommt es ihm darauf an, das Vertrauen des Publikums zu gewinnen: "Wer schon in den ersten Vorstellungen gut unterhalten wurde, wird von der Qualität von 'Spott Light' überzeugt sein und auch zu den anderen, vielleicht etwas unbekannteren Künstlern kommen", so Knör, der sich dabei in guter Gesellschaft sieht. Knörs Show ist eine bunte Mischung aus Comedy, Musik und auch zeichnerischen Einlagen. Manchmal wird auch das Publikum mit einbezogen und kann dann als kleines Dankeschön ein universelles Andenken mit nach Hause nehmen. Dabei ändert sich das Programm laufend: "Ummöblierung und Renovierung finden ständig statt, nur das Klingelschild, also der Titel der Show, bleiben gleich. Ansonsten wird der Tannenbaum immer wieder neu geschmückt", erklärte Knör. Grund dafür seien seine immer wieder neuen Ideen.



"Spott Light" soll zur "Institution in Sachen Comedy" werden



[Jörg Knör will nicht nur Stimmenimitator sein: "Die Prominenten sind dabei nur Werkzeuge, ich mache mir schon Gedanken."]



"Dem aufmerksamen Zuschauer werden auch viele autobiografische Sachen von mir auffallen. Die Prominenten, die ich imitiere, stellen dabei nur ein Instrument dar." Auch deshalb sieht sich Jörg Knör weniger gerne als bloßer "Stimmen-Imitator". "Viel mehr geht es mir darum, durch den Schlüssel des Lachens die Emotion des Publikums aufzuschließen", berichtete Knör. "Ich möchte dabei nicht den Finger auf Wunden legen, um die Welt zu verbessern, sondern ich freue mich, wenn die Leute mir Recht geben und meine Sicht der Dinge teilen", sagte Knör. Einen "edlen, eleganten Anspruch" lassen auch der Titel der Show und seiner Band ("Royal Bastards") erahnen. So wundert es nicht, dass Knör auch Swingstücke zu Besten gibt und sich dabei an dem smarten Robbie Williams orientiert.



Kampf, Klein und Schweiger betonten die langfristige Konzeption von "Spott Light". Der Kulturkreis-Vorsitzende wünscht sich, dass das Programm "zu einer Institution in Sachen Comedy" werde. Postiv werteten alle Beteiligten auch die guten Rahmenbedingungen und die gute kulturelle Infrastruktur der Stadt Wiehl, die beispielsweise schon durch die Jazz-Tage geschaffen wurde.



Der Vorverkauf für alle Veranstaltungen beginnt am 28. August. Die Karten sind bei Wiehl Ticket und an allen bekannten Vorverkaufs-Stellen in ganz NRW erhältlich. Auch alle Veranstaltungen im Rahmen von Spott Light beginnen um jeweils 20 Uhr.



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