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`SOLUT` präsentiert:
Fußball-Bezirksligist TuS Homburg-Bröltal

bl; 8. Sep 2004, 18:48 Uhr
Oberberg Aktuell
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`SOLUT` präsentiert:
Fußball-Bezirksligist TuS Homburg-Bröltal

bl; 8. Sep 2004, 18:48 Uhr
(bl/10.8.2003-19:40)
Von Björn Lange

Nümbrecht - Das Gesicht des TuS Homburg-Bröltal hat sich nach dem Aufstieg in die Bezirksliga kaum verändert - Kelm und Grbesa kehren zurück - Abgang von Ajvaci schmerzt.





Der TuS Homburg-Bröltal war die Mannschaft der Saison 2002/2003. Zunächst sicherten sie sich den Pokalsieg des Fußballkreises Berg, und errangen dann auch noch den Staffelsieg der Kreisliga A Ost im Kopf-an-Kopf-Rennen gegen den starken TuS Derschlag. Schließlich wurde auch noch der West-Meister TV Hoffnungsthal entzaubert, so dass die direkte Rückkehr in die Bezirksliga unter Dach und Fach war. Dort will man sich nun wieder etablieren und nicht zur Fahrstuhlmannschaft werden. Und die Vorzeichen stehen gut, denn beim TuS wird ausgezeichnete Arbeit geleistet.




Kommen und Gehen




Nach den hochkarätigen Neuzugängen vor und während der letzten Spielzeit, setzen die Bröltaler nun auf Kontinuität. Hauptprämisse war es, den Erfolgskader zusammenzuhalten. Und das ist auch fast gelungen, mit Veton Ajvaci verlässt nur ein Stammspieler den Club. Driton Asani, der ebenfalls nach Hermesdorf ging, hatte ohnehin keine echte sportliche Perspektive. Auf der anderen Seite stehen zwei Neuzugänge.




Sasa Grbesa soll die Defensive weiter stabilisieren und kann in der Abwehr und im defensiven Mittelfeld eingesetzt werden. Er fehlt allerdings im Moment bereits verletzt (Verdacht auf Kreuzbandriss). Mit Eduard Kelm kehrte eine weitere Offensivkraft mit Landesligaerfahrung zum TuS zurück. Dennoch musste Trainer Dieter Jacobs bis zuletzt um seine Spieler kämpfen. „Eigentlich hätte ich nach den beiden Verpflichtungen Ruhe haben können. Durch das ununterbrochene Werben anderer Clubs, allen voran des SV Hermesdorf, wurden meine Spieler aber auch nach dem 30. Juni noch verrückt gemacht“, blickt der Trainer verärgert zurück.

[Bilder: Oliver Mengedoht --- Trainer Dieter Jacobs geht mit dem TuS bereits in seine achte Saison.]




Die Mannschaft




Das Gesicht der Mannschaft wird sich nach dem Aufstieg nicht großartig verändern. Im Tor kämpfen mit Oliver Holzhausen und Christof Schiwy nach wie vor zwei gleichwertige Keeper um die Nummer eins. Auch auf der Liberoposition hat Jacobs mit dem erfahrenen Torsten Jungjohann und dem jungen Heiko Abramsen zwei Optionen, wobei Jungjohann zurzeit die Nase vorn hat. In der Innenverteidigung dürfte auch in der Bezirksliga kein Weg an Dennis Heidenpeter und Bedri Ameti vorbeiführen, aber auch Tobias Breilmann und Sasa Grbesa können als Manndecker eingesetzt werden.




Im Mittelfeld ist die zentrale Achse mit Shpetim Ajdari (defensiv) und Festim Mimini (offensiv) ebenfalls nicht mehr wegzudenken. Tim Breidenbach, Pawel Warkentin, Tobias Breilmann, Maik Michels und Sasa Grbesa können im defensiven Mittelfeld vielseitig eingesetzt werden. In der Spitze hat Jacobs neben den bisherigen Stammkräften Renzo Mascara, Ilija Ljubicic und Vitali Kelm mit Eduard Kelm und Marc Nossol weitere Alternativen und damit auch die Qual der Wahl. Christian Vorländer und Andreas Tepper ergänzen den Kader und sollen behutsam herangeführt werden.




Stärken und Schwächen




Die Bröltaler überzeugten in der Vergangenheit bereits durch ihre mannschaftliche Geschlossenheit, ihren Einsatz und Willen, sowie die große Laufbereitschaft. Schwächen sind in der Mannschaft kaum aufzumachen, fast alle Positionen sind doppelt gut besetzt. Aber eben nur fast alle Positionen, denn nach der Rückkehr von Festim Mimini hat die Mannschaft wieder einen „Star“ in ihren Reihen, auch wenn dieser die Rolle nicht rauskehrt.

[Jugendspieler Andreas Trepper, hier gegen den Dattenfelder Peter Schinkowski, ist neu im Kader.]




Und genau da liegt das Problem, denn das Bröltaler Spiel steht und fällt mit dem Spielmacher. Mimini kann nicht adäquat ersetzt werden, wenn er einmal ausfällt. Bereits als Mimini vor zwei Jahren zum SSV Marienheide wechselte, konnten die Verantwortlichen den Verlust nicht auffangen, und der Abstieg aus der Bezirksliga war die Folge. Darüber hinaus bleibt abzuwarten, wie die teilweise temperamentvollen Bröltaler Spieler damit umgehen, wenn sie einmal nicht in der Anfangsformation stehen. Hier ist auch einmal mehr der Pädagoge Dieter Jacobs gefordert.




System und Taktik




Zuletzt sind die Bröltaler mit dem 3-4-3-System mit drei defensiven Mittelfeldspielern, einem zentral offensiven und drei Angreifern sehr gut gefahren. „Eigentlich gibt es keinen Grund, daran etwas zu ändern“, findet auch Jacobs. Die stärkeren Gegner in der Klasse sowie der Weggang von Veton Ajvaci machen aber auch eine 3-5-2-Variante mit einem offensiveren Mittelfeld möglich. Durch das Fehlen von Ajvaci haben die Bröltaler keinen echten Strafraumstürmer mehr zur Verfügung, nahezu alle verbliebenen Angreifer kommen aus der Tiefe. In der Abwehr bleibt wohl alles wir gehabt, auch wenn Jacobs noch die Option einer Dreierkette testet.




Tests und Tore




Die ersten Ergebnisse waren nicht erfolgversprechend. Am zweiten Tag der Vorbereitung unterlagen die Jacobs-Schützlinge dem Landesligisten SSV Bergneustadt mit 1:8. Auch bei der Turnierwoche des RS 19 Waldbröl war nach den Spielen gegen den SV Hermesdorf (0:1), TuS Derschlag (2:2) und den gastgebenden RS 19 (0:2) für die allerdings auch stark ersatzgeschwächten TuS-Kicker bereits in der Vorrunde Endstation. Gegen den Bezirksligisten SV Rothemühle gab es dann den ersten Erfolg (2:1). In der kommenden Woche folgt dann der nächste Härtetest gegen Baris Spor Hackenberg auf der Hermesdorfer Sportwoche.

[Festim Mimini wird auch in der nächsten Saison wieder der Dreh- und Angelpunkt sein.]




Trainer und Umfeld




Dieter Jacobs, der mit den Bröltalern bereits in sein achtes Jahr geht, ist der Volker Finke des oberbergischen Fußballs. Selbst der Abstieg vor gut einem Jahr brachte ihm keinen Akzeptanzverlust. Im Gegenteil verstärkt er die Mannschaft nach dem Abstieg wieder und führte sie auf Anhieb zurück in die Bezirksliga. Und auch die Fans lieben ihn, sie kommen in Scharen, und der Grötzenberg ist und bleibt das Tollhaus unseres Fußballkreises. Darüber hinaus ist Jacobs auch im Vereinsleben unverzichtbar und an fast allen Aktionen beteiligt.




Aber nicht nur Jacobs leistet in Bröltal hervorragende Arbeit, auch die übrigen Verantwortlichen ziehen alle an einem Strang. „Wir zahlen auch in der Bezirksliga kein Geld an die Spieler. Dadurch gibt es auch keine Unruhe“, beteuert Jacobs. Dafür mache man aber sehr viel im privaten Bereiche. Der Verein hilft den Spielern bei den verschiedensten Dingen, und hat auch schon mehreren Kickern eine berufliche Perspektive eröffnet. Kein Wunder, dass sich die Spieler so auch mit ihrem Club identifizieren können.




Das Saisonziel




„Ein Platz zwischen fünf und acht ist realistisch“, erklärt Jacobs. Die Bröltaler hatten bereits in der Kreisliga A eine Mannschaft mit Bezirksliga-Potential, somit dürfte der Klassenerhalt auch frühzeitig unter Dach und Fach gebracht werden können, zumal die Bröltaler sehr heimstark sind.




Ganz oben in der Klasse sieht Jacobs die Absteiger Hackenberg, Schlebusch und Worringen sowie erneut den TuS Lindlar und den CfB Ford Niehl: „Vor allem die Hackenberger haben sich durch den Rückzug des SSV Marienheide immens verstärkt.“ Dahinter möchte er sich dann mit seinem Team einreihen. „Die Klasse ist sehr stark und wird es nächste Saison in sich haben“, so der Übunsgleiter abschließend.

[Der TuS Homburg-Bröltal möchte mit dem Abstiegskampf in der Bezirksliga nichts zu tun haben.]

Zugänge
Sasa Grbesa (Baris Spor Hackenberg)
Eduard Kelm (SSV Bergneustadt)

Abgänge
Veton Ajvaci (SV Hermesdorf)
Driton Asani (SV Hermesdorf)


Spielerkader

Tor
Oliver Holzhausen
Christof Schiwy

Abwehr
Heiko Abramsen
Bedri Ameti
Tobias Breilmann
Sasa Grbesa
Dennis Heidenpeter
Torsten Jungjohann

Mittelfeld
Shpetim Ajdari
Tim Breidenbach
Maik Michels
Festim Mimini
Andreas Tepper
Christian Vorländer
Pawel Warkentin

Angriff
Eduard Kelm
Vitali Kelm
Marc Nossol
Ilija Ljubicic
Renzo Mascara

Trainer
Dieter Jacobs (wie bisher)

Betreuer
Heinrich Dieter Gabel.







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